Handwerker gesucht!
Früher war alles besser. Sowieso. Die Nachbarn waren netter, die Sonne heller, die Luft klarer. Das sind natürlich alles unzulässige Verallgemeinerungen, derer sich gerade ältere Menschen gerne mal bedienen. Manchmal ist aber auch etwas dran an der Mär von der guten alten Zeit. Zum Beispiel beim Thema Handwerker.
Zwar gibt es offiziellen Angaben zufolge in Bayern nach wie vor fast eine Million Menschen, die angeblich in über 100000 HandwerkerBetrieben arbeiten. Zu spüren ist davon aber kaum noch etwas. Im Gegenteil. Wo sind sie alle? Man hat das Gefühl, die Handwerker wären innerhalb weniger Monate ausgestorben wie die Dinosaurier.
Vielleicht haben viele auch wegen Reichtums geschlossen? Immerhin soll das bayerische Handwerk allein im vergangenen Jahr 128 Milliarden Euro umgesetzt haben. Oder es gibt gar kein Material mehr, weil die Chinesen und Amis alles aufkaufen. Man kann über die Gründe nur spekulieren. Bis vor kurzem bekam man jedenfalls auf eine Anfrage noch wenigstens zeitnah einen Termin von einem Betrieb zugewiesen. Selbst wenn das Klo verstopft war, hatte man gute Chancen, dass es nicht wochenlang stank in der Wohnung. Inzwischen muss man oftmals froh sein, wenn überhaupt jemand kommt. Manchmal ist man dann sogar bereit, an höhere Mächte zu glauben und wird von dem unheimlichen Gefühl beschlichen, auch dieser verregnete Sommer war nur darauf zurückzuführen, dass es Petrus versäumt hat, rechtzeitig einen Termin mit einem Klempner zu vereinbaren, damit der den leckenden himmlischen Wasserhahn endlich repariert.
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