Deftiger Humor aus Niederbayern
Boarischer Abend der Karlshulder CSU im Rosinger Hof begeistert mit Tom und Basti
Kleinhohenried Der Boarische Abend der CSU Karlshuld im Rosinger Hof in Kleinhohenried ist zum rundum gelungenen Einstand für den „Corona-Vorstand“geworden: So betiteln die Musikkabarettisten Tom und Basti den neuen Karlshulder CSU-Ortsvorsitzenden Hans-Peter Dittenhauser, der die beiden Niederbayern für seine erste gesellige Veranstaltung engagiert hat.
Tom und Basti alias Thomas Graf und Sebastian Hackl teilen kräftig und deftig aus, aber immer so, dass die, die auf die Schippe genommen werden, noch mitlachen können – gut boarisch eben. Das versteht das Publikum im nahezu ausverkauften Rosinger Hof im Karlshulder Ortsteil Kleinhohenried auch ohne Übersetzung. Die liefern die beiden Niederbayern in einem amüsanten Lied, das gestelzte hochdeutsche Sätze der deftig-klaren Mundart gegenüberstellt, gratis dazu. „Lieber Herrgott, schick uns ein Mittel, das Corona vertreibt, aber mach, dass für die Schwiegermutter die Maskenpflicht bleibt“, wünschen sie sich und erklären, mit dem Landratsamt sei abgesprochen, dass das Publikum mitsingen dürfe, „aber immer schön unten auf den Boden schauen dabei“. Von wegen der Aerosole nämlich.
Gekommen sind sie unter falschen Voraussetzungen. „Wenn wir gewusst hätten, dass das eine CSUVeranstaltung ist, wären wir nicht gekommen“, behaupten Tom und Basti treuherzig. „Gesagt hat er
SPD, aber wir haben uns schon gewundert, dass die so viel zahlen können“. Wer bei den Christsozialen sei, wollen die Musikkabarettisten wissen und stellen fest: „Eine Minderheit, wie bei der Wahl.“Auch Landtagsabgeordneter Matthias Enghuber kriegt sein Fett weg, als er sich auf die Frage „Wer von euch ist im Landtag?“meldet. Er sei auch eine Minderheit, erfährt er und kontert den Vorwurf, er trage ja ein rotes Laiberl, gekonnt mit: „Es kommt auf die inneren Werte an.“
Dann geht es einmal quer durch die Gesellschaft, von Impotenz über Möchtegern-Handwerker („Papa wird’s schon richten“), die mehr verschlimmern als reparieren, die Schöpfungsgeschichte „wie wir sie erlebt haben“, bis zur Produktwerbung für die Pause, ganz unauffällig für die eigene CD. Nur Bayerns Ministerpräsident Markus Söder braucht die nicht mehr. „Er hat sie schon, deshalb hat er uns so lange Berufsverbot gegeben“, witzeln die beiden.
Schunkelrunde, Mitmachlieder und vorprogrammierte Zugaberufe aus dem Publikum einschließlich vorher ausgeteilter Wurf-BHs lassen die ohnehin – trotz Bundestagswahl – gute Stimmung im zweiten Teil nach der Pause noch höher steigen. „It’s Amore“heißt es nach drei unterhaltsamen Stunden schließlich in der ersten Zugabe, der noch ein kurzes Abschiedslied folgt. Ein höchst unterhaltsamer Abend mit Künstlern, die sowohl mit dem Akkordeon und der Gitarre als auch ihrem lockeren Mundwerk begeistern.