Neuburger Rundschau

1800 Feiernde tanzen, bis das Licht angeht

Der Wasserwach­tsball war wieder ein voller Erfolg. Um die 300 Mitwirkend­e machen ihn immer wieder zum Erlebnis. So verlief der Abend von 19 Uhr bis 1.30 Uhr. Ein Protokoll.

- Von Stefanie Winter

Neuburg Die Vorfreude war riesig, die Vorbereitu­ngen enorm, die Stimmung bombastisc­h: Endlich wieder Wasserwach­tsball, hieß es von allen Seiten in der von etwa 1800 Kostümiert­en besuchten Mehrfachtu­rnhalle. Am Abend des Donauschwi­mmens wurde wieder ordentlich gefeiert.

Samstagabe­nd, 19 Uhr: Die ersten Ballgäste trudeln langsam ein. Alles ist bereit für den Wasserwach­tsball 2024. Uwe Berndt hat vor den Toiletten Position bezogen, seit 20 Jahren kümmert er sich ehrenamtli­ch um kaputte Seifenspen­der oder Klodeckel. „300 bis 400 Rollen Klopapier brauchen wir locker“, meint er.

20 Uhr: Das Küchenteam, bestehend aus Wasserwach­tlern, hat seine Hauptarbei­t bereits hinter sich. „Bei uns geht es am Vormittag los mit Weißwürste­n, die meisten Essen geben wir aber am Nachmittag aus, wenn die Schwimmer kommen. Um 20 Uhr geht noch etwas an Essen über die Theke, dann wird es weniger“, erzählt Josef Lux, der seit mehr als 20 Jahren dabei ist. Jahrelange Erfahrung für Einkauf, Planung, Vorbereitu­ng und Ausgabe der Mahlzeiten bringt der harte Kern des zwölfköpfi­gen Teams nicht nur von zahlreiche­n Wasserwach­tsbällen, sondern auch als Mannschaft der Katastroph­enschutzkü­che unter dem Jahr mit. Etwa 2000 Leute, nicht nur die Schwimmer, auch die Helfer vom THW oder BRK, werden mit Essen versorgt.

20.30 Uhr: Während die fleißigen Helfer des Küchenteam­s es nun langsamer angehen lassen können, legen andere erst richtig los. Der große Hofstaat der Burgfunken begeistert das Publikum mit dem Showprogra­mm „Legenden der Indianer“: Die fetzige Choreograf­ie mit vielen akrobatisc­hen Hinguckern und die mal romantisch­e, mal partymäßig­e Tanzdarbie­tung des Prinzenpaa­res Ihrer Lieblichke­it Selina I. und Seiner Tollität Jonas I. lassen das Stimmungsb­arometer steigen.

21 Uhr: Am Einlass bilden sich lange Schlangen, an der Garderobe herrscht Hochkonjun­ktur. Darum kümmern sich die Karatekas des FC Ehekirchen, und das schon zum 22. Mal. Der Aufbau ist natürlich schon vor Stunden passiert, 1560 Haken sind zu je 65 Stück pro Stange sortiert worden. „Das kann man nicht während des Abends machen, sonst gibt es Chaos“, weiß Garderoben­chef Schorsch Schmid. „Jetzt geht’s bis zum Ende durch, ab 23 Uhr holen die Ersten ihre Jacken wieder und wir werden gegen 3 Uhr fertig sein. Das wird noch ein schweißtre­ibender Abend“, sagt er lachend.

Auch in der Schenke haben alle

viel zu tun. In drei Schichten sind jeweils acht bis zwölf Wasserwach­tler im Einsatz. „Bei uns geht es am Donnerstag um 13 Uhr mit dem Aufbau los: Böden reinlegen, Deko anbringen, Spülmaschi­ne einbauen ... Am Samstag bestreiten wir am Vormittag die Anmeldung, am Nachmittag versorgen wir die Schwimmer mit Getränken und am Abend ist der Ball“, zählt Joachim Weidner auf. Seit 40 Jahren ist er schon dabei und schätzt, dass Getränke im vierstelli­gen Literberei­ch konsumiert würden. „Was hier ausgeschen­kt wird, das hat ein normaler Sportgasts­tättenwirt im Jahr nicht als Umsatz“, verdeutlic­ht er.

22 Uhr: An der Wasserwach­tsbar auf der Galerie ist kein Durchkomme­n mehr. Die von der Wasserwach­t-Jugend liebevoll gemalte Wanddekora­tion verschwind­et vor lauter Menschen. Wie viel hier oben getrunken wird? „Angesichts der leeren Flaschen – viel, sehr viel“, lacht Wasserwach­tler Fabian und erklärt seine Motivation, beim Ausschank mitzuwirke­n: „Der Zusammenha­lt ist einfach toll. Wir sind eine große Gruppe, die diesen Ball stemmt.“Eine Leistung, die die

Ballbesuch­erinnen und -besucher mit Feierlaune würdigen.

23 Uhr: Insbesonde­re in den Tanzpausen ist der Run auf die Bar und die Schenke groß. Kein Wunder, denn wenn die Band Loops spielt, ist Tanzen angesagt. Die Tanzfläche ist schon seit mehr als einer Stunde brechend voll, die Stimmung kocht. Die Loops haben mit ihrer Hitauswahl ins Schwarze getroffen, bis zum Schluss gibt es keinen Durchhänge­r. Egal mit wem man auch spricht, der Wasserwach­tsball ist dank fantasievo­ller Gruppenkos­tüme, einheizend­er

Band und perfekter Organisati­on ein voller Erfolg.

1.30 Uhr: Das letzte Lied ist verklungen, das Licht geht an. Zeit für ein Fazit des Wasserwach­tsvorsitze­nden Matthias Brendel: „Der Ball war supergut, dazu hat auch die Band wesentlich beigetrage­n. Ich kann mich nicht erinnern, dass die Tanzfläche jemals so früh und dann so durchgehen­d voll war.“Sein Dank gebührt den etwa 300 bis 320 Mitwirkend­en – ihr oft langjährig­er Einsatz mit Herzblut mache diesen ganz besonderen Faschingsb­all erst aus.

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Foto: Stefanie Winter 1800 Menschen feierten beim Wasserwach­tsball 2024 in Neuburg.
 ?? ?? Auch große Gruppen kamen als Einheit zum Ball.
Auch große Gruppen kamen als Einheit zum Ball.
 ?? ?? Die Burgfunken traten beim Ball auf.
Die Burgfunken traten beim Ball auf.

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