Die erste App für den DonauAuwald
Digitales Erleben Der Auwald zwischen Marxheim und Neuburg kann jetzt auch mit digitaler Unterstützung erkundet werden. Was die neue App alles kann
NeuburgSchrobenhausen/ Marxheim Vor rund 2000 Jahren glaubten die Kelten, dass überall dort, wo eine Esche wächst, die Götter-, Menschen- und Unterwelt verbunden wird. Sie nannten den Baum Yggdrasil, also Weltenbaum, weil er den gesamten Kosmos verkörperte. Ein Eichhörnchen soll eifrig den Stamm hinaus und hinunter geflitzt sein und Botschaften zwischen den Welten übermittelt haben. Ein solcher Baum mit seinen drei großen, charakteristischen Wurzeln steht auch in der Mooser Schütt bei Unterhausen. Wo genau, das verrät seit Kurzem eine App, die am Mittwoch an eben jener Stelle vorgestellt wurde. Mit dabei: Bayerns Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber, der Vorstandsvorsitzende der Bayerischen Staatsforsten, Martin Neumeyer, Landrat Peter von der Grün sowie eine große Entourage von Vertretern aus dem Forstbetrieb Kaisheim und der Forstverwaltung, den Landwirtschaftsämtern aus Ingolstadt und Nördlingen, des Wittelsbacher Ausgleichsfonds sowie des Bund Naturschutz.
Die Donau-Auwald-App umfasst den Bereich zwischen der Lechmündung bei Marxheim und Neuburg. Dort wurden vor zwei Jahren knapp 1000 Hektar Naturwald ausgewiesen. In diesem Bereich wird keine reguläre Waldbewirtschaftung mehr betrieben, die Natur wird weitestgehend sich selbst überlassen. Um den Blick für einen solch naturbelassenen Wald zu schärfen, haben die Forstverwaltung und die Bayerische Staatsforsten einen Internetauftritt entwickelt, der sich auch als App aufs Smartphone laden lässt. Es ist die erste App für den Donau-Auwald, weitere sollen aber folgen.
Wer die wilde Waldnatur zwischen Marxheim und Neuburg bewusst erleben und dabei auch noch etwas lernen will, wird ab sofort also digital unterstützt. „Unsere bayerischen Naturwälder sind einzigartige Juwelen der Artenvielfalt. Mit der neu entwickelten App wollen wir zeigen, dass diese Schätze noch viel mehr bieten, als es vielleicht auf den ersten Blick scheint“, sagte Ministerin Michaela Kaniber bei der Vorstellung. Die App lade Kinder und Erwachsene nicht nur zum Staunen und Lernen ein, sondern lenke auch die Besucher, indem diese auf den ausgewiesenen Wegen bleiben.
In der App werden nämlich derzeit vier Spazierwege vorgeschlagen: Der Wunder-Welten-Rundgang bei Bittenbrunn, ein Rundweg bei Riedensheim zum Finkenstein, „wilde Gewässer“werden in der Mooser Schütt bei Unterhausen erkundet und ins „Eschenreich“geht es zwischen Marxheim und Bertoldsheim. Für alle Strecken sind GPS-Daten und wissenswerte Informationen über typische Tiere und Pflanzen eines Naturwaldes hinterlegt. Weil Bewegung und frische Luft irgendwann hungrig machen, gibt die App auch Auskunft über Einkehrmöglichkeiten in der näheren Umgebung.
Die Naturwald-App für den Donau-Auwald kann unter www.waldnatur-erleben.de aufgerufen und als Offlineversion kostenlos aufs Smartphone geladen werden.