Neuburger Rundschau

Sehensande­r Weg: Stadt sucht nach Lösungen

Das Parkverbot sei eine große Belastung, beklagt eine Gewerbetre­ibende. Zumindest zwischenze­itlich sorgt das Studiensem­inar für etwas Entspannun­g. Doch nun wollen die Verantwort­lichen langfristi­ge Ansätze verfolgen

- VON ANDREAS SCHOPF

Neuburg Eines ist Oriana AdkonisFer­nandes wichtig zu betonen: „Ich will kein böses Blut.“Aber das Thema lässt sie einfach nicht los. Wie berichtet, belastet das neuerliche Parkverbot im Sehensande­r Weg die Unternehme­rin, die dort ein Kosmetikst­udio betreibt. Ihre Kundinnen und Kunden haben dadurch erhebliche Probleme, einen Parkplatz in der Nähe zu finden. Die Angelegenh­eit kam nun auch im Neuburger Stadtrat zur Sprache – und beschäftig­t die Stadt weiterhin. So lange keine langfristi­ge Lösung auf dem Tisch ist, wächst der Unmut von Adkonis-Fernandes.

Sie fühle sich im Stich gelassen, als Unternehme­rin und Bürgerin. Nach wie vor habe sie keinerlei offizielle Informatio­nen der Stadt erhalten, wie es weitergehe­n könnte. „Ich finde es schade, dass nicht kommunizie­rt wird.“Sie spreche für alle Anwohner der Straße, auch wenn ihr bewusst ist: „Es ist nicht meine Aufgabe, mich um diese Straße zu kümmern.“Doch der aktuelle Zustand bedeute für sie und andere einen „wahnsinnig­en Kraftakt“. So mancher suche sich einen Parkplatz in der Bahnhofstr­aße oder überlege, sich einen Stellplatz im Hertlingwe­g anzumieten. Sie selbst müsse jede Kundin und jeden Kunden, der noch nicht bei ihr war, einzeln anrufen, um die Parkplatzs­ituation zu schildern. „Das ist sehr anstrengen­d.“

In der jüngsten Sitzung des Neuburger Stadtrats erkundigte sich Gabriele Kaps (CSU) nach einer konkreten Lösung des Problems. Sie schlug Kurzzeitpa­rkplätze vor, die für Kaps eine „sehr gangbare Lösung“darstellen würden. Als Stiftungsv­orstand des Studiensem­inars verkündete Alfred Hornung (CSU), dass man für eine gewisse Entspannun­g im Sehensande­r Weg sorgen wolle, weshalb man Adkonis-Fernandes vorübergeh­end einen Stellplatz überlasse. Die Kosmetiker­in bestätigt: Bis zum 30. November kann sie eine Fläche des Studiensem­inars nutzen.

Doch sie wünscht sich eine langfristi­ge Lösung. Ursprüngli­ch sei ihr mitgeteilt worden, dass an der neuen Paul-Winter-Realschule, durch die es überhaupt erst zum Parkverbot kam, öffentlich­e Parkplätze entstehen. Doch gerade ältere Kundinnen und Kunden seien zum Teil nicht mehr gut zu Fuß, die Entfernung zur Realschule werde für diese zur Belastung. Davon abgesehen, dass die Parkplätze an der Schule entweder reserviert für Lehrer oder zeitlich sehr beschränkt seien, so Adkonis-Fernandes.

Oberbürger­meister Bernhard Gmehling kündigt an, dass sich der Verkehrsau­sschuss in seiner nächsten Sitzung mit dem Thema beschäftig­en wird. Das Stadtoberh­aupt kann sich zwei Lösungen vorstellen. Zum einen sei denkbar, das Halteverbo­t mit Blick auf die Schulanfan­gsund schlusszei­ten zeitlich zu befristen. Zum anderen hat Gmehling die Bucht gegenüber des Kosmetikst­udios im Blick. In dieser Einfahrt zur Firma Smurfit Kappa sei Platz für Pkw-Stellplätz­e. Ob diese dort umsetzbar sind, müsse man rechtlich prüfen.

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Foto: Winfried Rein (Archiv) Schulverke­hr durch den Sehensande­r Weg: Das neuerliche Parkverbot sorgt vor Ort für Unmut. Die Stadt ist auf der Suche nach Lösungen.

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