In der Alm wird neu aufgetischt
Längst ist die Ackeralm in Neuburg kein Geheimtipp mehr. Doch angesichts des Erfolges haben die Maschinenringe nochmals investiert. Was die Ackeralm künftig bieten will.
Eine Alm mit Ausblick – manchmal sogar bis in die Alpen. An sich in Bayern keine Seltenheit, aber auf gut 400 Metern Höhe am Stadtrand von Neuburg an der Donau schon. Komplett aus Holz gebaut, im typisch-gemütlichen Look einer Bergalm war die Ackeralm, betrieben von den Maschinenringen, ursprünglich als gastronomische Ergänzung für Gäste im Hotel Acker geplant. Doch seitdem auch externe Besucher dort zum Abendessen kommen dürfen und bei Föhn-Lage über die Weiten des Donaumooses die Bergkette des Voralpenlandes betrachten, ist die Alm beliebte Einkehr. Seit gut acht Wochen aber ist die Hütte geschlossen. Küchendirektor Max Sparhuber und Restaurant-Manager Cem Sakarya berichten über die Neueröffnung. Seit Mitte Dezember war die Küche der Ackeralm eine Großbaustelle. „Wir hatten zwei Induktionsplatten und einen Ofen – mehr nicht“, verrät Küchendirektor Max Sparhuber. Der kleine, eher provisorische Arbeitsraum wurde bis auf den blanken Boden abgebaut und ganz neu ausgestattet. Bisher wurde im Betriebsrestaurant der Maschinenringe gekocht, was in der Alm serviert wurde. Doch angesichts des Zulaufs war diese Form der Organisation nicht mehr praktikabel. „Wir mussten eine Entscheidung treffen.“
2022 wurden im Betriebsrestaurant und in der Alm lediglich 27.000 Essen zubereitet. 2023 waren es bereits 100.000 Essen – zum einen nutzen mehr Mitarbeiter die Kantine, zum anderen kommen immer mehr Gäste in die Alm. Seit 2021 bewirten die Maschinenringe selbst die Location. Die anfängliche Idee, wechselnde Caterer für Veranstaltungen zu holen, erwies sich als nicht umsetzbar.
Erwin Ballis, Geschäftsführer des Bundesverbandes der Maschinenringe, der hinter all dem steht, was sich in den vergangenen zehn Jahren in Neuburg-West rund um den Sitz der Maschinenringe getan hat, machte mal wieder Nägel mit Köpfen: „Die Nachfrage in der Alm
hatte eine Dimension angenommen, mit der wir so nicht gerechnet hatten. Also haben wir uns dazu entschlossen, die Alm technisch ganz neu aufzustellen“, sagt Ballis. Sprich: Es wurde ordentlich investiert. Wenn am Montag, 12. Februar, nach acht Wochen Umbauzeit wieder eröffnet wird, wird der Besucher im Gastraum kaum Veränderungen bemerken. Doch hinter den Kulissen funktioniert die Ackeralm wie eine reguläre Gastronomie. Die Küche hat nun alle technischen Voraussetzungen, um vor Ort „à la minute“zu kochen. Auf der Speisekarte stehen Gerichte aus saisonalen und regionalen
Zutaten – ein Anliegen der Küchenchefs. Viermal im Jahr soll das Angebot wechseln. Zum neuen Konzept des „Fine Dining“gehört die Qualität der Speisen, das besondere Ambiente – und künftig auch ein besonders guter Service.
Dafür ist seit zwei Monaten Cem Sakarya im Team. Der 30-Jährige soll für einen exquisiten Service am Tisch und im Hotel sorgen und die Mitarbeiter darin schulen. Seine bisherige Berufserfahrung erwarb der aus Istanbul stammende Profi etwa in einem Hotel des Mandarin Oriental und auf einer Luxusjacht des Ritz-Carlton.
Für die Gastro auf dem Maschinenring-Hügel
ist Max Sparhuber weiterhin der Hauptverantwortliche, doch in der Alm sind Florian Braumiller und Pavlo Behnke die Küchenchefs. Der Fachkräftemangel betreffe das von der Bayern Touristik ausgezeichnete Küchenteam nicht, berichtet Sparhuber. Flexible Arbeitszeiten und ein freier Sonntag sorgen für regelmäßige Bewerbungen. „Das läuft derzeit von selbst und liegt allen im Team am Herzen“, sagt der 29-Jährige. Er selbst sei überzeugt, dass Mitarbeiter nur bleiben, wenn sie Privates und Arbeit gut miteinander vereinbaren können.
Montags bis donnerstags ist die
Alm künftig wieder für jedermann geöffnet. Freitag und Samstag werden dort ausschließlich geschlossene Gesellschaften bewirtet. 2024 ist die Alm bereits komplett mit Hochzeiten, Firmenevents und privaten Feiern durchreserviert. Auch diese Sparte laufe enorm gut, sodass es mittlerweile Personal gebe, das sich ausschließlich um diese Nachfrage kümmert. Dieses Jahr stehen zahlreiche kulinarische Events auf dem Programm, unter anderem ein GinTasting oder besondere MenüAbende. Das Familienfestival Moosival, das 2022 Premiere feierte, wird es aber nicht mehr geben.