„Ist das rechtens?“
Anwohner in Joshofen wundern sich über großflächige Baumfällungen direkt neben ihren Grundstücken. Aus Sicht der Stadt ist die Aufregung unbegründet.
Wer am Mittwochvormittag in Joshofen, im Bereich Nußschütt, steht, hört im Minutentakt ein Knacken. Ein großer Baum nach dem anderen fällt um und gesellt sich zu den Dutzenden Stämmen, die bereits am Boden liegen. Auf einer Breite von mehreren Metern wird im Waldbereich direkt neben den neu gebauten Wohnhäusern abgeholzt, die Schneise der Fällarbeiten ist deutlich erkennbar. „Wahnsinn“, sagt ein Anwohner, der kopfschüttelnd das Treiben vor seiner Haustüre verfolgt. Er und seine Nachbarn seien schockiert – darüber, dass die Anwohnerinnen und Anwohner nicht im Vorfeld über diese Arbeiten informiert worden seien, und darüber, in welch großem Umfang die Bäume gefällt werden. „Ist das rechtens und mit dem Naturschutz vereinbar?“, fragt der Mann. Aus Sicht der Stadt ist die Aufregung unbegründet. Sprecher Bernhard Mahler berichtet auf Anfrage unserer Redaktion davon, dass die Stadt das Forstamt mit diesen Arbeiten beauftragt hat, die im Rahmen der allgemeinen Verkehrssicherung
nötig seien. Vor Ort, im Bereich des großen Badeweihers, seien neben den Wohnhäusern auch Freizeit- und Sportanlagen, die es zu schützen gelte. Die Arbeiter würden zum einen Totholz entfernen, zum anderen kranke Bäume fällen. Mahler berichtet von
Fichten, die vom Borkenkäfer befallen seien, außerdem habe man es mit dem Eschentriebsterben zu tun.
Und auch der Biber habe an manchen Stämmen seine Spuren hinterlassen. Betroffene Bäume jetzt im Winter zu fällen sei „nichts Außergewöhnliches“und im Rahmen der Betriebspflege erforderlich.
Der Stadtsprecher bestätigt, dass ein sogenannter Harvester zum Einsatz kommt, eine schwere Waldmaschine zum großflächigen Fällen der Bäume also. Das, was die Maschine hinterlässt, sehe im ersten Moment „vergleichsweise radikal“aus, weiß Mahler. „Aber das ist alles ganz normal.“Er kündigt an, dass die Arbeiten in Joshofen noch die ganze Woche andauern. Am Freitag starten nach seinen Angaben ähnliche Maßnahmen im Bereich Schwaighölzl, die zwei Wochen laufen sollen.