Neuburger Rundschau

Bitte mehr davon!

- Von Katrin Kretzmann

Egal, ob man durch die Zeitung blättert, die Nachrichte­n im TV oder im Radio verfolgt oder durch die Apps auf dem Smartphone scrollt: Die Flut an schlechten Nachrichte­n überrollt einen, Themen wie Krieg, Rassismus, Energiekri­se oder Inflation sind omnipräsen­t, Tag für Tag. Kein Wunder, dass manche Menschen überhaupt keine Nachrichte­n mehr konsumiere­n. Hinzu kommt der Druck im Alltag, der Stress, die Gräben in der Gesellscha­ft, der wachsende Egoismus. Umso schöner ist es dann, auch mal gute Nachrichte­n zu lesen, wie die über den Einkaufshe­lden.

Laut Definition des Dudens ist Nächstenli­ebe die innere Einstellun­g, aus der heraus jemand bereit ist, seinen Mitmensche­n zu helfen, für sie Opfer zu bringen. Genau das hat der 16-jährige Connor getan, in dem er der Seniorin, die ihren Geldbeutel vergessen hatte, ganz selbstvers­tändlich aus der Klemme geholfen und ihren Einkauf gezahlt hat. Doch die tolle Geste des Jugendlich­en ist zu einem seltenen Gut geworden, obwohl es gerade in diesen Zeiten mehr davon braucht.

Oft sind es die kleinen Dinge, die die Welt ein Stückchen besser machen. Da ist der Mann, der der alten Dame im Bus seinen Sitzplatz anbietet, die Frau, die einem Menschen, der im Rollstuhl sitzt, die Tür aufhält, der Jugendlich­e, der einem Senior über die Straße hilft oder ein aufmerksam­er Fußgänger, der einem Tier in Not hilft. Eigentlich sollten diese Dinge selbstvers­tändlich sein, doch das sind sie nicht mehr - obwohl sie auf beiden Seiten Glück hervorrufe­n.

Denn wer anderen hilft oder auch in bestimmten Situatione­n Zivilcoura­ge zeigt, tut sich selbst auch etwas Gutes, denn wie heißt es so schön: Das Leben ist ein Boomerang, alles, was du Gutes tust, kommt irgendwann zu dir zurück.

Newspapers in German

Newspapers from Germany