„Sind noch in der Bestandsanalyse“
Das Donaumoos-Entwicklungskonzept soll überarbeitet und aktualisiert werden. Doch so richtig vorangehen will es nicht, wie in der jüngsten Sitzung des Zweckverbands deutlich wurde.
Ein Plan für eine nachhaltige und niedermoorverträgliche Nutzung im Donaumoos, insbesondere zum Schutz des wertvollen Moorkörpers, das steckt hinter dem Donaumoos-Entwicklungskonzept 2000 bis 2030. Seit geraumer Zeit drängen die hiesigen Kommunalpolitiker auf eine Überarbeitung, eine Fortschreibung des Konzepts. In der jüngsten Sitzung des Donaumoos-Zweckverbands hakte Bezirksrätin Martina Keßler (CSU) nach: „Wie weit sind wir denn?“
Die Vereinbarung von landwirtschaftlichen Interessen und Klimaschutzzielen ist nur schwer unter einen Hut zu bringen. Das wurde in den vergangenen Jahren beim Thema Donaumoos-Sanierung immer wieder deutlich. Vor knapp drei Jahren wollten die beiden Kreistagsmitglieder Matthias Enghuber (CSU) und Roland Weigert (FW) es dennoch nicht unversucht lassen, einen gemeinsamen Nenner zu erreichen. Und dazu wollten sie das Thema Donaumoos-Entwicklungskonzept wieder auf die Tagesordnung des NeuburgSchrobenhausener Kreistages heben und es den aktuellen Gegebenheiten anpassen, wie sie es in einem Antrag an Landrat Peter von der Grün formuliert haben. Hauptsächlich das Thema Klimaschutz müsse explizit eingearbeitet werden, weil es in den 1990er-Jahren kein dominant gesellschaftsrelevantes Thema gewesen sei und deshalb im Entwicklungskonzept auch nicht ausdrücklich festgehalten worden war.
„Die Donaumoos-Entwicklung ist den Zeichen der Zeit anzupassen. Nach 25 Jahren Entwicklungspolitik ist eine neue Generation herangewachsen, welche Verantwortung für ihre Heimat hat und diese auch tragen will“, hieß es in dem Schreiben. So regten Enghuber und Weigert ein „Donaumoos-Entwicklungskonzept 2.0“an, das damit beginnt, dass der Kreistag seinen politischen Willen äußert, sich
dem Thema (wieder) anzunehmen. Danach soll eine Bilanz über das bislang Erreichte gezogen werden, um darauf aufbauend neue Ziele zu stecken – und zwar „gemeinsam mit den Vertretern aller gesellschaftlichen Gruppierungen“, wie die beiden Landtagsabgeordneten betonen. Und dazu gab es einige Zeit später auch einen Kreistagsbeschluss, dass genau das so verfolgt werden soll. Planen und durchführen soll das Projekt der Donaumoos-Zweckverband.
Im Mai vergangenen Jahres sagte Landrat Peter von der Grün in einer Sitzung des Zweckverbands, dass die Fortschreibung des Donaumoos-Entwicklungskonzepts „ein Meilenstein ist, mit dem wir einen großen Wurf schaffen wollen“. Sie stehe ganz oben auf der To-do-Liste des Zweckverbands. Allerdings soll es diesmal kein mehrere hundert Seiten dickes Werk werden. „Wir brauchen ein Entwicklungskonzept 2.0, das flexibel und laufend fortgeschrieben
werden kann“, sagte Zweckverbands-Geschäftsführer Michael Hafner. Doch es gab Kritik, so fehlte etwa Günther Krell, Kreisvorsitzender des Bund Naturschutz ein Zeitplan, „wir können nicht so weitermachen, wir müssen Tempo machen“. Doch so richtig in Fahrt will das Ganze nicht kommen, wie in der jüngsten Sitzung am Dienstag deutlich wurde. Karlshulds Bürgermeister Michael Lederer begrüßte zwar, dass einiges angelaufen sei, mahnte aber, dass es nun
auch in die Umsetzung gehen müsse.
Auf die Frage von Bezirksrätin Keßler, wie denn nur der Stand der Dinge sei, stockte Hafner ein wenig. Man stehe aktuell vor dem Moorbauernprogramm, habe erste Versuchsbausteine „und wir müssen uns überlegen, mit welchen Instrumenten wir in die Zukunft gehen“, sagte er. Man sei noch in der Bestandsanalyse, habe einige Forschungsarbeiten vergeben. „Aber es fehlt die Zeit“, klagte Hafner.