Dieser Campus macht Lust auf Zukunft
Es war ein Moment, in dem man sich wünscht – nur für einen Tag – die Uhr um fünf oder sechs Jahre nach vorn zu drehen: zu einem Tag im Mai 2029 oder vielleicht wird es auch 2030. Dann, wenn Studierende über den fertiggestellten, grünen Campus Neuburg flanieren, in den Gängen der lichtdurchfluteten Neubauten zusammenstehen, auf den Stufen des Hochschulplatzes sitzen oder konzentriert im Hörsaal Richtung Professor blicken. Oder einfach einen kleinen Einblick erhaschen, wenn auf der CampusWiese ein Open-Air-Kino stattfindet und Studenten mit dem Fahrrad Richtung Innenstadt abbiegen.
Ja, es ist eine goldene Vision für Neuburg, die THI-Präsident Walter Schober am Mittwoch via Beamer an die Wand geworfen hat: Modern, nachhaltig, niveauvoll und mit so viel Zukunftsmusik hinterlegt, was auf diesem Fundament alles entstehen kann. Der Freistaat investiert mächtige 100 Millionen Euro – vermutlich werden es mehr. Und die Stadt hat in einer bisher schäbigen Ecke der Stadt plötzlich den Ausblick auf einen grundlegenden Neuanfang für ein Wissensquartier, das Akademiker und Akademikerinnen aus nah und fern anlockt.
Die Pläne lassen staunen. Doch sie erinnern die Verantwortlichen in der Stadt und des Landkreises zugleich daran, dass auch sie einiges im Hausaufgabenheft stehen haben: Mehr Wohnraum für Studenten schaffen, ein Parkkonzept für das Landratsamt, eine nachhaltige, fahrradfreundliche Verkehrsplanung mit kurzen Wegen und cleveren Lösungen in der urbanen Umgebung.
Vom Willkommenspaket bis zur Selbstvermarktung als Hochschulstandort bis hin zum Netzwerk von Absolventen mit der lokalen Wirtschaft – es gibt viele Möglichkeiten auf die Chancen, die der Campus birgt, aufzusatteln. Die THI hat jetzt gezeigt, welches Tempo sie vorlegt. Damit ist eine Marke gesetzt, Neuburg und der Landkreis müssen jetzt ebenfalls Gas geben.