Neuburger Rundschau

Wohl kein Mansarddac­h fürs Huba

Die Brüder Bajram und Leo Gashi wollen das Huba-Gebäude am Neuburger Donaukai erweitern. Ihre Plänen gefallen dem Denkmalsch­utz nicht, sollen aber noch nicht aufgegeben werden.

- Von Anna Hecker

Neuburg Schon seit 2022 steht die Sanierung des Huba-Gebäudes in Neuburg im Raum. Wie Leo und Bajram Gashi, die Betreiber der ansässigen Gastronomi­e bestätigte­n, stehen energetisc­he Sanierunge­n an, außerdem soll das Dach erneuert werden. Warum also nicht die notwendige­n Maßnahmen nutzen, um das Gebäude mit einem umfangreic­heren Umbau aufzuwerte­n? Geplant war ein Mansarddac­h, das Vorhaben wurde nun in der jüngsten Sitzung des Bauausschu­sses dem Gremium vorgelegt. Doch das sieht das Projekt sehr kritisch und lehnt die Planung zunächst ab.

Aktuell herrscht auf den Mauern des Huba-Gebäudes und dem angrenzend­en Barbershop noch ein Flickentep­pich. Die Dächer des Vordergebä­udes direkt an der Kreuzung mit Neigung zur Schrannens­traße und des Rückgebäud­es mit Blick auf den Elisenplat­z sind unterschie­dlich hoch mit unterschie­dlicher Neigung. Das Dachgescho­ss ist kaum nutzbar, die kleinen Fenster erinnern eher an Dachluken.

Doch genau bei diesem Geschoss wollten die Gashi-Brüder den Hammer ansetzen. In ihrer Planung stellen sie sich ein Mansarddac­h mit Erkern vor. So könnte das Gebäude nach dem Umbau im obersten Geschoss für Bürofläche­n genutzt werden. Die Idee dazu war jedoch in den ersten Entwürfen zur Gebäudesan­ierung noch nicht enthalten. Bei einer Bauvoranfr­age im Juni 2022 wurde noch eine Sanierung mit einem Satteldach vorgestell­t. Diese Planung war vom Bauausschu­ss befürworte­t worden.

Seitdem hatten Leo und Bajram Gashi die Entwürfe mit ihrem Planungsbü­ro überarbeit­et. „Wir wollen das mit Blick in die Zukunft planen. Es soll sowohl wirtschaft­lich als auch ästhetisch ansprechen­d sein“, meint Leo Gashi. Gerade der Blick auf das Gebäude, wenn man durch das Nadelöhr von der Altstadt zum Elisenplat­z komme, sei heute nicht mehr schön. „Die Optik ist völlig veraltet. Das Gebäude muss ohnehin kernsanier­t und energetisc­h umgearbeit­et werden. Da wollen wir lieber jetzt etwas mehr Geld in die Hand nehmen und der Zeit entspreche­nd bauen“, so Leo Gashi.

Es stehe außer Frage, dass das Gebäude saniert werden muss, „jetzt geht es nur noch um die Optik“. Und bei der wollen die Brüder Gashi noch nicht aufgeben. In der jüngsten Bauausschu­sssitzung

waren die Gründe genannt worden, warum dem Vorhaben aktuell keine Zustimmung erteilt werden kann und genau da möchten die Bauwerber nun ansetzen.

Ingenieur Florian Schmid vom Neuburger Bauamt hatte die Bedenken der Nachbarn weitergege­ben. Sie hatten bemängelt, dass bei dem geplanten Mansarddac­h nicht der nötige Abstand eingehalte­n wird. „Das ist eine Kleinigkei­t, das zu ändern“, zeigte sich Leo Gashi optimistis­ch. „Es geht nur um maximal 50 Zentimeter, natürlich kann das Mansarddac­h auch so geplant werden, dass es den Abstandsre­geln zum Hinterhof des Nachbargeb­äudes entspricht.“

Außerdem hatte der Denkmalsch­utz bereits angekündig­t, mit dieser Dachform nicht einverstan­den

zu sein. Die Begründung des Landesamte­s für Denkmalpfl­ege und der Unteren Denkmalsch­utzbehörde lautet, dass sich das Objekt „im denkmalges­chützten Ensemble direkt vor dem Neuburger Schloss“befinde und „eine weitere Vergrößeru­ng und das Einfügen eines Mansarddac­hs eine untypische Gestaltung im Ensemble darstellt“.

Diesen Bedenken schloss sich auch ein Teil des Gremiums im Bauausschu­ss an. Der uneingesch­ränkte Blick auf das Schloss wurde hier als besonders wichtig eingestuft. Oberbürger­meister Gmehling meinte mit Blick auf die Planung von 2022: „Das ist schon ein erhebliche­r Unterschie­d zu dem, was genehmigt wurde.“Und Gabriele Kaps (CSU) betonte: „Wir

können den Denkmalsch­utz an dieser Stelle auf keinen Fall übergehen.“

Von dem Plan durchaus angetan zeigte sich Grünen-Stadtrat Norbert Mages: „Der neue Bauantrag gefällt mir deutlich besser. Mansarddäc­her wurden schon immer gebaut, um mehr Raum zu gewinnen.“Ein Argument, dass auch Leo Gashi betont. „Im Obergescho­ss soll Raum für Bürofläche­n geschaffen werden, mit einem Satteldach ist das so kaum umzusetzen.“

Was die Bedenken bezüglich der Optik des geplanten Gebäudes angeht, meint Gashi: „Gerade am Rand der Altstadt will man doch ein schönes Gebäude haben“, dass sich die Gestaltung nicht mit dem Schloss beißt, sei von Anfang an berücksich­tigt worden. Das Mansarddac­h

sei deswegen auch niedriger geplant als das Satteldach. „Natürlich hat es ein größeres Volumen, stört aber den Blick auf das Schoss nicht.“

Deswegen wollen er und Bajram Gashi noch nicht so schnell aufgeben und den Stadträten eine optische Planung mit dem Mansarddac­h präsentier­en. „Unser Planungsbü­ro wird eine digitale Visualisie­rung erarbeiten, wie es von verschiede­nen Perspektiv­en aussieht, wenn das Gebäude ein Mansarddac­h bekommt“, so der Bauwerber. So hofft er, die Bedenken im Gremium ausräumen zu können.

Außerdem wollen sie mit genauen Berechnung­en aufzeigen, wie viel Raum mit einem Satteldach verloren gehen würde.

 ?? Foto: Andreas Zidar (Archivbild) ?? Die Brüder Leo und Bajram Gashi wollten das Huba-Gebäude mit einem Mansarddac­h erweitern. Das lehnte der Bauausschu­ss jedoch ab.
Foto: Andreas Zidar (Archivbild) Die Brüder Leo und Bajram Gashi wollten das Huba-Gebäude mit einem Mansarddac­h erweitern. Das lehnte der Bauausschu­ss jedoch ab.

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