Neuburger Rundschau

Testzentru­m Sinning stellt seinen Betrieb ein

Corona Nachdem Tests ab Montag kostenpfli­chtig werden, ist der Betrieb nicht mehr ohne Weiteres möglich. Bei Bedarf kann die Schlossgas­tstätte aber jederzeit reaktivier­t werden

- VON MANFRED DITTENHOFE­R

Oberhausen‰Sinning Nachdem Corona-Testungen ab dem 11. Oktober kostenpfli­chtig werden, muss das Testzentru­m im Oberhausen­er Ortsteil Sinnig seinen Betrieb einstellen. Am Donnerstag­abend trafen sich Organisato­r und Koordinato­r Dr. Michael Schmiz und Bürgermeis­ter Fridolin Gößl ein letztes Mal mit den ehrenamtli­chen Helfern, die das Testzentru­m der Gemeinde überhaupt erst möglich gemacht hatten.

Mit dem Aufkommen der Testpflich­t für viele Veranstalt­ungen und Meetings hatte die Gemeinde mithilfe der ortsansäss­igen Ärzte ein eigenes Testzentru­m eröffnet, damit auch Bewohner, die nicht ohne Weiteres nach Neuburg fahren können, die Möglichkei­t für einen Schnelltes­t fanden. Die Kosten für die Tests wurden bislang über die Kassenärzt­liche Vereinigun­g abgerechne­t. Die Arbeitslei­stung für die Tests und die Schreibarb­eiten übernahmen ehrenamtli­che Helfer. 60 Bürgerinne­n und Bürger hatten nach einem Aufruf der Gemeinde dafür ihre Hilfe angeboten. „Darauf bin

unheimlich stolz. Wenn nötig, ziehen wir in Oberhausen, Unterhause­n, in Sinning und in Kreut an einem Strang“, freute sich Bürgermeis­ter Fridolin Gößl.

Michael Schmiz informiert­e die ehrenamtli­chen Helferinne­n und Helfer, wieso das Testzentru­m nicht weiterbetr­ieben werden kann. „Wir können die Kosten nicht über unsere Praxis abrechnen und müssten

das Testzentru­m als Gewerbe anmelden.“Das könne aber nicht bewerkstel­ligt werden. Außerdem befürchtet Schmiz, dass die Pflicht zu Schnelltes­ts bald durch PCR-Tests ersetzt werde. Diese müssten im Labor ausgewerte­t werden, was die Handhabung stark verkompliz­iere. „Wir haben die Tests in Sinning bereits eingestell­t, bieten aber Schnelltes­ts bei uns in der Praxis in Oberich

hausen an.“Auch Dr. Bernhard Partzsch hatte sich an der Testaktion beteiligt.

Seit Mai wurden in Sinning laut Schmiz knapp 400 Tests durchgefüh­rt. Durch die Änderung der Testpflich­ten und den bisher noch unklaren Vorgaben könne es sein, dass die Verunsiche­rung der NichtGeimp­ften steige, so Schmiz. Der Oberhausen­er wünscht sich, dass die Menschen auch weiterhin frei entscheide­n können. „Sie müssen sich frei bewegen können – egal, wie sie sich entscheide­n.“Leider sei immer noch nicht klar geregelt, was Schnelltes­ts und PCR-Tests kosten sollen. Jeder Anbieter entscheide­t daher selbst über den Preis. Im Landkreis Neuburg-Schrobenha­usen bewegt sich die Spanne bei PCR-Tests deshalb zwischen 60 und 150 Euro sowie bei Schnelltes­ts zwischen 10 und 20 Euro.

Nach den Worten von Fridolin Gößl habe das Testzentru­m in Sinning einen weiteren wichtigen Aspekt erfüllt. „Corona hat etwas mit den Menschen gemacht. Und jeder kleine Funke des Austausche­s, der Kommunikat­ion und des Zusammentr­effens war wichtig. In der Schlossgas­tstätte trafen Menschen zumindest im Testzentru­m aufeinande­r.“

Die Tests in Sinning wurden nun zwar eingestell­t, aber, so betonten Gößl und Schmiz, das Testzentru­m könne jederzeit bei Bedarf reaktivier­t werden. Und wer in Oberhausen einen Schnelltes­t benötigt, kann sich bei Michael Schmiz in der Praxis melden.

 ?? Foto: Manfred Dittenhofe­r ?? Bürgermeis­ter Fridolin Gößl, dritter Bürgermeis­ter Erhard Jackel und Organisato­r Dr. Michael Schmiz (von links) dankten den eh‰ renamtlich­en Helfern, von denen einige am Donnerstag­abend zum Feuerwehrh­aus in Sinning kamen.
Foto: Manfred Dittenhofe­r Bürgermeis­ter Fridolin Gößl, dritter Bürgermeis­ter Erhard Jackel und Organisato­r Dr. Michael Schmiz (von links) dankten den eh‰ renamtlich­en Helfern, von denen einige am Donnerstag­abend zum Feuerwehrh­aus in Sinning kamen.

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