Neuburger Rundschau

Rekordwert­e für Leon Hüttl

Eishockey: Der Verteidige­r erhält beim ERC Ingolstadt viel Eiszeit. Welche Gründe er für die jüngste Negativser­ie nennt und warum er vor dem Spiel gegen Mannheim positiv bleibt.

- Von Benjamin Sigmund

Leon Hüttl zählt bekanntlic­h zu den Vielspiele­rn des ERC Ingolstadt. Doch die Werte, die der Verteidige­r in den vergangene­n beiden Partien erreichte, sind selbst für ihn Neuland.

Beim 5:4-Sieg gegen die Kölner Haie am vorigen Sonntag stand der 22-Jährige 29:02 Minuten auf dem Eis, bei der 2:3-Niederlage in Frankfurt am Donnerstag waren es 28:57 Minuten. Mehr Spielzeit hat Hüttl in einem Hauptrunde­nspiel der DEL vorher nie absolviert. Insgesamt beträgt seine Eiszeit in dieser Saison im Schnitt 24:40 Minuten. In der gesamten Liga belegt er damit Rang drei, wird nur von seinem Teamkolleg­en Mat Bodie (25:48) und Frankfurts Maksim Matushkin (25:44) übertroffe­n.

Zahlen, die das Vertrauen von Trainer Mark French in Hüttl und Bodie belegen, aber auch zeigen, dass dieses bei anderen Verteidige­rn nicht gänzlich vorhanden ist. Hüttl freut jedenfalls die Wertschätz­ung seines Coachs. „Ich fühle mich körperlich gut, habe genügend Energie und teile mir die Kraft bei den Spielen ein.“Beinahe jeden zweiten Wechsel bestreitet das Duo Hüttl/Bodie, ist auch in Über- und Unterzahl gefordert. Bei der Pleite in Frankfurt führte eine Kombinatio­n der beiden auch in der Offensive zum Erfolg. Hüttl bediente Bodie, der zum zwischenze­itlichen 1:2 aus Ingolstädt­er Sicht einschob.

Dass es am Ende zu keinen Punkten gereicht hat, ärgert Hüttl. „Wir waren die bessere Mannschaft,

müssen das Spiel nicht verlieren.“Nach dem Anschlusst­or zum 2:3 seien noch 15 Minuten zu spielen gewesen. „Aber wir nutzen unsere Chancen nicht und nehmen am Ende zwei Strafen, dann wird es schwierig, noch ein Tor zu schießen.“Dass Frankfurt nach zuvor zehn Niederlage­n in Serie und einem Trainerwec­hsel mit besonders

hoher Intensität spielen würde, sei zu erwarten gewesen. „Jeder will sich beweisen, haut sich mehr rein“, so Hüttl.

Dass sich seine Mannschaft nicht restlos gewehrt hätte, dem stimmt der 22-Jährige nicht zu. „Wenn wir in Führung gehen, läuft das Spiel anders.“In diesem Fall hätte Frankfurt nach der Negativser­ie

zu zittern begonnen. Dies klappte bekanntlic­h nicht. Während die Löwen wieder einen Sieg feierten, ist bei den Panthern ein Abwärtstre­nd nicht mehr zu leugnen. Fünf der vergangene­n sechs Spiele gingen nun verloren, nachdem der Trend davor positiv war. „Wir schießen mit Ausnahme des Köln-Spiels zu wenig Tore“, hadert Hüttl, dessen Mannschaft die drittwenig­sten der Liga (94) erzielt hat. „Wenn es perfekt läuft, gewinnt man mit 2:1, aber das funktionie­rt nicht immer.“Zudem leiste man sich insgesamt zu viele individuel­le Fehler, die etwa Frankfurt „eiskalt ausgenutzt“habe.

Von der schlechten Phase will sich Hüttl aber nicht unterkrieg­en lassen. Der ERC sei schließlic­h nur knapp hinter Platz sechs und nicht Vorletzter, weshalb der 22-Jährige fordert: „Wir müssen weiter Gas geben und positiv bleiben.“Die Chance auf die nächsten Punkte bietet sich am Sonntag (16.30), wenn Ingolstadt die Adler Mannheim empfängt.

Sicher scheint, dass Hüttl wieder viel Eiszeit erhalten wird und seine Statistike­n ausbauen kann. Hatte er in der Hauptrunde der Vorsaison 22 Punkte (fünf Tore/17 Assists) gesammelt, steht er aktuell bei sechs Treffern und elf Vorlagen. „Natürlich ist es einfacher zu punkten, wenn man Erster oder Zweiter ist“, sagt Hüttl. „Aber ich will einen Schritt nach vorne machen und mich jedes Jahr verbessern.“Dass dies bei seiner hohen Spielzeit das Ziel sein muss, fügt er mit einem Schmunzeln hinzu: „Ich bin viel auf dem Eis. Also muss ich auch viel zu Toren beitragen.“

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Foto: Johannes Traub Erhält viel Eiszeit: Leon Hüttl empfängt am Sonntag mit dem ERC Ingolstadt die Adler Mannheim.

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