In der Außenseiterrolle
3. Liga: Trainer Michael Köllner übt sich vor dem Spiel des FC Ingolstadt beim 1. FC Saarbrücken in Understatement. Wie er seine Einschätzung begründet.
Ingolstadt Den Start in die Restsaison der Liga hatte sich der FC Ingolstadt ganz anders vorgestellt. Gerne hätte man den Rückstand auf den Relegationsplatz verkleinert oder zumindest gehalten und Druck auf das Spitzenduo der 3. Liga aufgebaut.
Doch die Realität sieht anders aus. Dem 1:3 in Halle zum Start folgte am Mittwochabend ein ernüchterndes 1:1 gegen Preußen Münster, wodurch der Tabellendritte SSV Ulm nun sechs Punkte Vorsprung aufweist. „Wir sind nicht gestartet, wie wir es wollten, hätten gerne mehr Punkte geholt“, sagt Kapitän Lukas Fröde, der fordert: „Wir dürfen jetzt keine Depression aufkommen lassen.“Fußball laufe nun mal nicht immer nach Plan. „Wir sollten den Kopf nicht in den Sand stecken, es sind noch genug Punkte zu holen.“
Etwa am Samstag (14 Uhr), wenn die Schanzer beim 1. FC Saarbrücken zu Gast sind. Die Saarländer haben als Tabellenneunter zwei Zähler weniger auf dem Konto als der FCI, haben aber noch ein Nachholspiel in der Hinterhand. In der Heimtabelle ist der FCS nur 13., hat aber erst zwei Partien im eigenen Stadion verloren. Fröde spricht von einem der „schwierigsten Auswärtsspiele“der Saison. Noch weiter geht Trainer Michael Köllner, der sich in Understatement übt. „Die Rollenverteilung ist klar. Saarbrücken ist der Favorit, wir sind klarer Außenseiter.“Der 54-Jährige begründet seine Aussage mit den starken Auftritten des FCS im DFB-Pokal. Dort gelangen Heimsiege gegen den FC Bayern München (2:1) und Eintracht Frankfurt (2:0) und damit der Einzug ins Viertelfinale, in dem Borussia Mönchengladbach der Gegner sein wird. Köllner meint auch, dass die Saarländer frischer als seine Mannschaft sein werde. Saarbrückens erste Spiel bei Viktoria Köln fiel aus, die Partie in Verl fand bereits am Dienstag und damit 24 Stunden vor der des
FCI statt. „Wir wissen, was uns dort erwartet. Es wird ein heißer Kampf“, sagt Köllner, der die ein oder andere personelle Rochade ankündigt. Der FCI müsse auf einem wohl tiefen Boden „dagegenhalten“, dafür würden „frische Spieler“benötigt.
Gerade im Angriff könnte der FCI zu Umbaumaßnahmen gezwungen sein. Jannik Mause und Pascal Testroet waren bereits vor der Partie gegen Münster fraglich, standen dann aber in der Startelf. „Wir müssen abwarten, wie die Verfassung von beiden ist“, sagt Köllner. Während Testroet Schmerzen an der Ferse hatte, plagte sich Mause mit einem Virus herum und war 14 Tage lang krank. Als Alternative käme Julian Kügel
in Frage. Doch der Angreifer droht wegen einer Schwellung am Auge aus dem Münster-Spiel ebenfalls auszufallen.
Personell würde Köllner sicher gerne über mehr Alternativen verfügen. Noch ist das Transferfenster jedenfalls geöffnet. „Wir müssen schauen, was eventuell möglich ist“, sagt der Trainer, der einschränkt: „Wir müssen die wirtschaftlichen Voraussetzungen beachten.“Grundsätzlich verfüge der FCI aber über einen „guten Kader“.
Ohne neue Spieler ist dieser zunächst in Saarbrücken gefordert. Zu vermeiden gilt es, erneut früh einem Rückstand hinterherzulaufen. Dies war sowohl in Halle als auch gegen Münster der Fall. „Wichtig ist, sofort aufmerksam zu
sein“, fordert Köllner. Denn ansonsten werde es in Saarbrücken schwierig, zurückzukommen. Der Gegner verfüge über eine „offensive Wucht“, meint Fröde. „Aber die haben wir auch. Wir müssen sie nur wieder herauskramen.“In der Tat hat der FCI die meisten Tore der Liga erzielt. „Wenn wir an gewissen Schrauben drehen, sind auch wir eine unangenehm zu spielende Mannschaft“, so Fröde.
• Mögliche Aufstellungen
1. FC Saarbrücken Schreiber – Boeder, Zeitz, Uaferro – Rizzuto, Sontheimer, Gaus – Kerber, Rabihic – Stehle, Brünker.
FC Ingolstadt Funk – Costly, Malone, Lorenz, Seiffert – Fröde, Keidel – Deichmann, Kopacz – Testroet, Mause.