Bleibt der umstrittene Radweg jetzt dauerhaft?
Der Verkehrsausschuss einigte sich auf eine dreimonatige Testphase in der Augsburger Straße – die ist nun vorbei.
Es gab Tage und Wochen, da waren diese paar Meter Asphalt das Gesprächsthema in Neuburg. Der neu gebaute Fahrradweg an der Augsburger Straße sorgte im vergangenen Herbst für erbitterte Diskussionen. Die Befürworter sahen in der neuen Wegeführung, die Radlerinnen und Radler auf die Straße leitet, eine zusätzliche Sicherheit. Kritiker bemängelten unter anderem die neu entstandene Engstelle, an der offenbar so mancher Verkehrsteilnehmer mit seiner Felge hängenblieb. Oberbürgermeister Bernhard Gmehling (CSU) forderte in der Folge einen Rückbau. Doch so weit kam es nicht. Die Mitglieder des Verkehrsausschusses
entschieden Ende September nach intensiven Debatten, dem neuen Radweg eine Chance zu geben und eine dreimonatige Testphase abzuwarten. Die ist nun vorbei. Wie geht es jetzt weiter?
Verkehrsreferent Bernhard Pfahler (FW) war immer ein Verfechter der neuen Lösung – und ist dies bis heute. „Der Radweg hat sich absolut eingespielt“, ist er überzeugt. Er habe von keinen Problemen an dieser Stelle gehört. Und auch selbst mache Pfahler, der täglich an dieser Stelle vorbeikomme, gute Erfahrungen. Klar werde es immer Kritiker geben, ist dem Verkehrsreferenten bewusst. Um das einstige Streitthema sei es aber ruhig geworden, sagt Pfahler wohl mit einer gewissen Erleichterung – Gegner der Baumaßnahme hatten ihn im Herbst teilweise scharf attackiert. Der Verkehrsreferent betrachte die Angelegenheit als erledigt, zumal mit dem beschlossenen Zebrastreifen am Kreisverkehr, kurz hinter der viel diskutierten Stelle, der Verkehr ohnehin weiter verlangsamt werde. Der neue Überweg soll nach seinen Angaben spätestens im zweiten Quartal kommen.
Während Pfahler weiterhin Vorteile sieht, ist OB Bernhard Gmehling nach wie vor ein entschiedener Gegner der Maßnahme. Im Gespräch mit unserer Redaktion bezeichnet er die neu entstandene Nase erneut als „Unsinn“. Er wisse von einigen Autofahrern, die sich dort ihre Felgen beschädigt hätten, den Vorfall jedoch nicht der Polizei meldeten. „Ob das reicht, um die
Stelle zurückzubauen, wird sich zeigen.“Man müsse nochmals im Verkehrsausschuss über die Angelegenheit diskutieren und dabei auch die Stellungnahme der Polizei berücksichtigen. Die sieht die Stelle positiv. „Die Einfädelspur hat sich aus polizeilicher Sicht bewährt“, so Franz Sailer, Sachbearbeiter Verkehr bei der Neuburger Polizei. Seit der Inbetriebnahme sei es an der Stelle zu keinem Verkehrsunfall mit Beteiligung von Radfahrenden gekommen. Nur ein Kleinunfall sei aufgenommen worden, da ein Autofahrer aus Unachtsamkeit mit dem rechten Vorderreifen gegen die Bordsteinkante des „Tropfen“gefahren sei. (ands)