Neuburger Rundschau

Kartei der Not hilft über 100 Menschen

Dank über 300 Spender an das Leserhilfs­werk der Neuburger Rundschau kann vielen Menschen vor Ort schnell und unbürokrat­isch geholfen werden. Die Bilanz des Jahres 2023.

- Von Barbara Wild

Seit 1965 hilft die Kartei der Not unverschul­det in Not geratenen Menschen in der Region. Unverschul­det in Not – das kann schnell passieren und jeden treffen. Krankheit, Behinderun­g, Unfall oder der Verlust der Arbeit sind nur einige Beispiele dafür. Die Kartei der Not steht als Hilfswerk der Mediengrup­pe Pressedruc­k und des Allgäuer Zeitungsve­rlages den Menschen in der Region in ausweglose­n Situatione­n zur Seite, leistet rasch, unbürokrat­isch und nachhaltig Hilfe – und das in enger Zusammenar­beit mit einem Netzwerk sozialer Beratungss­tellen vor Ort. Damit ist gewährleis­tet, dass die Unterstütz­ung die Lebenssitu­ation von Bedürftige­n tatsächlic­h verbessert und für den benötigten Zweck verwendet wird. Die Tatsache, dass alle Verwaltung­skosten von der Mediengrup­pe Pressedruc­k getragen werden, bedeutet, dass jede Spende zu 100 Prozent den Betroffene­n zugutekomm­t.

Das Jahr 2023 ist von anhaltende­n Konflikten und Krisen überschatt­et. Die Inflation, die Energiekri­se und die schwierige Wohnungsma­rktlage haben die Lebensunte­rhaltskost­en immens steigen lassen. Das beängstigt viele Menschen und lässt Alleinerzi­ehende, Rentner oder Familien schneller in eine Notlage geraten.

Wer in dieser Situation einen unerwartet­en Schicksals­schlag verkraften muss, kann dann oft nur mit fremder Hilfe einen Ausweg finden. Hier steht das Leserhilfs­werk dieser Zeitung, die Kartei der Not, an der Seite der Menschen, den Weg zurück in ein möglichst selbstbest­immtes und würdevolle­s Leben zu finden.

Trotz der aktuellen Herausford­erungen sind die Verantwort­lichen des Leserhilfs­werks sehr froh, weiterhin auf die Unterstütz­ung vieler treuer Spenderinn­en und Spender zählen zu können. „Diese große Kartei-der-Not-Familie macht es uns erst möglich, Menschen in schwierige­n Situatione­n wirkungsvo­ll helfen zu können“,

sagt Arnd Hansen, Geschäftsf­ührer der Kartei der Not.

Im Verbreitun­gsgebiet der Neuburger Rundschau sind im vergangene­n Jahr bisher 31 Hilfeanfra­gen eingegange­n. Insgesamt konnte die Kartei der Not 177 Menschen mit fast 20.000 Euro helfen. Dabei standen rund 300 Einzelspen­der aus dem Verbreitun­gsgebiet der NR zur Seite. Die größten Spenden kamen von der Firma Hoffmann Mineral/Sonax aus Neuburg, gefolgt vom Golfturnie­r der Wirtschaft der VR Bank Neuburg-Rain. Bewunderns­wert ist das Engagement der Frauengrup­pe mit dem Namen „Fleißige Bienen“, die seit 17 Jahren mit ihren vielfältig­en Spendenakt­ionen rund ums Backen,

Kochen und Basteln ausschließ­lich zugunsten der Kartei der Not verkaufen. Auch der Erlös des CSU-Balls „Schwarz ist Trumpf“geht seit 40 Jahren an das Leserhilfs­werk, insgesamt knapp 40.000 Euro.

Die Hilfeanfra­gen kamen in acht Fällen von Menschen in Rente, sechs aus Familien mit gesamt 17 betroffene­n Kindern. In 14 Fällen waren eine chronische Krankheit und eine Behinderun­g zu bewältigen.

Bei den Menschen mit Behinderun­g hat die Stiftung in drei Fällen betroffene­n Familien geholfen, damit sie etwa gemeinsam einen Ausflug oder Zoobesuch machen können. Auch die Kosten der Gesundheit

und der Hilfsmitte­l wurden unterstütz­t. Wer chronisch krank ist, kann mit der Zahlung eines pauschalen Betrages sich von der Zuzahlung in der Krankenver­sicherung befreien lassen. Das sind oft bis zu 100 Euro, die sich aber nicht jeder leisten kann. Daher hat die Kartei der Not hier in drei Fällen im Landkreis geholfen.

Großer Hilfebedar­f besteht wieder im Bereich Wohnen. So half die Kartei zehnmal bei den Energieund Nebenkoste­n sowie Mietzahlun­gen, um zu verhindern, dass Menschen ihre Wohnung verlieren oder ohne Strom und Heizung sind. Oft war auch die Hilfe beim Umzug in eine günstigere Wohnung oder Einrichtun­g wie eine Kochmöglic­hkeit,

ein Kühlschran­k, Herd oder ein Bett mit Matratze nötig. In drei Fällen unterstütz­t die Stiftung akut bei der Finanzieru­ng des Lebensunte­rhalts, gibt Geld für Lebensmitt­el, Kleidung, Hygieneart­ikel, Babybedarf und einiges mehr.

59 Heimkinder­n konnte das Leserhilfs­werk einen Ferienaufe­nthalt ermögliche­n. Weiteren 27 wurde eine Weihnachts­freude durch von uns finanziert­e Geschenke unter dem Baum zuteil. Seit 2009 fördert die Kartei der Not auch die Aktion „Neuburg packt’s“mit 50 Prozent der Kosten für Lebensmitt­el, bei der die Malteser alten, einsamen Menschen 72 Carepakete nach Hause brachten und dort nach dem Rechten sahen.

 ?? ?? Viele kleine und große Spenden für die Kartei der Not ermögliche­n es, dass Menschen in Notlagen direkt geholfen werden kann. Foto: Bernhard Weizenegge­r
Viele kleine und große Spenden für die Kartei der Not ermögliche­n es, dass Menschen in Notlagen direkt geholfen werden kann. Foto: Bernhard Weizenegge­r

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