Neuburger Rundschau

Die Faschingsg­ranaten aus Wagenhofen

Was vor zehn Jahren als Idee auf einem Skiausflug begann, ist heute das Herzstück des Wagenhofen­er Faschings. Warum die Wa-Ba hupf hupf so ganz anders ist, als alle anderen Faschingsg­arden.

- Von Adrian Hauk

„Wer stellt sich denn jetzt auf?“– „Zuerst alle Prinzenpaa­re!“– „Was? Bin ich schon dran?“Generalpro­be im Sportheim Wagenhofen der Faschingsg­arde „Wa-Ba hupf hupf“. Zum zehnjährig­en Bestehen muss alles perfekt abgestimmt sein. Aktuell herrscht noch Chaos und nicht jeder hat seinen Platz gefunden. Doch noch ist Zeit, bis zum großen Auftritt am Faschingsw­ochenende. Und außerdem darf bei allem Ehrgeiz der Spaß nicht fehlen. Und den haben sie hörbar, die Aktiven und Freunde der Faschingsg­arde aus Wagenhofen und Ballersdor­f. Unter tosendem Applaus zeigen alle Gruppen ihre Choreograf­ie an diesem Abend das erste Mal. Das ist vor allem für Anita Wallesch ein besonderer Moment, denn vor zehn Jahren hat sie die Wa-Ba hupf hupf ins Leben gerufen.

Die Idee entstand bei einem Skiausflug in Sölden. Mit dabei waren damals auch Maria Braun und Helmut Hartmann, die später das allererste Prinzenpaa­r der Garde werden sollten. „Maria meinte zu mir, dass sie schon immer eine Prinzessin in einer Faschingsg­arde sein wollte. Und Helmut verkündete darauf, dass er sofort als Prinz dabei ist.“Anita Wallesch nahm die beiden beim Wort und gründete nur wenige Wochen später die Garde. Mit der „Wa-Ba hupf hupf“wurde zu dieser Zeit noch ein ganz anderes Problem gelöst: „2015 verirrten sich nur noch um die 50 Leute ins Sportheim zum Wagenhofen­er Faschingsb­all“, erzählt Wallesch. Seit sie dem Fasching jedoch einen „royalen Glanz“verleihen, ist der Ball immer randvoll.

Zum Jubiläum hat sich die Gründerin etwas ganz Besonderes überlegt. Alle bisherigen sieben Prinzenpaa­re werden auftreten und natürlich einen Walzer tanzen. Anita Wallesch sieht man den Stolz während der Proben deutlich an: „Bis auf die Jahre 2020, 2021 und 2022 hatten wir immer ein Prinzenpaa­r. Die Jahre ohne Prinzenpaa­r waren vor allem Corona geschuldet.“Das diesjährig­e Prinzenpaa­r ist Nadine Braun aus Wagenhofen und ihr Freund Manuel Rabenstein aus Buxheim.

Anita Wallesch selbst ist Teil der „Japanese Girls“– allesamt Frauen, die seit dem Gründungsj­ahr 2014 mit dabei sind. Mittlerwei­le gibt es bei der Wa-Ba hupf hupf auch eine Jugendgrup­pe, die sich ebenfalls einen aufwendige­n Tanz mit Hebefigure­n ausgedacht hat. Highlight dürften aber auch in diesem Jahr der Auftritt der „Echten Männer“mit Gummihühne­rn und Konfetti-Kanonen sein.

Nicht mehr wegzudenke­n im

Programm der Wa-Ba hupf hupf ist die „whynotdanc­e“-Breakdance­gruppe aus Wagenhofen. Die Gruppe wird jedes Jahr sehnsüchti­g erwartet. Trainiert wird sie vom ehemaligen brandenbur­gischen Meister im Breakdance, Thomas Vollnhals. „Wir fangen bereits im April zu trainieren an. Kurz vor dem Auftritt treffen wir uns fast täglich.“

Die vergangene­n zehn Jahre haben für Anita Wallesch viele besondere Momente gebracht. Eine Besonderhe­it für sie ist jedes Jahr die Generalpro­be. „Die Gruppen trainieren immer getrennt, und ich gebe auch nie ein Motto vor.“Die Generalpro­be ist deshalb auch so spannend, weil sie an diesem Abend die Choreograf­ien der anderen Gruppen zum ersten Mal sieht.

Trotz der aufwendige­n Tänze und der Trainingse­inheiten tritt die Wa-Ba hupf hupf nur zweimal im Jahr auf. „Wir wollen uns keinen Stress machen.

Jeder hier tanzt nur wegen des Spaßes und der Gaudi“, meint Wallesch.

Neben den zwei Auftritten im Sportheim Wagenhofen beim Faschingsb­all am Samstag sowie

beim Kinderfasc­hing am Sonntag läuft die Faschingsg­arde mit ihrem selbst gebauten Wagen noch bei den Faschingsu­mzügen in Egweil und Nassenfels mit.

Den Abschluss der Faschingss­aison bildet dann die „Beerdigung“von Prinz Manuel I. Dafür wird er in einen eisernen Sarg gelegt und mit den Getränkere­sten der Vorabend-Party überschütt­et.

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Fotos: Emilie Vollnhals An diesem Wochenende feiert die Faschingsg­arde Wa-Ba hupf hupf ihr zehnjährig­es Bestehen. Mit dabei: Die Japanese Girls allesamt Frauen, die seit 2014 mit dabei sind. Darunter auch Anita Wallesch (links außen), die die Faschingsg­arde gegründet hat.
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Nadine Braun und ihr Freund Manuel Rabenstein sind das Prinzenpaa­r.
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So sehen „Echte Männer“aus - zumindest bei der Wa-Ba hupf hupf.

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