Kartei der Not hilft über 100 Menschen
Dank über 300 Spender an das Leserhilfswerk der Neuburger Rundschau kann vielen Menschen vor Ort schnell und unbürokratisch geholfen werden. Die Bilanz des Jahres 2023.
Seit 1965 hilft die Kartei der Not unverschuldet in Not geratenen Menschen in der Region. Unverschuldet in Not – das kann schnell passieren und jeden treffen. Krankheit, Behinderung, Unfall oder der Verlust der Arbeit sind nur einige Beispiele dafür. Die Kartei der Not steht als Hilfswerk der Mediengruppe Pressedruck und des Allgäuer Zeitungsverlages den Menschen in der Region in ausweglosen Situationen zur Seite, leistet rasch, unbürokratisch und nachhaltig Hilfe – und das in enger Zusammenarbeit mit einem Netzwerk sozialer Beratungsstellen vor Ort. Damit ist gewährleistet, dass die Unterstützung die Lebenssituation von Bedürftigen tatsächlich verbessert und für den benötigten Zweck verwendet wird. Die Tatsache, dass alle Verwaltungskosten von der Mediengruppe Pressedruck getragen werden, bedeutet, dass jede Spende zu 100 Prozent den Betroffenen zugutekommt.
Das Jahr 2023 ist von anhaltenden Konflikten und Krisen überschattet. Die Inflation, die Energiekrise und die schwierige Wohnungsmarktlage haben die Lebensunterhaltskosten immens steigen lassen. Das beängstigt viele Menschen und lässt Alleinerziehende, Rentner oder Familien schneller in eine Notlage geraten.
Wer in dieser Situation einen unerwarteten Schicksalsschlag verkraften muss, kann dann oft nur mit fremder Hilfe einen Ausweg finden. Hier steht das Leserhilfswerk dieser Zeitung, die Kartei der Not, an der Seite der Menschen, den Weg zurück in ein möglichst selbstbestimmtes und würdevolles Leben zu finden.
Trotz der aktuellen Herausforderungen sind die Verantwortlichen des Leserhilfswerks sehr froh, weiterhin auf die Unterstützung vieler treuer Spenderinnen und Spender zählen zu können. „Diese große Kartei-der-Not-Familie macht es uns erst möglich, Menschen in schwierigen Situationen wirkungsvoll helfen zu können“,
sagt Arnd Hansen, Geschäftsführer der Kartei der Not.
Im Verbreitungsgebiet der Neuburger Rundschau sind im vergangenen Jahr bisher 31 Hilfeanfragen eingegangen. Insgesamt konnte die Kartei der Not 177 Menschen mit fast 20.000 Euro helfen. Dabei standen rund 300 Einzelspender aus dem Verbreitungsgebiet der NR zur Seite. Die größten Spenden kamen von der Firma Hoffmann Mineral/Sonax aus Neuburg, gefolgt vom Golfturnier der Wirtschaft der VR Bank Neuburg-Rain. Bewundernswert ist das Engagement der Frauengruppe mit dem Namen „Fleißige Bienen“, die seit 17 Jahren mit ihren vielfältigen Spendenaktionen rund ums Backen,
Kochen und Basteln ausschließlich zugunsten der Kartei der Not verkaufen. Auch der Erlös des CSU-Balls „Schwarz ist Trumpf“geht seit 40 Jahren an das Leserhilfswerk, insgesamt knapp 40.000 Euro.
Die Hilfeanfragen kamen in acht Fällen von Menschen in Rente, sechs aus Familien mit gesamt 17 betroffenen Kindern. In 14 Fällen waren eine chronische Krankheit und eine Behinderung zu bewältigen.
Bei den Menschen mit Behinderung hat die Stiftung in drei Fällen betroffenen Familien geholfen, damit sie etwa gemeinsam einen Ausflug oder Zoobesuch machen können. Auch die Kosten der Gesundheit
und der Hilfsmittel wurden unterstützt. Wer chronisch krank ist, kann mit der Zahlung eines pauschalen Betrages sich von der Zuzahlung in der Krankenversicherung befreien lassen. Das sind oft bis zu 100 Euro, die sich aber nicht jeder leisten kann. Daher hat die Kartei der Not hier in drei Fällen im Landkreis geholfen.
Großer Hilfebedarf besteht wieder im Bereich Wohnen. So half die Kartei zehnmal bei den Energieund Nebenkosten sowie Mietzahlungen, um zu verhindern, dass Menschen ihre Wohnung verlieren oder ohne Strom und Heizung sind. Oft war auch die Hilfe beim Umzug in eine günstigere Wohnung oder Einrichtung wie eine Kochmöglichkeit,
ein Kühlschrank, Herd oder ein Bett mit Matratze nötig. In drei Fällen unterstützt die Stiftung akut bei der Finanzierung des Lebensunterhalts, gibt Geld für Lebensmittel, Kleidung, Hygieneartikel, Babybedarf und einiges mehr.
59 Heimkindern konnte das Leserhilfswerk einen Ferienaufenthalt ermöglichen. Weiteren 27 wurde eine Weihnachtsfreude durch von uns finanzierte Geschenke unter dem Baum zuteil. Seit 2009 fördert die Kartei der Not auch die Aktion „Neuburg packt’s“mit 50 Prozent der Kosten für Lebensmittel, bei der die Malteser alten, einsamen Menschen 72 Carepakete nach Hause brachten und dort nach dem Rechten sahen.