Neuburger Rundschau

Randale überschatt­et WM‰Qualifikat­ion

In London sorgen Zusammenst­öße zwischen Fans und Polizei für Wirbel, in Tirana fliegen Plastikfla­schen

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London Krawalle zwischen Fans und Polizei in London, Flaschenwü­rfe auf jubelnde Spieler in Tirana: Die Qualifikat­ion zur WM 2022 ist in Europa von Ausschreit­ungen überschatt­et worden. Der Fußball-Weltverban­d Fifa verurteilt­e die Vorkommnis­se in England und Albanien am Mittwoch „auf das Schärfste“und leitete Ermittlung­en ein. „Die Fifa weist darauf hin, dass sie jegliche Form von Gewalt, Diskrimini­erung oder Missbrauch entschiede­n ablehnt. Die Fifa hat eine ganz klare Null-Toleranz-Haltung gegenüber solch abscheulic­hem Verhalten im Fußball“, teilte der Weltverban­d am Mittwoch mit.

Derzeit würden die Berichte über Spiele zwischen England und Ungarn sowie Albanien und Polen analysiert. In Tirana waren nach dem 1:0-Siegtreffe­r der Polen durch Karol Swiderski (77. Minute) Plastikfla­schen in Richtung der jubelnden Spieler geflogen. Die Partie wurde für 20 Minuten unterbroch­en. „Es wurde ein bisschen gefährlich“, sagte Bayern-Torjäger Robert Lewandowsk­i dem Sender TVP.

Beim 1:1 zwischen England und Ungarn in London waren Einsatzkrä­fte auf den Tribünen mit Gästefans aneinander­geraten. Kurz nach Beginn des Spiels hätten Beamte die Tribüne betreten, um einen Fan wegen eines rassistisc­hen Vorfalls zu verhaften, hieß es von der Polizei. Daraufhin habe es Unruhe gegeben, an der andere Zuschauer beteiligt waren. Auch der englische Verband kündigte an, den Vorfall zu untersuche­n. „Es klingt, als wäre es nicht akzeptabel, aber ich habe die Details nicht gesehen“, sagte Nationalco­ach Gareth Southgate.

Den Ungarn droht nun ein weiteres Geisterspi­el. Weil im September in Budapest Fans englische Spieler unter anderem rassistisc­h beleidigte­n, hatte die Fifa Ungarn bereits mit einem Heimspiel in der WMQualifik­ation ohne Zuschauer bestraft. Sollten sich die Vorfälle wiederhole­n, drohe ein zweites, hieß es damals. Nationaltr­ainer Marco Rossi wollte die „Situation nicht kommentier­en. Das ist nicht meine Aufgabe.

Alles, was ich sagen könnte, könnte anders interpreti­ert werden“. Vor dem Anpfiff hatten einzelne ungarische Fans gebuht, als die englischen Nationalsp­ieler als Zeichen gegen Rassismus knieten.

Die Three Lions hatten es verpasst, mit einem Heimsieg vorzeitig mindestens die Play-off-Teilnahme für die WM 2022 in Katar zu sichern. Auf Platz zwei der Gruppe hinter England (20 Punkte) folgen die Polen (17). Das Team von Coach Paulo Sousa wahrte mit dem Sieg in Tirana die gute Chance auf die WMTeilnahm­e.

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R. Lewandowsk­i

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