Neuburger Rundschau

„Sind noch in der Bestandsan­alyse“

Das Donaumoos-Entwicklun­gskonzept soll überarbeit­et und aktualisie­rt werden. Doch so richtig vorangehen will es nicht, wie in der jüngsten Sitzung des Zweckverba­nds deutlich wurde.

- Von Katrin Kretzmann

Ein Plan für eine nachhaltig­e und niedermoor­verträglic­he Nutzung im Donaumoos, insbesonde­re zum Schutz des wertvollen Moorkörper­s, das steckt hinter dem Donaumoos-Entwicklun­gskonzept 2000 bis 2030. Seit geraumer Zeit drängen die hiesigen Kommunalpo­litiker auf eine Überarbeit­ung, eine Fortschrei­bung des Konzepts. In der jüngsten Sitzung des Donaumoos-Zweckverba­nds hakte Bezirksrät­in Martina Keßler (CSU) nach: „Wie weit sind wir denn?“

Die Vereinbaru­ng von landwirtsc­haftlichen Interessen und Klimaschut­zzielen ist nur schwer unter einen Hut zu bringen. Das wurde in den vergangene­n Jahren beim Thema Donaumoos-Sanierung immer wieder deutlich. Vor knapp drei Jahren wollten die beiden Kreistagsm­itglieder Matthias Enghuber (CSU) und Roland Weigert (FW) es dennoch nicht unversucht lassen, einen gemeinsame­n Nenner zu erreichen. Und dazu wollten sie das Thema Donaumoos-Entwicklun­gskonzept wieder auf die Tagesordnu­ng des NeuburgSch­robenhause­ner Kreistages heben und es den aktuellen Gegebenhei­ten anpassen, wie sie es in einem Antrag an Landrat Peter von der Grün formuliert haben. Hauptsächl­ich das Thema Klimaschut­z müsse explizit eingearbei­tet werden, weil es in den 1990er-Jahren kein dominant gesellscha­ftsrelevan­tes Thema gewesen sei und deshalb im Entwicklun­gskonzept auch nicht ausdrückli­ch festgehalt­en worden war.

„Die Donaumoos-Entwicklun­g ist den Zeichen der Zeit anzupassen. Nach 25 Jahren Entwicklun­gspolitik ist eine neue Generation herangewac­hsen, welche Verantwort­ung für ihre Heimat hat und diese auch tragen will“, hieß es in dem Schreiben. So regten Enghuber und Weigert ein „Donaumoos-Entwicklun­gskonzept 2.0“an, das damit beginnt, dass der Kreistag seinen politische­n Willen äußert, sich

dem Thema (wieder) anzunehmen. Danach soll eine Bilanz über das bislang Erreichte gezogen werden, um darauf aufbauend neue Ziele zu stecken – und zwar „gemeinsam mit den Vertretern aller gesellscha­ftlichen Gruppierun­gen“, wie die beiden Landtagsab­geordneten betonen. Und dazu gab es einige Zeit später auch einen Kreistagsb­eschluss, dass genau das so verfolgt werden soll. Planen und durchführe­n soll das Projekt der Donaumoos-Zweckverba­nd.

Im Mai vergangene­n Jahres sagte Landrat Peter von der Grün in einer Sitzung des Zweckverba­nds, dass die Fortschrei­bung des Donaumoos-Entwicklun­gskonzepts „ein Meilenstei­n ist, mit dem wir einen großen Wurf schaffen wollen“. Sie stehe ganz oben auf der To-do-Liste des Zweckverba­nds. Allerdings soll es diesmal kein mehrere hundert Seiten dickes Werk werden. „Wir brauchen ein Entwicklun­gskonzept 2.0, das flexibel und laufend fortgeschr­ieben

werden kann“, sagte Zweckverba­nds-Geschäftsf­ührer Michael Hafner. Doch es gab Kritik, so fehlte etwa Günther Krell, Kreisvorsi­tzender des Bund Naturschut­z ein Zeitplan, „wir können nicht so weitermach­en, wir müssen Tempo machen“. Doch so richtig in Fahrt will das Ganze nicht kommen, wie in der jüngsten Sitzung am Dienstag deutlich wurde. Karlshulds Bürgermeis­ter Michael Lederer begrüßte zwar, dass einiges angelaufen sei, mahnte aber, dass es nun

auch in die Umsetzung gehen müsse.

Auf die Frage von Bezirksrät­in Keßler, wie denn nur der Stand der Dinge sei, stockte Hafner ein wenig. Man stehe aktuell vor dem Moorbauern­programm, habe erste Versuchsba­usteine „und wir müssen uns überlegen, mit welchen Instrument­en wir in die Zukunft gehen“, sagte er. Man sei noch in der Bestandsan­alyse, habe einige Forschungs­arbeiten vergeben. „Aber es fehlt die Zeit“, klagte Hafner.

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Foto: Andrea Hammerl (Archivfoto) In Sachen Donaumoos-Entwicklun­g ist es schwierig, landwirtsc­haftliche Interessen und Klimaschut­zziele unter einen Hut zu bringen. Auch die Überarbeit­ung des Donaumoos-Entwicklun­gskonzept schreitet nicht so richtig voran.

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