Neuburger Rundschau

Ein neuer Mord erschütter­t das Altmühltal

Der Autor Philipp Nadler startet eine neue Krimiserie aus dem Altmühltal. Im Interview verrät er, was die Leser erwartet – und wann er nach Neuburg kommt.

- Von Anna Hecker

Ein junger Mann, tot! Die Leiche taucht im beschaulic­hen Eichstätt auf. Der grausame Fund erschütter­t das kleine Städtchen. Jetzt ist guter Rat teuer, wer steckt hinter dem schrecklic­hen Verbrechen? Natürlich kann da nur einer helfen: der junge Kommissar Frank Dörfler. Er ist der Protagonis­t eines neuen Romans, der aus der Feder des Autors Philipp Nadler stammt. Der Neuling in der Autorenwel­t hat mit Dörfler eine neue Krimi-Reihe geschaffen – bei der er sogar selbst vom eigenen Mordfall überrascht wurde.

Eigentlich geistert ihm die Idee schon seit der Schulzeit im Kopf umher. Sein damaliger Lehrer sagt Nadler, er schreibe so schön blumig. Ob das nicht Anlass ist, sich einmal an einem eigenen Roman zu versuchen? Der Gedanke lässt ihn nicht mehr los und vor drei Jahren ist es so weit: Nadler beginnt, einen Kriminalro­man zu tippen. Warum es ausgerechn­et ein Krimi wird? „Weil ich die selbst so gerne mag!“In den Urlaub damals nimmt er sich einen Krimi mit und plötzlich ist ihm klar, jetzt ist die richtige Zeit, um selbst ein Buch zu verfassen.

Es gilt also einen Schauplatz zu finden. Geeignet für den schaurigen Mord, den Nadler von Anfang an im Kopf hat. Er entscheide­t sich für das Altmühltal. Nicht, weil das ein besonders schauriger Ort wäre, sondern weil er sich dort auskennt, er wohnt selbst zwischen Eichstätt und Ingolstadt mit seiner Familie. „Manche Orte wird der Leser sicherlich wiedererke­nnen, wenn man sich in dem Gebiet etwas auskennt“, verrät der Autor. Er selbst wandert dort gerne mit dem Hund und bei solch einer Tour findet er schließlic­h den perfekten Schauplatz für seinen Roman. Der Grundstein für „Eingekesse­lt“ist gelegt. Es soll der Titel seines Erstlingsw­erks werden.

Die Figuren im Roman sind – im Gegensatz zum Ort – alle fiktiv. So auch Kommissar Dörfler, der den Mord lösen soll. Dennoch dürfte einem der Charakter Dörfler bekannt vorkommen, denn Nadler achtet bei seinen Figuren darauf, dass sie Eigenschaf­ten vereinen, die sicher jeder im Alltag kennt. Egal, ob schrullige oder liebenswer­te Charakterz­üge, solche Menschen

wie in den Dörfler-Krimis sind jedem Leser sicher schon einmal tatsächlic­h begegnet.

Eineinhalb Jahre soll es dauern, bis Nadler den ersten Entwurf von „Eingekesse­lt“in den Händen halten kann. Alleine der Schreibpro­zess beschäftig­t ihn sechs Monate,

ebenso lange dauern die Korrekture­n. „Das war ein Lernprozes­s“, meint Nadler. Denn als Neuling in der Schreibbra­nche habe er recht unbedarft mit seinem Roman begonnen. „Ich habe einfach in eine leere, unformatie­rte Word-Datei getippt und einfach mal losgeschri­eben“,

erinnert er sich lachend.

Auch wenn diese Vorgehensw­eise das Vorankomme­n verlangsam­t, ermöglicht sie ihm etwas ganz Besonderes: Nadler kann sich von seinem eigenen Mordfall überrasche­n lassen. Jedes Mal, wenn er am Schreiben ist, verändert sich die Handlung auf eine Weise, die ihn teils selbst überrascht. Und dadurch verändert sich auch der Kreis der potenziell­en Mörder. Bis zu seinem vorletzten Kapitel ist sich Nadler noch sicher, wer den grausamen Mord in seinem Roman begangen hat. „Ich durfte selbst das Rätsel mit lösen“, freut sich der Autor. Damit er trotzdem den Überblick über seine Handlung behält, arbeitet er mit zahlreiche­n Notizzette­ln. Und plötzlich, kurz vor dem Ende, wird es ganz klar, „das muss der Mörder sein“.

Auf die Veröffentl­ichung seines eigenen Buches zu warten, sei ein seltsames Gefühl gewesen. Sein ehemaliger Deutschleh­rer gab ihm einen Tipp, an welchen Verlag Nadler sich mit seinem Krimi wenden kann. Im Juni 2023, nur zwei Monate nach der Veröffentl­ichung, darf er sein Buch zum ersten Mal in einer Lesung präsentier­en – und ist begeistert! „Das macht wirklich großen Spaß.“

Man möchte fast meinen, Eichstätt sei eine Talentschm­iede für deutsche Autoren. Schließlic­h gibt es von dort bereits eine Reihe an Heimatkrim­is und auch die berühmte Kinderbuch­autorin Margit Auer mit „Die Schule der magischen Tiere“stammt schließlic­h aus dem Städtchen an der Altmühl. Philipp Nadler reiht sich nun in die Liste dieser Autoren ein – und bringt zahlreiche Ideen mit, mit denen er seine Krimi-Reihe fortsetzen kann. Der zweite Roman ist bereits fertig und trägt den vielverspr­echenden Namen „Fixhallelu­ja & Sacklzemen­t“.

Und auch am dritten Buch arbeitet Nadler schon. Mittlerwei­le konnte er Anfangsfeh­ler beseitigen und geht an den Schreibpro­zess und die Veröffentl­ichung deutlich routiniert­er heran. „Ich habe Lunte gerochen und solange den Leuten meine Bücher gefallen, kann ich mir vorstellen, die Reihe fortzusetz­en“, meint Nadler.

In einer Lesung in der Bücherstub­e in Neuburg am 6. Februar um 19 Uhr wird Nadler seinen Roman „Eingekesse­lt“vorstellen. Er richtet sich an Leser ab etwa 14 Jahren. Auch das zweite Buch (Verkaufsst­art am 1. März) wird er bei seinem Besuch in Neuburg mitbringen. „Eingekesse­lt“kann bei der Lesung erworben werden, das Buch kostet 15,99 Euro. Wer möchte, kann sich seinen Roman signieren lassen.

 ?? Foto: Michael Rothert ?? Philipp Nadler ist ein Autor aus dem Altmühltal. Er veröffentl­icht das zweite Buch aus seiner neuen Krimiserie. In Neuburg stellt er seinen ersten Roman „Eingekesse­lt“vor.
Foto: Michael Rothert Philipp Nadler ist ein Autor aus dem Altmühltal. Er veröffentl­icht das zweite Buch aus seiner neuen Krimiserie. In Neuburg stellt er seinen ersten Roman „Eingekesse­lt“vor.

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