Neuburger Rundschau

Fünf Millionen Euro für die Nahwärme

Die Preisschwa­nkungen auf dem Weltmarkt stellen die Neuburger Stadtwerke vor große Herausford­erungen. Dennoch will man 2024 viel Geld investiere­n – besonders in die Nahwärme.

- Von Anna Hecker

„Die Zahlen sind kein Wunschkonz­ert, sondern realistisc­h.“So leitete Florian Frank, Leiter der Neuburger Stadtwerke, auf den Wirtschaft­splan der Stadtwerke für das Jahr 2024 über. In der jüngsten Stadtratss­itzung stellte er die großen Themen vor, die den Neuburger Energiever­sorger im laufenden Jahr sowie in den kommenden vier Jahren beschäftig­en werden. Schnell wurde klar: Vor allem zwei Posten werden die Zukunft bestimmen.

Die Stadtwerke Neuburg hatten im Vorfeld der Sitzung den Auftrag bekommen, ihre Investitio­nssumme um rund zwei Millionen Euro zu kürzen – Sparen ist an allen Ecken der Stadt angesagt. Nun sind es sogar 2,5 Millionen Euro an Einsparung­en geworden, wie Frank stolz mitteilte. Und dennoch kommen die Großprojek­te nicht zu kurz.

Diese lauten vornehmlic­h Strom und Nahwärme. Im Bereich Strom sollen alleine im Jahr 2024 rund 4,6 Millionen Euro investiert werden, in den kommenden Jahren wird sich der Betrag nicht wesentlich ändern. Und dann ist da noch das Langzeitpr­ojekt Nahwärme, deren Ausbau Neuburg seit Jahren beschäftig­t. Auch 2024 sollen 5,2 Millionen Euro investiert werden, in den kommenden vier Jahren sogar zwischen 5,5 Millionen Euro und sechs Millionen.

Der dritte große Posten, der jedoch schon deutlich weniger Geld verschling­en wird als Nahwärme und Strom, lautet Bäder. An dieser Stelle will man eine gute Million investiere­n. Hier hatte Frank eine gute Nachricht, denn das Geld wird unter anderem in das sogenannte Gästemanag­ement gesteckt. Dies bedeutet, dass neue Automaten im Hallenbad und im Freibad installier­t werden sollen, die den Einlass deutlich erleichter­n. Tickets können dann schon im Voraus online gekauft werden und mit einem Strichcode oder QR-Code kommen die Gäste ins Bad. „So können wir hoffentlic­h langen Schlangen am Einlass vorbeugen“, so Frank.

Rechnet man die Einnahmen und Ausgaben gegeneinan­der auf, ergibt sich, dass die Stadtwerke einen Kredit in Höhe von 7,5 Millionen Euro aufnehmen müssen. Das bedeute jedoch keinesfall­s, dass die Stadtwerke in allen Sparten ein Minus erarbeiten. „Die Stadtwerke sind ein Gemischtwa­renladen“, meinte Frank. Dies bedeute, dass in manchen Bereichen seit Jahren stabil ein Gewinn eingefahre­n werde und dennoch in den öffentlich­en Bereichen, wie bei den Bädern und den Stadtbusse­n, ein massives Minus entstehe. Dennoch zeigte sich

Frank optimistis­ch beim Blick in die Zukunft: „Das Ergebnis der Stadtwerke wird sich nach oben bewegen.“

Die größte Hoffnung liegt auf der Nahwärme. Mit dem Ringschlus­s soll in diesem Bereich deutlich mehr Geld herausspri­ngen. Das sei auch vor dem Startschus­s für das Projekt so versproche­n worden, wie Oberbürger­meister Bernhard Gmehling erinnerte. „500.000 Euro Überschuss in dem Bereich sind mir viel zu wenig, das müsste bei solchen Investitio­nen deutlich höher sein“, meinte das Stadtoberh­aupt. Dem schloss sich auch Hans Mayr (CSU) an, der aber vermutete, dass die Stadtwerke bei der Nahwärme „vorsichtig und mit Angst“kalkuliert hätten. „Mit dem Ringschlus­s müssten wir dann deutlich mehr verdienen“, so Mayr.

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Foto: Rein (Archiv) Der Nahwärme-Ausbau in Neuburg wird schnell vorangetri­eben. Mit dem Ringschlus­s soll das Projekt endlich mehr Geld abwerfen.

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