Ein neues Unternehmen ist schuld am Chaos
Die Glascontainer in Neuburg sorgen für Unmut. Das Altglas sammelt sich vor den Behältern, weil diese überfüllt sind. Nun äußern sich die Landkreisbetriebe dazu.
Es ist ein äußerst unschönes Bild, das sich an mehreren Standorten in Neuburg bietet: völlig überfüllte Glascontainer, bei denen die Flaschen schon aus den Öffnungen quellen. Davor kistenweise leere Flaschen, die abgelegt wurden, weil sie im Behälter nicht mehr entsorgt werden können. Wie kann es so weit kommen? Die Landkreisbetriebe geben nun Antworten.
Schon in der jüngsten Sitzung des Neuburger Finanzausschusses war das Thema auf den Tisch gekommen. Stadtrat Klaus Babel hatte massive Kritik geäußert, dass vor allem nach den Feiertagen die Situation an den Glascontainern eskaliert sei. Dort hätten sich Müllberge angesammelt, weil die Container nicht oft genug geleert werden. Er forderte, sich mit einem Schreiben an die Landkreisbetriebe zu wenden, da diese die Containerpflege innehaben. Oberbürgermeister Bernhard Gmehling versprach ein Gespräch im nächsten Werksausschuss.
Ein Blick zu den betroffenen Standorten zeigt: Tatsächlich sieht es dort verheerend aus. Vor den Wertstoffhöfen am Sehensander Weg und an der Sudetenlandstraße sieht man schon von Weitem das aufgestapelte Altglas. Ein Meer aus Flaschen ergießt sich vor den fünf bereitgestellten Containern, mit Mühe wurden ein paar Flaschen in die obere Öffnung der Weißglas-Behälter gepresst.
Doch was ist passiert? Einen solchen Zustand an allen Containern im Stadtgebiet hat es in dieser Form noch nicht gegeben. Auch Mathilde Hagl, Werkleiterin der Landkreisbetriebe, hat so etwas in ihrer Zeit bei dem Unternehmen auch noch nie erlebt. „Als ich die ersten Bilder von den überfüllten Containern gesehen habe, hab ich sofort zum Hörer gegriffen“, sagt Hagl. Angerufen hat sie allerdings nicht bei den Mitarbeitern der Landkreisbetriebe, sondern bei den Dualen Systemen. Wer für die Container in Neuburg und auch in Schrobenhausen zuständig ist, ist nämlich ein kompliziertes System.
Zwar ist es Aufgabe der Landkreisbetriebe, für Ordnung vor den Containern zu sorgen (beispielsweise, wenn anderer Müll und Hausrat abgeladen wird), nicht aber, sich um die Leerung der Behältnisse zu kümmern. Das übernehmen die Dualen Systeme. Und die wiederum beschäftigen regionale Subunternehmer.
Und genau dort lag die Wurzel des Übels für die überfüllten Container in Neuburg. Denn dieses Subunternehmen wechselte zum 1. Januar 2024. „Davor hatten wir jahrelang den gleichen Anbieter bei uns, der sich um die Leerung gekümmert hat“, sagt Hagl. Dieser habe genau gewusst, welche Container besonders frequentiert sind und zu welcher Jahreszeit mehr geleert werden muss.
Das neue Unternehmen sei gerade erst dabei, die Pläne für einen geeigneten Turnus zu erarbeiten. „Wir haben sofort mit den Dualen Systemen Kontakt aufgenommen, haben das Problem gemeldet und klargemacht, wie dringend eine Lösung ist“, betont Hagl. Die genaue Kommunikation mit dem zuständigen Subunternehmer liege dann aber nicht mehr in den Händen der Landkreisbetriebe.
So konnte man also selbst nur hoffen, dass die Container möglichst schnell entleert und auch die Flaschen vor den Containern entfernt werden. Laut Informationen des Subunternehmens, die Hagl am Mittwoch erreicht haben, sei die Situation aber mittlerweile geklärt. „Ich bin guter Dinge, dass ab jetzt alles reibungslos laufen wird“, ist Hagl optimistisch.
Generell wisse sie von den Problemen an einigen Containerstandorten. Gerade die Container an der Sudetenlandstraße seien ein Problemstandort, wo besonders oft sämtlicher Müll abgeladen werde. „Das ist für mich unverständlich. So eine Unart!“Immer wieder müsse man beobachten, dass vor den Toren der Wertstoffhöfe Müll abgeladen werde. Ähnlich problematisch ist es an den Containern am Südpark.
Dabei gebe es genug Möglichkeiten, den Müll ordnungsgemäß in den Wertstoffhöfen oder den verschiedenen Tonnen zu entsorgen. Eine Karte von Neuburg zeigt, wo sich die Glascontainer im Stadtgebiet befinden. Sollte doch mal ein Container etwas voller sein, kann man problemlos zu anderen Standorten ausweichen.