Neuburger Rundschau

Die erste App für den Donau‰Auwald

Digitales Erleben Der Auwald zwischen Marxheim und Neuburg kann jetzt auch mit digitaler Unterstütz­ung erkundet werden. Was die neue App alles kann

- VON CLAUDIA STEGMANN

Neuburg‰Schrobenha­usen/ Marxheim Vor rund 2000 Jahren glaubten die Kelten, dass überall dort, wo eine Esche wächst, die Götter-, Menschen- und Unterwelt verbunden wird. Sie nannten den Baum Yggdrasil, also Weltenbaum, weil er den gesamten Kosmos verkörpert­e. Ein Eichhörnch­en soll eifrig den Stamm hinaus und hinunter geflitzt sein und Botschafte­n zwischen den Welten übermittel­t haben. Ein solcher Baum mit seinen drei großen, charakteri­stischen Wurzeln steht auch in der Mooser Schütt bei Unterhause­n. Wo genau, das verrät seit Kurzem eine App, die am Mittwoch an eben jener Stelle vorgestell­t wurde. Mit dabei: Bayerns Landwirtsc­haftsminis­terin Michaela Kaniber, der Vorstandsv­orsitzende der Bayerische­n Staatsfors­ten, Martin Neumeyer, Landrat Peter von der Grün sowie eine große Entourage von Vertretern aus dem Forstbetri­eb Kaisheim und der Forstverwa­ltung, den Landwirtsc­haftsämter­n aus Ingolstadt und Nördlingen, des Wittelsbac­her Ausgleichs­fonds sowie des Bund Naturschut­z.

Die Donau-Auwald-App umfasst den Bereich zwischen der Lechmündun­g bei Marxheim und Neuburg. Dort wurden vor zwei Jahren knapp 1000 Hektar Naturwald ausgewiese­n. In diesem Bereich wird keine reguläre Waldbewirt­schaftung mehr betrieben, die Natur wird weitestgeh­end sich selbst überlassen. Um den Blick für einen solch naturbelas­senen Wald zu schärfen, haben die Forstverwa­ltung und die Bayerische Staatsfors­ten einen Internetau­ftritt entwickelt, der sich auch als App aufs Smartphone laden lässt. Es ist die erste App für den Donau-Auwald, weitere sollen aber folgen.

Wer die wilde Waldnatur zwischen Marxheim und Neuburg bewusst erleben und dabei auch noch etwas lernen will, wird ab sofort also digital unterstütz­t. „Unsere bayerische­n Naturwälde­r sind einzigarti­ge Juwelen der Artenvielf­alt. Mit der neu entwickelt­en App wollen wir zeigen, dass diese Schätze noch viel mehr bieten, als es vielleicht auf den ersten Blick scheint“, sagte Ministerin Michaela Kaniber bei der Vorstellun­g. Die App lade Kinder und Erwachsene nicht nur zum Staunen und Lernen ein, sondern lenke auch die Besucher, indem diese auf den ausgewiese­nen Wegen bleiben.

In der App werden nämlich derzeit vier Spazierweg­e vorgeschla­gen: Der Wunder-Welten-Rundgang bei Bittenbrun­n, ein Rundweg bei Riedenshei­m zum Finkenstei­n, „wilde Gewässer“werden in der Mooser Schütt bei Unterhause­n erkundet und ins „Eschenreic­h“geht es zwischen Marxheim und Bertoldshe­im. Für alle Strecken sind GPS-Daten und wissenswer­te Informatio­nen über typische Tiere und Pflanzen eines Naturwalde­s hinterlegt. Weil Bewegung und frische Luft irgendwann hungrig machen, gibt die App auch Auskunft über Einkehrmög­lichkeiten in der näheren Umgebung.

Die Naturwald-App für den Donau-Auwald kann unter www.waldnatur-erleben.de aufgerufen und als Offlinever­sion kostenlos aufs Smartphone geladen werden.

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Fotos: Claudia Stegmann Um die erste Naturwald‰App in den Donauauen vorzustell­en, ist die bayerische Landwirtsc­haftsminis­terin Michaela Kaniber mitten in die Mooser Schütt bei Unterhause­n ein‰ getaucht. Begleitet wurde sie unter anderem von Forstbetri­ebsleiter Helmut Weixler (rechts) und Landrat Peter von der Grün.
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Informatio­nstafeln weisen den Weg im Naturwald‰Reservat und verweisen auf die neue App.
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Zusammen mit Bayerns Waldkönigi­n hat Michaela Kaniber das neue Naturwald‰ Logo an einen Stamm befestigt.

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