Köllners Rückkehr
Fußball-Drittligist FC Ingolstadt ist am Sonntag bei 1860 München zu Gast. Was der Trainer der Schanzer zum Spiel bei seinem Ex-Verein, für den er dreieinhalb Jahre tätig war, sagt.
Dass für Michael Köllner ein besonderes Spiel ansteht, steht außer Frage. In 116 Drittligaspielen stand der Trainer von 2019 bis 2023 bei 1860 München an der Seitenlinie, war knapp dreieinhalb Jahre für den Verein tätig. Nun kehrt er erstmals als gegnerischer Coach ins Grünwalder Stadion zurück, wenn er am Sonntag (16.30 Uhr) mit dem FC Ingolstadt bei den Löwen gastiert.
„Das Hinspiel war schwieriger“, sagt Köllner vor der Partie bei seinem Ex-Verein zu seiner Gefühlslage. „Inzwischen bin ich ein knappes Jahr bei den Schanzern und mache den Job hier sehr gerne.“Bei den Münchnern habe er eine „schöne Zeit“mit „tollen Momenten“, aber einem unschönen Ende erlebt. „Ich möchte das Rad nicht mehr zurückdrehen, die Konzentration gilt dem Hier und Jetzt“, sagt Köllner.
Zweimal schaute sich der 54-Jährige die Löwen jüngst live im Grünwalder Stadion an, sah ein 1:1 gegen den SV Sandhausen und am Dienstag den 2:0-Sieg gegen Rot Weiss Essen. „Es war wichtig, einen aktuellen Eindruck im Stadion zu bekommen“, meint Köllner. Schließlich habe Sechzig im Winter die ein oder andere personelle Veränderung vorgenommen. Neben vier Neuzugängen steht mit Argirios Giannikis auch ein neuer Trainer an der Seitenlinie. Unter dem ehemaligen Ingolstädter CoTrainer (2016) sind die Löwen heuer
noch ungeschlagen, feierten zwei Siege und holten drei Unentschieden. „Der Trainerwechsel hat zumindest in der aktuellen Phase einen Effekt bewirkt“, sagt Köllner. „Sechzig steht defensiv besser, hat mehr Sicherheit in den Abläufen und spielt selbstbewussten Fußball.“Die vier Punkte gegen Sandhausen und Essen, die im oberen
Tabellendrittel zu finden sind, hätten dies gezeigt. „Sechzig hat dringend Punkte benötigt und wird sie weiter benötigen, um das WorstCase-Szenario eines Abstiegs zu vermeiden“, weiß Köllner.
Aktuell haben sich die Löwen etwas Luft verschafft, haben fünf Punkte Vorsprung auf einen Abstiegsplatz. Ganz anders ist die
Lage beim FC Ingolstadt, der sich durch die Siege in Saarbrücken (2:0) und gegen Dynamo Dresden (2:1) bis auf zwei Punkte an den Tabellendritten SSV Ulm herangeschoben hat. Im Gegensatz zum jüngsten Erfolg, der mit einer überzeugenden Leistung erreicht wurde, muss Köllner seine Startelf zumindest auf einer Position umbauen. Stürmer Pascal Testroet fällt wegen einer Fußverletzung für unbestimmte Zeit aus. „Das ist ein schwerer Schlag für uns und für ihn. Er war auf einem guten Weg, war durch Vorlagen und Tore an entscheidenden Szenen beteiligt.“Auch Testroets Erfahrung und „Schlitzohrigkeit“werde fehlen. Der FC Ingolstadt habe aber „das Transferfenster zum Glück genutzt“, fügt Köllner an. Vergangene Woche verpflichteten die Schanzer bekanntlich Sebastian Grönning, der gegen Dresden für Testroet ins Spiel kam und sechs Minuten nach seiner Einwechslung traf. „Er ist anderer Spielertyp, kann mehr Intensität ins Spiel bringen“, sagt Köllner.
Dennoch stehen mit Mause, Grönning und Julian Kügel nur noch drei Mittelstürmer im Kader. Besser sieht es in der Defensive aus. Dort hat Köllner in der Innenverteidigung die Qual der Wahl. Gegen Dresden überzeugten Simon Lorenz und Mladen Cvjetinovic. Für die Partie bei 1860 München steht auch der zuletzt gesperrte Ryan Malone wieder zur Verfügung. Noch offen ist der Einsatz von Yannick Deichmann, der wie Köllner auf seinen Ex-Verein trifft.
• Mögliche Aufstellungen
1860 München Hiller – Ludewig, Verlaat, Glück, Kwadwo – Rieder, Ma. Frey – M. Schröter, Guttau, Nankishi – Lakenmacher.
FC Ingolstadt Funk – Costly, Cvjetinovic, Si. Lorenz, Seiffert – Fröde, Keidel – Kopacz, Kanuric – Grönning, Mause.