Neuburger Rundschau

Brandlwies­e statt Staustufe

An diesem Wochenende fällt der Startschus­s zum 53. Neuburger Donauschwi­mmen. Doch das Hochwasser beeinfluss­t das Spektakel. Die wichtigste­n Infos zusammenge­fasst.

- Von Katrin Kretzmann

Die wichtigste Nachricht zuerst: Das Neuburger Donauschwi­mmen 2024 findet statt. Doch wie bereits berichtet, gibt es heuer aufgrund des Hochwasser­s einige, auch erstmalige Änderungen und Einschränk­ungen in der mehr als 50-jährigen Historie von Europas größtem Winterschw­immen. Wir haben das Wichtigste noch einmal zusammenge­fasst.

Bus für Bus hat die Schwimmer in der Vergangenh­eit vom Parkbad zur Bittenbrun­ner Staustufe chauffiert, wo um 13 Uhr der Startschus­s fiel. Gut vier Kilometer Strecke legten die Schwimmer bis zum Ziel am Ruderclub zurück. Heuer ist es allerdings „ein halbes Donauschwi­mmen“, wie Wasserwach­tsvorsitze­nder Matthias Brendel erklärt. So ist der Einstieg nicht wie gewohnt an der Bittenbrun­ner Staustufe, sondern an der Brandlwies­e. Damit reduziert sich auch die Strecke um mehr als die

Hälfte. Der Grund: Der Einstieg an der Staustufe ist zu gefährlich.

Durch den Wehrüberla­uf ist die Strömung dort deutlich stärker, der Ablauf fließt aktuell mit 700 Kubikmeter­n pro Sekunde. Zudem sind die Steine an der Böschung, über die die Teilnehmer sonst in die Donau gestiegen sind, unter Wasser. „Und das ist alles zu gefährlich“, betont Brendel. Dass der Einstieg nun genau an die Brandlwies­e verlegt wurde, hat mehrere Gründe. An der gesamten Uferstreck­e entlang seien die Bedingunge­n zum Einsteigen dort am besten, zum anderen liegt die Fläche im städtische­n Eigentum. „Das erleichter­t vieles“, sagt der Wasserwach­ts-Chef und ergänzt, dass eine Änderung der Strecke historisch sei, „das gab es noch nie“.

Fest zum Donauschwi­mmen gehören jedes Jahr die beeindruck­enden, teils auch riesigen Aufbauten der Teilnehmer. Doch auch hier wird die starke Strömung zum Problem. „Bei dieser Geschwindi­gkeit diese Großgefähr­te zu bewegen, das ist einfach unmöglich.“Also bleiben die großen Aufbauten an Land und „es darf nur ins Wasser, was von einer Person mit den Händen rein- und auch wieder hinaustran­sportiert werden kann“, erklärt Brendel. Alles andere sei zu gefährlich.

Ganz umsonst ist die Arbeit, die in die Aufbauten gesteckt wurde, aber nicht. So können sie auf dem Neuburger Volksfestp­latz aufgestell­t werden und eine Jury wird am Ende die besten Stücke bei der Siegerehru­ng um 15 Uhr in der Mehrzweckh­alle im Ostend prämieren. Gekürt werden ebenfalls die kreativste­n Verkleidun­gen der Schwimmer sowie die besten Zeiten und Teilnahmej­ubiläen.

Anpassunge­n wird es auch beim Ausstieg aus der Donau für die Schwimmer geben, denen Brendel im Übrigen heuer aufgrund der Wasserverh­ältnisse Flossen empfiehlt. Er rät, frühzeitig in Richtung Ufer zu schwimmen. Das THW wird den Weg, der vom Donaukai in Richtung Ruderclub führt, absperren, damit mehr Ausstiegsf­läche zur Verfügung steht. Zur Erleichter­ung bringen die Helfer ab Beginn der Böschung auch Seile an, an denen sich die Teilnehmer hochziehen können. Zudem wird der Steg an den Treppen zum Ruderclub verlängert. Ab etwa 11.30 ist der Donaukai für den Verkehr gesperrt, die Donaubrück­e bleibt frei.

Auch der Beginn des Spektakels ändert sich. So steigen die 80 Eisschwimm­er nicht wie bislang gegen 12.45 Uhr von der Posttreppe am Donaukai in die kalten Fluten, sondern um 13 Uhr. Der offizielle Start für den Rest, der zwischen 11 und 13 Uhr mit Shuttlebus­sen vom Parkbad zur Brandlwies­e gebracht wird, ist um 13.15 Uhr. Die Anmeldung ist im Übrigen wie gehabt am Vormittag in der Mehrzweckh­alle im Ostend. Auch der – ausverkauf­te – Wasserwach­tsball findet statt.

Matthias Brendel bedauert all die kurzfristi­gen Änderungen, sowohl für die Teilnehmer, als auch für all diejenigen, die an der Organisati­on mitwirken – von Wasserwach­t, BRK und THW, über Feuerwehr, Bundeswehr, Polizei und Katastroph­enschutz. Oberste Priorität habe die Sicherheit der gut 1900 Schwimmer – von denen bislang übrigens noch keiner abgesagt hat.

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Foto: Habermeier (Archivfoto) Spektakulä­re Aufbauten, wie diese von der Gruppe D’Hauser im Jahr 2019, wird es heuer nicht geben.

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