Sehensander Weg: Stadt sucht nach Lösungen
Das Parkverbot sei eine große Belastung, beklagt eine Gewerbetreibende. Zumindest zwischenzeitlich sorgt das Studienseminar für etwas Entspannung. Doch nun wollen die Verantwortlichen langfristige Ansätze verfolgen
Neuburg Eines ist Oriana AdkonisFernandes wichtig zu betonen: „Ich will kein böses Blut.“Aber das Thema lässt sie einfach nicht los. Wie berichtet, belastet das neuerliche Parkverbot im Sehensander Weg die Unternehmerin, die dort ein Kosmetikstudio betreibt. Ihre Kundinnen und Kunden haben dadurch erhebliche Probleme, einen Parkplatz in der Nähe zu finden. Die Angelegenheit kam nun auch im Neuburger Stadtrat zur Sprache – und beschäftigt die Stadt weiterhin. So lange keine langfristige Lösung auf dem Tisch ist, wächst der Unmut von Adkonis-Fernandes.
Sie fühle sich im Stich gelassen, als Unternehmerin und Bürgerin. Nach wie vor habe sie keinerlei offizielle Informationen der Stadt erhalten, wie es weitergehen könnte. „Ich finde es schade, dass nicht kommuniziert wird.“Sie spreche für alle Anwohner der Straße, auch wenn ihr bewusst ist: „Es ist nicht meine Aufgabe, mich um diese Straße zu kümmern.“Doch der aktuelle Zustand bedeute für sie und andere einen „wahnsinnigen Kraftakt“. So mancher suche sich einen Parkplatz in der Bahnhofstraße oder überlege, sich einen Stellplatz im Hertlingweg anzumieten. Sie selbst müsse jede Kundin und jeden Kunden, der noch nicht bei ihr war, einzeln anrufen, um die Parkplatzsituation zu schildern. „Das ist sehr anstrengend.“
In der jüngsten Sitzung des Neuburger Stadtrats erkundigte sich Gabriele Kaps (CSU) nach einer konkreten Lösung des Problems. Sie schlug Kurzzeitparkplätze vor, die für Kaps eine „sehr gangbare Lösung“darstellen würden. Als Stiftungsvorstand des Studienseminars verkündete Alfred Hornung (CSU), dass man für eine gewisse Entspannung im Sehensander Weg sorgen wolle, weshalb man Adkonis-Fernandes vorübergehend einen Stellplatz überlasse. Die Kosmetikerin bestätigt: Bis zum 30. November kann sie eine Fläche des Studienseminars nutzen.
Doch sie wünscht sich eine langfristige Lösung. Ursprünglich sei ihr mitgeteilt worden, dass an der neuen Paul-Winter-Realschule, durch die es überhaupt erst zum Parkverbot kam, öffentliche Parkplätze entstehen. Doch gerade ältere Kundinnen und Kunden seien zum Teil nicht mehr gut zu Fuß, die Entfernung zur Realschule werde für diese zur Belastung. Davon abgesehen, dass die Parkplätze an der Schule entweder reserviert für Lehrer oder zeitlich sehr beschränkt seien, so Adkonis-Fernandes.
Oberbürgermeister Bernhard Gmehling kündigt an, dass sich der Verkehrsausschuss in seiner nächsten Sitzung mit dem Thema beschäftigen wird. Das Stadtoberhaupt kann sich zwei Lösungen vorstellen. Zum einen sei denkbar, das Halteverbot mit Blick auf die Schulanfangsund schlusszeiten zeitlich zu befristen. Zum anderen hat Gmehling die Bucht gegenüber des Kosmetikstudios im Blick. In dieser Einfahrt zur Firma Smurfit Kappa sei Platz für Pkw-Stellplätze. Ob diese dort umsetzbar sind, müsse man rechtlich prüfen.