Neuburger Rundschau

Und jetzt zwei Hermeline

Von Goleo bis Karl Marx: Die wunderbare Welt der Sport-Maskottche­n

- Von Milan Sako

So ein Maskottche­n hat es auch nicht leicht. Soll die Kassen des Veranstalt­ers füllen und alle irgendwie glücklich machen. Und wird doch meist kritisch beäugt. So wie einst Goleo, der unbehoste Löwe. Die Fußball-WM 2006 in Deutschlan­d wurde zum Sommermärc­hen, trotz dieser Mischung aus Lama und Orang-Utan, die zu oft im Schleuderg­ang gewaschen wurde. Manchmal leben Glücksbrin­ger gefährlich. Burnie, das Maskottche­n der Basketball­er aus Miami, ging k. o., als eine als PRGag

gedachte Box-Einlage schieflief. Der Burnie-Darsteller landete im Krankenhau­s. Prügel hat Karli Marx dagegen noch nicht bezogen. Die Macher des Basketball-Bundesligi­sten aus Chemnitz, das zu DDR-Zeiten Karl-Marx-Stadt hieß, bewiesen Einfallsre­ichtum.

Ansonsten wimmelt es in der Maskottche­n-Welt vor Füchsen, Bärchen oder Tigern. Den klassische­n Weg gehen auch die Italiener. In Sanremo präsentier­ten sie nun ihre Olympia-Maskottche­n. Tina und Milo gehen als Geschwiste­r für die Winterspie­le 2026 auf Werbetour. Es sind zwei Hermeline, auch große Wiesel genannt.

Tina, als Anspielung auf Cortina, repräsenti­ert die Olympische­n Spiele. Milo, als Anspielung auf den italienisc­hen Namen Mailands, Milano, steht für die Paralympic­s. Wie am Kostüm zu sehen war, hat Milo nur ein Bein. Er habe aber mit „Einfallsre­ichtum und viel Willenskra­ft gelernt, seinen Schwanz zu benutzen und jedes Hindernis zu überwinden“, schreiben die Organisato­ren.

Zum Maskottche­n-Team gehören auch sechs Schneeglöc­kchen. Goleo hatte 2006 Pille unter dem Arm. Der sprechende Ball konnte den bemitleide­nswerten Lama-Löwen auch nicht mehr retten.

 ?? Foto: Marco Alpozzi, dpa ?? Amadeus und Federico sind die Maskottche­n für die Olympische­n Winterspie­le 2026.
Foto: Marco Alpozzi, dpa Amadeus und Federico sind die Maskottche­n für die Olympische­n Winterspie­le 2026.

Newspapers in German

Newspapers from Germany