1800 Feiernde tanzen, bis das Licht angeht
Der Wasserwachtsball war wieder ein voller Erfolg. Um die 300 Mitwirkende machen ihn immer wieder zum Erlebnis. So verlief der Abend von 19 Uhr bis 1.30 Uhr. Ein Protokoll.
Neuburg Die Vorfreude war riesig, die Vorbereitungen enorm, die Stimmung bombastisch: Endlich wieder Wasserwachtsball, hieß es von allen Seiten in der von etwa 1800 Kostümierten besuchten Mehrfachturnhalle. Am Abend des Donauschwimmens wurde wieder ordentlich gefeiert.
Samstagabend, 19 Uhr: Die ersten Ballgäste trudeln langsam ein. Alles ist bereit für den Wasserwachtsball 2024. Uwe Berndt hat vor den Toiletten Position bezogen, seit 20 Jahren kümmert er sich ehrenamtlich um kaputte Seifenspender oder Klodeckel. „300 bis 400 Rollen Klopapier brauchen wir locker“, meint er.
20 Uhr: Das Küchenteam, bestehend aus Wasserwachtlern, hat seine Hauptarbeit bereits hinter sich. „Bei uns geht es am Vormittag los mit Weißwürsten, die meisten Essen geben wir aber am Nachmittag aus, wenn die Schwimmer kommen. Um 20 Uhr geht noch etwas an Essen über die Theke, dann wird es weniger“, erzählt Josef Lux, der seit mehr als 20 Jahren dabei ist. Jahrelange Erfahrung für Einkauf, Planung, Vorbereitung und Ausgabe der Mahlzeiten bringt der harte Kern des zwölfköpfigen Teams nicht nur von zahlreichen Wasserwachtsbällen, sondern auch als Mannschaft der Katastrophenschutzküche unter dem Jahr mit. Etwa 2000 Leute, nicht nur die Schwimmer, auch die Helfer vom THW oder BRK, werden mit Essen versorgt.
20.30 Uhr: Während die fleißigen Helfer des Küchenteams es nun langsamer angehen lassen können, legen andere erst richtig los. Der große Hofstaat der Burgfunken begeistert das Publikum mit dem Showprogramm „Legenden der Indianer“: Die fetzige Choreografie mit vielen akrobatischen Hinguckern und die mal romantische, mal partymäßige Tanzdarbietung des Prinzenpaares Ihrer Lieblichkeit Selina I. und Seiner Tollität Jonas I. lassen das Stimmungsbarometer steigen.
21 Uhr: Am Einlass bilden sich lange Schlangen, an der Garderobe herrscht Hochkonjunktur. Darum kümmern sich die Karatekas des FC Ehekirchen, und das schon zum 22. Mal. Der Aufbau ist natürlich schon vor Stunden passiert, 1560 Haken sind zu je 65 Stück pro Stange sortiert worden. „Das kann man nicht während des Abends machen, sonst gibt es Chaos“, weiß Garderobenchef Schorsch Schmid. „Jetzt geht’s bis zum Ende durch, ab 23 Uhr holen die Ersten ihre Jacken wieder und wir werden gegen 3 Uhr fertig sein. Das wird noch ein schweißtreibender Abend“, sagt er lachend.
Auch in der Schenke haben alle
viel zu tun. In drei Schichten sind jeweils acht bis zwölf Wasserwachtler im Einsatz. „Bei uns geht es am Donnerstag um 13 Uhr mit dem Aufbau los: Böden reinlegen, Deko anbringen, Spülmaschine einbauen ... Am Samstag bestreiten wir am Vormittag die Anmeldung, am Nachmittag versorgen wir die Schwimmer mit Getränken und am Abend ist der Ball“, zählt Joachim Weidner auf. Seit 40 Jahren ist er schon dabei und schätzt, dass Getränke im vierstelligen Literbereich konsumiert würden. „Was hier ausgeschenkt wird, das hat ein normaler Sportgaststättenwirt im Jahr nicht als Umsatz“, verdeutlicht er.
22 Uhr: An der Wasserwachtsbar auf der Galerie ist kein Durchkommen mehr. Die von der Wasserwacht-Jugend liebevoll gemalte Wanddekoration verschwindet vor lauter Menschen. Wie viel hier oben getrunken wird? „Angesichts der leeren Flaschen – viel, sehr viel“, lacht Wasserwachtler Fabian und erklärt seine Motivation, beim Ausschank mitzuwirken: „Der Zusammenhalt ist einfach toll. Wir sind eine große Gruppe, die diesen Ball stemmt.“Eine Leistung, die die
Ballbesucherinnen und -besucher mit Feierlaune würdigen.
23 Uhr: Insbesondere in den Tanzpausen ist der Run auf die Bar und die Schenke groß. Kein Wunder, denn wenn die Band Loops spielt, ist Tanzen angesagt. Die Tanzfläche ist schon seit mehr als einer Stunde brechend voll, die Stimmung kocht. Die Loops haben mit ihrer Hitauswahl ins Schwarze getroffen, bis zum Schluss gibt es keinen Durchhänger. Egal mit wem man auch spricht, der Wasserwachtsball ist dank fantasievoller Gruppenkostüme, einheizender
Band und perfekter Organisation ein voller Erfolg.
1.30 Uhr: Das letzte Lied ist verklungen, das Licht geht an. Zeit für ein Fazit des Wasserwachtsvorsitzenden Matthias Brendel: „Der Ball war supergut, dazu hat auch die Band wesentlich beigetragen. Ich kann mich nicht erinnern, dass die Tanzfläche jemals so früh und dann so durchgehend voll war.“Sein Dank gebührt den etwa 300 bis 320 Mitwirkenden – ihr oft langjähriger Einsatz mit Herzblut mache diesen ganz besonderen Faschingsball erst aus.