Tradition und Naturschutz im Einklang
Die Vorbereitungen für die internationalen Jagd- und Schützentage rund um Schloss Grünau laufen auf Hochtouren. Was die Besucher von 8. bis 10. Oktober erwartet und wer unter den prominenten Gästen ist
Neuburg Brauchtum, Kultur, aber auch Naturschutz: Unter diesen Zeichen stehen die internationalen Jagd- und Schützentage. Nach coronabedingter Pause im vergangenen Jahr findet die Messe rund um das Grünauer Schloss heuer wieder statt. Der Startschuss für die dritte Auflage in der Ottheinrichstadt fällt an diesem Freitag – und wenn es nach Veranstalter-Familie Reich geht, erwartet die Besucher viel Abwechslung und prominente Gäste.
„Wir freuen uns natürlich sehr, dass wir nach der Zwangspause durch die Corona-Pandemie heuer wieder hier sein dürfen“, sagt Hubertus Reich, der die Messe gemeinsam mit Bruder Leopold und Vater Hans-Joachim betreibt. Rund 400 Aussteller aus dem In- und Ausland präsentieren von 8. bis 11. Oktober, in mehreren Zelten auf einer Fläche von gut 10.000 Quadratmetern alles, was das Jäger- und auch das Schützenherz begehrt – von Waffen über Bekleidung, Ausrüstung und Reisen bis hin zu Kulinarik und Fachvorträgen. Letzteres soll heuer im Programm erweitert werden, wie Reich erklärt: „Es wird Podiumsdiskussionen geben, die sich aktuellen Themen widmen, wie beispielsweise dem Waffenrecht, der Jagdausbildung, der Rückkehr des Wolfs oder der Frage nachgehen: Macht Social Media Jäger zu Freiwild?“
Den Veranstaltern ist es wichtig, den Fokus nicht nur auf die Jagd und damit das Töten von Tieren zu legen. „Viele denken, dass es nur dem reinen Vergnügen dient“, sagt Reich – und das sei falsch. Jagen und Naturschutz seien fest miteinander verknüpft, „denn mit Hilfe einer verantwortungsvollen Jagd kann eine Überpopulation und damit die Ausbreitung von Seuchen vermieden werden“. Zudem setzen sich Jäger für artgerechte Lebensbedingungen in den Wäldern ein. „Und
Jagen bedeutet nicht nur kein Tierleid, wie etwa in der Massentierhaltung, sondern auch Nachhaltigkeit, denn es wird das ganze Tier verwertet – vom Fleisch bis zum Pelz.“
Neben den klassischen Programmpunkten wie Hunde- und Greifvögelvorführungen, dem Sternmarsch der Blaskapellen aus der Region und der Bewirtung im Festzelt mit Biergarten gibt es auch Neuerungen. So werden Auwaldführungen angeboten, „um die Schönheit dieser einzigarten Natur mit ihrer Flora und Fauna zu bewundern und die damit einhergehende Ruhe zu genießen“, sagt Reich. Zudem wird der Sonntag zum Thementag und steht ganz im Zeichen der Jägerinnen – von Beratung, über Mode und Naturkosme
bis hin zu Vorträgen. Der diesjährige Fokus auf das weibliche Geschlecht hat seinen Grund: „Wir können immer mehr Frauen in der Jagd begrüßen und mittlerweile ist das Geschlechterverhältnis sehr ausgeglichen.“
Auch die Prominenz wird sich am Messewochenende unter die Besucher mischen. So haben sich neben den lokalen Vertretern der Politik, darunter Oberbürgermeister Bernhard Gmehling, Landrat Peter von der Grün und die Landtagsabgeordneten Matthias Enghuber und Roland Weigert, auch Prinz Leopold von Bayern und Bayerns stellvertretender Ministerpräsident Hubert Aiwanger, der zugleich Schirmherr der Veranstaltung ist, angekündigt. Zudem auf der Gästeliste stehen der deutsche Jagdpräsident, Volker Böhning, Werner Brombach, Inhaber der Brauerei Erdinger Weißbräu, sowie die ehemalige Biathletin Magdalena Neuner.
Der Zugang zur Messe unterliegt der 3G-Regel, die an einem sogenannten Steward-Point vor der Kasse kontrolliert wird. „Jeder Besucher legt seinen Nachweis vor und hinterlegt seine Daten, entweder per Luca-App oder auf Papier“, erklärt Reich. Dann gebe es einen Passierschein, mit dem es weiter zur Kasse geht. „Wir haben dafür gesorgt, dass die Zelthallen gut belüftet werden, dass überall ausreichend Abstand gehalten werden kann undgenügend Desinfektionsspender auf dem Gelände zur Verfügung stehen.“Zudem fänden viele Verantik staltungen im Freien statt, wo auch keine Maskenpflicht gilt – in den Hallen hingegen schon.
Die Zufahrt zum Gelände führt über eine Abzweigung von der Staatsstraße Richtung Maxweiler. „Dort gibt es auch zahlreiche kostenlose Parkplätze auf der Wiese.“Wer zu Fuß oder mit dem Rad kommt, kann auch über den Teerweg vom Parkplatz am Grünauer Kreisel zum Gelände kommen, denn dort gibt es laut Reich auch einen Steward-Point sowie eine Kasse.
OBesucherinfos Die Messe ist kom mendes Wochenende am 8., 9. und 10. Oktober jeweils von 9.30 bis 18 Uhr ge öffnet. Der Eintritt kostet für Erwachse ne 15 Euro, ermäßigt 13 Euro, Kinder bis 14 Jahre sind frei.