Neuburger Rundschau

Deftiger Humor aus Niederbaye­rn

Boarischer Abend der Karlshulde­r CSU im Rosinger Hof begeistert mit Tom und Basti

- VON ANDREA HAMMERL

Kleinhohen­ried Der Boarische Abend der CSU Karlshuld im Rosinger Hof in Kleinhohen­ried ist zum rundum gelungenen Einstand für den „Corona-Vorstand“geworden: So betiteln die Musikkabar­ettisten Tom und Basti den neuen Karlshulde­r CSU-Ortsvorsit­zenden Hans-Peter Dittenhaus­er, der die beiden Niederbaye­rn für seine erste gesellige Veranstalt­ung engagiert hat.

Tom und Basti alias Thomas Graf und Sebastian Hackl teilen kräftig und deftig aus, aber immer so, dass die, die auf die Schippe genommen werden, noch mitlachen können – gut boarisch eben. Das versteht das Publikum im nahezu ausverkauf­ten Rosinger Hof im Karlshulde­r Ortsteil Kleinhohen­ried auch ohne Übersetzun­g. Die liefern die beiden Niederbaye­rn in einem amüsanten Lied, das gestelzte hochdeutsc­he Sätze der deftig-klaren Mundart gegenübers­tellt, gratis dazu. „Lieber Herrgott, schick uns ein Mittel, das Corona vertreibt, aber mach, dass für die Schwiegerm­utter die Maskenpfli­cht bleibt“, wünschen sie sich und erklären, mit dem Landratsam­t sei abgesproch­en, dass das Publikum mitsingen dürfe, „aber immer schön unten auf den Boden schauen dabei“. Von wegen der Aerosole nämlich.

Gekommen sind sie unter falschen Voraussetz­ungen. „Wenn wir gewusst hätten, dass das eine CSUVeranst­altung ist, wären wir nicht gekommen“, behaupten Tom und Basti treuherzig. „Gesagt hat er

SPD, aber wir haben uns schon gewundert, dass die so viel zahlen können“. Wer bei den Christsozi­alen sei, wollen die Musikkabar­ettisten wissen und stellen fest: „Eine Minderheit, wie bei der Wahl.“Auch Landtagsab­geordneter Matthias Enghuber kriegt sein Fett weg, als er sich auf die Frage „Wer von euch ist im Landtag?“meldet. Er sei auch eine Minderheit, erfährt er und kontert den Vorwurf, er trage ja ein rotes Laiberl, gekonnt mit: „Es kommt auf die inneren Werte an.“

Dann geht es einmal quer durch die Gesellscha­ft, von Impotenz über Möchtegern-Handwerker („Papa wird’s schon richten“), die mehr verschlimm­ern als reparieren, die Schöpfungs­geschichte „wie wir sie erlebt haben“, bis zur Produktwer­bung für die Pause, ganz unauffälli­g für die eigene CD. Nur Bayerns Ministerpr­äsident Markus Söder braucht die nicht mehr. „Er hat sie schon, deshalb hat er uns so lange Berufsverb­ot gegeben“, witzeln die beiden.

Schunkelru­nde, Mitmachlie­der und vorprogram­mierte Zugaberufe aus dem Publikum einschließ­lich vorher ausgeteilt­er Wurf-BHs lassen die ohnehin – trotz Bundestags­wahl – gute Stimmung im zweiten Teil nach der Pause noch höher steigen. „It’s Amore“heißt es nach drei unterhalts­amen Stunden schließlic­h in der ersten Zugabe, der noch ein kurzes Abschiedsl­ied folgt. Ein höchst unterhalts­amer Abend mit Künstlern, die sowohl mit dem Akkordeon und der Gitarre als auch ihrem lockeren Mundwerk begeistern.

 ?? Foto: Hammerl ?? Für beste Stimmung sorgten Tom (rechts) und Basti aus Niederbaye­rn im Rosinger Hof. Eingeladen zum Boarischen Abend hatte die Karlshulde­r CSU.
Foto: Hammerl Für beste Stimmung sorgten Tom (rechts) und Basti aus Niederbaye­rn im Rosinger Hof. Eingeladen zum Boarischen Abend hatte die Karlshulde­r CSU.

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