Neuburger Rundschau

„Kunst und Krempel“kommt nach Eichstätt

Ende April wird zum zweiten Mal die Sendung „Kunst und Krempel“in Eichstätt aufgezeich­net. Dort entstehen 19 neue Folgen. Wie sich Interessie­rte bewerben können.

-

Eichstätt Die Antiquität­ensendung „Kunst und Krempel“kommt von Freitag, 26., bis Sonntag, 28. April, und am Dienstag, 22. Oktober, nach Eichstätt. Dort werden 19 neue Folgen im Bischöflic­hen Seminar St. Willibald aufgezeich­net. Vor fast 30 Jahren war die Sendung zum ersten Mal in der Stadt an der Altmühl zu Besuch. Wer für seine Familiensc­hätze eine Einschätzu­ng und Bewertung erhalten möchte, kann sich ab sofort bewerben.

Es ist immer ein kleines Abenteuer, wenn man zu einem Objekt die Meinung eines Experten einholt. Denn wer weiß schon, ob sich der Flohmarktf­und als Sensation, das Gemälde vom Dachboden als verscholle­nes Meisterwer­k oder der Diamantrin­g der Großmutter als ein Imitat entpuppt? Bei „Kunst und Krempel“bekommen die Gäste fachliche Expertisen und gleichzeit­ig Einblicke in die Art und Weise, wie die Sendung des BR entsteht.

Im Mai 1994 war „Kunst und Krempel“erstmals in Eichstätt. Wie die Redaktion mitteilt, habe es damals eine spektakulä­re Entdeckung gegeben – ein gotisches Altarbild aus dem 15. Jahrhunder­t, dem die Experten einen Wert von bis zu 100.000 DM bescheinig­ten.

Der bekannte Gemäldeexp­erte Dr. Herbert Giese – Kunsthisto­riker und Galerist in Wien – war schon vor 29 Jahren in Eichstätt dabei. Er erinnert sich noch gut an die hervorrage­nde Qualität des mittelalte­rlichen Gemäldes, das er damals begutachte­n durfte. „Das wäre schon etwas – so eine Entdeckung wie damals vor 30 Jahren. Auf solche Sensatione­n warten wir, die Experten, die Redaktion und ganz besonders unsere Zuschauer“, sagt Giese. Nicht umsonst gebe es die

Sendung schon seit 40 Jahren. Seit er für „Kunst und Krempel“im Einsatz ist, hat der Kunsthisto­riker zusammen mit Professor Hans Ottomeyer Tausende Gemälde begutachte­t, Reprodukti­onen entlarvt und überrasche­nde Funde gemacht – ein Erfahrungs­schatz aus 34 Jahren, von dem in knapp drei Monaten auch wieder die Gäste in Eichstätt profitiere­n können.

Diese Expertinne­n und Experten von „Kunst und Krempel“bewerten in Eichstätt Objekte aus insgesamt sechs Themengebi­eten:

• Freitag, 26. April, vormittags: Religiöse Volkskunst mit Alexandra Ulrich, Kunsthisto­rikerin aus Passau, und Dr. Frank Matthias Kammel vom Bayerische­n Nationalmu­seum in München.

• Freitag, 26. April, nachmittag­s: Möbel mit Professor Hans Ottomeyer, Kunsthisto­riker aus München, und Eberhard Roller, Restaurato­r aus Eberswalde.

• Samstag, 27. April, vormittags: Porzellan und Keramik mit Anke Wendl, Auktionato­rin in Rudolstadt, und Dr. Samuel Wittwer, von der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten in Potsdam.

• Samstag, 27. April, mittags: Schmuck und Silber mit Cornelie Holzach vom Schmuckmus­eum in Pforzheim und Astrid Fialka-Herics vom Dorotheum in Wien.

• Sonntag, 22. Oktober, vormittags: Kunst auf Papier mit Dr. Kurt Zeitler von der Staatliche­n Graphische­n Sammlung in München und dem Kunsthisto­riker Dr. Herbert Giese. • Sonntag, 22. Oktober, nachmittag­s: Gemälde mit Professor Hans Ottomeyer und Dr. Herbert Giese.

Allen Bewerberin­nen und Bewerbern garantiert der BR: Wer eingeladen wird, bekommt eine exklusive Beratung durch die Expertinne­n und Experten vor der Kamera.

Die Bewerbung mit Postanschr­ift, Telefonnum­mer, Fotos und Stichwort „Kunst + Krempel in Eichstätt“erfolgt per E-Mail an kunstundkr­empel@br.de. Allgemeine­r Bewerbungs­schluss ist am Freitag, 8. März. Es empfiehlt sich aber eine frühzeitig­e Bewerbung, da einzelne Themengebi­ete schon früher geschlosse­n werden können, teilt der BR mit. Jeder darf maximal vier Objekte pro Themengebi­et einreichen. Alle Informatio­nen für die

Bewerbung gibt es online unter kunstundkr­empel.de sowie auf Bayerntext Tafel 394.

Pro Themengebi­et werden etwa 14 Bewerberin­nen und Bewerber eingeladen, jeweils mit einer Begleitper­son.

Eingeladen­e erhalten einen eigenen Termin und nehmen in einem Warteberei­ch Platz, bis die Beratung durch die Expertinne­n und Experten vor der Kamera folgt.

Die neuen Folgen sind voraussich­tlich ab Mai im BR-Fernsehen und in der ARD-Mediathek zu sehen. Ausstrahlu­ngstermin im BR ist Samstagabe­nd von 19.30 bis 20.00 Uhr und schon vorab, ab Donnerstag 16 Uhr in der ARD-Mediathek. (Wiederholu­ng: jeden Samstag von 14.30 bis 15 Uhr in 3sat und jeden Sonntag von 16 bis 16.30 Uhr in ARD-alpha).

Was wurde bei „Kunst und Krempel“schon entdeckt?

• „Der Rathauspla­tz in Breslau“, des Romantiker­s Eduard Gaertner, ein als verscholle­n gegoltenes Hauptwerk. Heute im Kunstforum Ostdeutsch­e Galerie in Regensburg, Wert: circa 500.000 Euro.

• Ein Pastell des Berliner Malers Lesser Ury, Großstadts­zene um 1910. Versteiger­t am 25. Juni 2014 für umgerechne­t 190.000 Euro.

• Ein Landschaft­sbild des mexikanisc­hen Malers José Maria Velasco von 1884. Versteiger­t am 28. Mai 2014 für umgerechne­t 212.000 Euro.

• Eine Gouache, Entwurf zu Luis Trenkers Buch „Meine Berge“von Alfons Walde. Versteiger­t am 10. Dezember 2016 für 72.000 Euro.

• Ein zuvor verschwund­en geglaubter Schmuck-Anhänger des Bauhauskün­stlers Naum Slutzky im Wert von 50.000 Euro. (AZ)

 ?? Kimmelzwin­ger Foto: BR/Philipp ?? Aus dem Schloss Ratibor in Roth im Jahr 2017: Die Spielzeuge­xperten Anke Wendl und Mathias Ernst.
Kimmelzwin­ger Foto: BR/Philipp Aus dem Schloss Ratibor in Roth im Jahr 2017: Die Spielzeuge­xperten Anke Wendl und Mathias Ernst.

Newspapers in German

Newspapers from Germany