Keine Kunsthalle mehr für 2024
Ob es erneut eine Kunsthalle in der Neuburger Markthalle geben wird, war lange unklar. Das Brückenkollektiv stellte verschiedene Anträge. Nun ist das Thema endgültig vom Tisch.
Drei Monate lang war die Neuburger Markthalle im Jahr 2023 zur Kunsthalle geworden. Die Resonanz: Begeisterung, wohin man blickte. Und dennoch, eine Fortführung des Projekts war unsicher. Es folgten verschiedene Anträge, die Fördersumme stand lange im Fokus. Nach internen Gesprächen im Verein kommt nun die Entscheidung: Die Kunsthalle wird es nicht mehr geben. Stattdessen plant das Brückenkollektiv drei andere Projekte.
Eigentlich hatte sich der Verein um Vorsitzenden Tobias Albrecht für 2024 einiges vorgenommen. Die Kunsthalle sollte mit einem qualitativ noch hochwertigeren Programm in die zweite Runde gehen und verschiedene Ausstellungen den Kalender 2024 mit Kunstevents befüllen. Dafür wurden Ende Oktober insgesamt 25.000 Euro beantragt, um alle Vorhaben inklusive Kunsthalle umsetzen zu können. Doch von der Stadt wurde die Summe verwehrt, der Verein sollte nacharbeiten. Lediglich die kostenfreie Nutzung der Markthalle wurde erneut zugesagt. Seitdem sind einige Monate verstrichen. Der Verein arbeitete die Anträge um, reduzierte auch die beantragte Summe. Doch eine neue Haushaltsstelle für das Brückenkollektiv zu schaffen, wurde ebenfalls abgelehnt – im Rahmen des ganzheitlichen Sparkurses sei eine solche Förderung schlichtweg nicht drin.
Auch das Thema Gastrolizenz bereitete dem Verein Bauchschmerzen. Diese war von einigen Stadträten gefordert worden, sollte das Brückenkollektiv bei der Kunsthalle wieder Getränke anbieten wollen. „Wenn wir die Getränke aber weglassen, macht das ganze keinen Sinn mehr“, so Albrecht.
In der Winterpause habe sich der Verein nun beratschlagt und entschieden: Die Kunsthalle wird es 2024 definitiv nicht mehr geben.
Denn in einem Gespräch im Dezember habe sich gezeigt, dass eine maximale Fördersumme von rund 7000 Euro denkbar wäre. „Damit hätten wir für das ganze
Jahr weniger zur Verfügung als 2023 und wir wollten ja eigentlich noch eine Schippe drauflegen“, sagt Albrecht.
Die Gespräche mit der Stadt seien für die Mitglieder des Vereins frustrierend gewesen. „Wir wurden immer weiter heruntergehandelt und dann auch noch auf die Markthalle festgezurrt.“Albrecht spielt damit auf die jüngste Sitzung des Finanzausschusses an, bei der geäußert wurde, dass die Förderungen des Brückenkollektivs der Belebung der Innenstadt dienten. Ohne diese Belebung sei eine Förderung nicht sicher. Außerdem habe man sich dort auf eine maximale Fördersumme von 5000 Euro geeinigt. „Wir lassen uns aber die Pistole nicht auf die Brust setzen.“
Statt der Kunsthalle will das Brückenkollektiv nun drei Projekte verfolgen: die best-book-Ausstellung im Frühjahr, ein Kurzfilm-Festival im Sommer und eine digitale Kunstausstellung im Herbst. „Wenn überraschend noch Geld vom Himmel fallen sollte, kann man noch über die Kunsthalle reden, aber so konzentrieren wir uns in diesem Jahr lieber auf andere Projekte“, so Albrecht.