Bayern ehrt Literaten
Preise für Alke Stachler und Tobias Roth
Gleich zwei in Augsburg lebende Literaten erhalten 2021 den Bayerischen Kunstförderpreis. Kunstminister Bernhard Sibler benannte jetzt Alke Stachler und Tobias Roth.
Preise ist die Autorin und Lektorin Alke Stachler, 1984 in Timisoara/ Rumänien geboren, schon gewohnt. Bei „Literatur Update 2013“wurde sie als Preisträgerin der Literaturstiftung Bayern ausgezeichnet. 2017 erhielt sie den Kunstförderpreis der Stadt Augsburg, 2018 für ihren zweiten Gedichtband ein Arbeitsstipendium des bayerischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst. Ihre Sprache sei, so urteilte die Jury, kraftvoll und rhythmisch und löse aufstörende und eindringliche Bilder aus, die an Träume, Märchen und Mythen erinnerten und eine sprachmagische Wirkung entfalteten, der man sich nicht entziehen könne. Beide Gedichtbände erschienen bei der edition mosaik in Salzburg. Alke Stachler lebt in Augsburg, wo sie von 2004 bis 2010 Kunstgeschichte, Englische und Neuere Deutsche Literaturwissenschaft studierte.
Tobias Roth, 1985 in München geboren, ist vielseitig als Kulturjournalist und Wissenschaftler tätig, betreut eine Seite zur zeitgenössischen Lyrik, veröffentlicht Rezensionen und Essays und ist als Herausgeber im Bereich der Renaissanceforschung tätig. Er hat mehrere wissenschaftliche Schriften zu literaturhistorischen Themen veröffentlicht, tritt allerdings hauptsächlich als Lyriker, Übersetzer und Essayist in Erscheinung, besonders mit spektakulären Lyrikinstallationen im öffentlichen Raum. Die Jury schlug Roth für sein übersetzerisches Werk „Welt der Renaissance“, 2020 erschienen und seither als Opus Magnum gefeiert, für den Kunstförderpreis vor. Sie würdigt vor allem die sprachliche Vielfalt bei der Übertragung. Er erschließe den Lesern die Vielfalt der italienischen Renaissance und lasse die Leser auch die Sprach- und Denkentwicklung über drei Jahrhunderte nachvollziehen. Roth studierte Deutsche Sprache und Literatur sowie Kunstgeschichte in Freiburg und Berlin und war bis 2017 wissenschaftlicher Mitarbeiter im Sonderforschungsbereich „Transformation der Antike“.
Ebenfalls ausgezeichnet wurden die in München lebenden Autoren Markus Ostermair für das Debüt „Der Sandler“und Martin Dolejsˇ für den All-Age/Jugendroman „Im Land der weißen Schokolade“.