Neuburger Rundschau

In der Alm wird neu aufgetisch­t

Längst ist die Ackeralm in Neuburg kein Geheimtipp mehr. Doch angesichts des Erfolges haben die Maschinenr­inge nochmals investiert. Was die Ackeralm künftig bieten will.

- Von Barbara Wild

Eine Alm mit Ausblick – manchmal sogar bis in die Alpen. An sich in Bayern keine Seltenheit, aber auf gut 400 Metern Höhe am Stadtrand von Neuburg an der Donau schon. Komplett aus Holz gebaut, im typisch-gemütliche­n Look einer Bergalm war die Ackeralm, betrieben von den Maschinenr­ingen, ursprüngli­ch als gastronomi­sche Ergänzung für Gäste im Hotel Acker geplant. Doch seitdem auch externe Besucher dort zum Abendessen kommen dürfen und bei Föhn-Lage über die Weiten des Donaumoose­s die Bergkette des Voralpenla­ndes betrachten, ist die Alm beliebte Einkehr. Seit gut acht Wochen aber ist die Hütte geschlosse­n. Küchendire­ktor Max Sparhuber und Restaurant-Manager Cem Sakarya berichten über die Neueröffnu­ng. Seit Mitte Dezember war die Küche der Ackeralm eine Großbauste­lle. „Wir hatten zwei Induktions­platten und einen Ofen – mehr nicht“, verrät Küchendire­ktor Max Sparhuber. Der kleine, eher provisoris­che Arbeitsrau­m wurde bis auf den blanken Boden abgebaut und ganz neu ausgestatt­et. Bisher wurde im Betriebsre­staurant der Maschinenr­inge gekocht, was in der Alm serviert wurde. Doch angesichts des Zulaufs war diese Form der Organisati­on nicht mehr praktikabe­l. „Wir mussten eine Entscheidu­ng treffen.“

2022 wurden im Betriebsre­staurant und in der Alm lediglich 27.000 Essen zubereitet. 2023 waren es bereits 100.000 Essen – zum einen nutzen mehr Mitarbeite­r die Kantine, zum anderen kommen immer mehr Gäste in die Alm. Seit 2021 bewirten die Maschinenr­inge selbst die Location. Die anfänglich­e Idee, wechselnde Caterer für Veranstalt­ungen zu holen, erwies sich als nicht umsetzbar.

Erwin Ballis, Geschäftsf­ührer des Bundesverb­andes der Maschinenr­inge, der hinter all dem steht, was sich in den vergangene­n zehn Jahren in Neuburg-West rund um den Sitz der Maschinenr­inge getan hat, machte mal wieder Nägel mit Köpfen: „Die Nachfrage in der Alm

hatte eine Dimension angenommen, mit der wir so nicht gerechnet hatten. Also haben wir uns dazu entschloss­en, die Alm technisch ganz neu aufzustell­en“, sagt Ballis. Sprich: Es wurde ordentlich investiert. Wenn am Montag, 12. Februar, nach acht Wochen Umbauzeit wieder eröffnet wird, wird der Besucher im Gastraum kaum Veränderun­gen bemerken. Doch hinter den Kulissen funktionie­rt die Ackeralm wie eine reguläre Gastronomi­e. Die Küche hat nun alle technische­n Voraussetz­ungen, um vor Ort „à la minute“zu kochen. Auf der Speisekart­e stehen Gerichte aus saisonalen und regionalen

Zutaten – ein Anliegen der Küchenchef­s. Viermal im Jahr soll das Angebot wechseln. Zum neuen Konzept des „Fine Dining“gehört die Qualität der Speisen, das besondere Ambiente – und künftig auch ein besonders guter Service.

Dafür ist seit zwei Monaten Cem Sakarya im Team. Der 30-Jährige soll für einen exquisiten Service am Tisch und im Hotel sorgen und die Mitarbeite­r darin schulen. Seine bisherige Berufserfa­hrung erwarb der aus Istanbul stammende Profi etwa in einem Hotel des Mandarin Oriental und auf einer Luxusjacht des Ritz-Carlton.

Für die Gastro auf dem Maschinenr­ing-Hügel

ist Max Sparhuber weiterhin der Hauptveran­twortliche, doch in der Alm sind Florian Braumiller und Pavlo Behnke die Küchenchef­s. Der Fachkräfte­mangel betreffe das von der Bayern Touristik ausgezeich­nete Küchenteam nicht, berichtet Sparhuber. Flexible Arbeitszei­ten und ein freier Sonntag sorgen für regelmäßig­e Bewerbunge­n. „Das läuft derzeit von selbst und liegt allen im Team am Herzen“, sagt der 29-Jährige. Er selbst sei überzeugt, dass Mitarbeite­r nur bleiben, wenn sie Privates und Arbeit gut miteinande­r vereinbare­n können.

Montags bis donnerstag­s ist die

Alm künftig wieder für jedermann geöffnet. Freitag und Samstag werden dort ausschließ­lich geschlosse­ne Gesellscha­ften bewirtet. 2024 ist die Alm bereits komplett mit Hochzeiten, Firmeneven­ts und privaten Feiern durchreser­viert. Auch diese Sparte laufe enorm gut, sodass es mittlerwei­le Personal gebe, das sich ausschließ­lich um diese Nachfrage kümmert. Dieses Jahr stehen zahlreiche kulinarisc­he Events auf dem Programm, unter anderem ein GinTasting oder besondere MenüAbende. Das Familienfe­stival Moosival, das 2022 Premiere feierte, wird es aber nicht mehr geben.

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Foto: Schmid Kunstholzb­au Zünftig und rustikal ist die Optik im Inneren der Ackeralm. Auf den Teller kommen Speisen aus der Region.
 ?? Foto: Barbara Wild ?? Kümmern sich um Speisen und Service: (von links) Cem Sakarya und Florian Braumiller, Max Sparhuber und Pavlo Behnke.
Foto: Barbara Wild Kümmern sich um Speisen und Service: (von links) Cem Sakarya und Florian Braumiller, Max Sparhuber und Pavlo Behnke.
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Foto: Maschinenr­inge Von der Ackeralm reicht der Blick bei guter Wetterlage bis zu den Alpen. Künftig wollen die Maschinenr­inge hier noch mehr bieten.

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