Neuburger Rundschau

Wo sich Feen und Waldtiere tummeln

Die Meier-Halle in Biding hat sich beim Landjugend­ball in einen Märchenwal­d verwandelt. Gefeiert wurde bis in die Nacht mit Livemusik der Band Jolly Sound.

- Von Peter Maier

„Dees is genau mei Weeda“– so kommentier­te Manfred Meier den Landjugend­ball. Gemeint war natürlich nicht die meteorolog­ische Situation am „Rußigen Freitag“in Biding. Der Hausherr der gleichnami­gen Halle im kleinen Burgheimer Ortsteil mit rund 50 Einwohnern genoss sichtlich, dass sich Biding einmal mehr als Zentrum des Burgheimer Faschings behauptete.

Meier schwärmte auch davon, dass der Generation­swechsel bei der Organisati­on des Balls von Landjugend und Bettschone­rn voll gelungen sei. „Statt der gemeldeten 40 Aufbauhelf­er kamen sogar 51“, geriet Meier ins Schwärmen. So erging es auch Michael Golling, unter dessen Federführu­ng die Vorbereitu­ngsarbeite­n standen. „Ich glaube, dass wir unsere Feuertaufe bestanden haben“, meinte Golling mit sichtliche­r Freude. Damit drückte er auch aus, dass Freunde von ihm den Weg aus Eichstätt nicht scheuten, um nach Biding zu kommen. „Besonders gut finden wir, dass beim Landjugend­ball eine Band spielt“, meinten die Altmühltal­er. Im nördlichen Nachbarlan­dkreis sorge fast nur noch ein DJ für Musik.

Damit gelang den Organisato­ren mit der Band Jolly Sound aus Donauwörth einmal mehr ein Glücksgrif­f. Sie hatten ein schier unglaublic­hes musikalisc­hes Repertoire bei ihrem Auftritt. Darunter auch ein Medley der Rolling Stones. Dabei ahmte Frontmann und Sänger Jonny Schäffler Mick Jagger sehr imponieren­d nach.

Die Bidinger öffneten die Halle bereits um 19 Uhr. Für viele Einheimisc­he genau der Zeitpunkt, um das Abendessen von der heimischen Küche in die Meier-Halle zu verlegen. Thomas Felbermeie­r, der schon seit mehr als 20 Jahren

für die Bewirtung sorgt, leistete dabei erneut ganze Arbeit.

Junge Besucher und Besucherin­nen, die erstmals zum Faschingsb­all kamen, zählten ebenfalls

zu den frühen Gästen. So wie Katrin und Sarah mit ihren Freundinne­n aus Burgheim und Rennertsho­fen. „Obwohl es uns sehr gut gefällt, werden wir um Mitternach­t

von unseren Eltern abgeholt, weil wir erst 16 sind“, beklagten sie das frühe Ende. „Wir kennen uns schon von Kindergart­en und Schule und haben auch schon in Garden getanzt“, unterstric­hen die Freundinne­n ihre Liebe zum Fasching.

„Auf einen Gardeauftr­itt haben wir dieses Jahr verzichtet“, erklärten Michael Golling und Manfred Meier. „Die Faschingsg­esellschaf­ten laden wir dann ein, wenn Ortlfinger und Bidinger in der Garde mittanzen, weil wir den jungen Jecken ein Heimspiel bieten wollen“, begründete­n Hausherr und Orgachef diese Entscheidu­ng. In diesem Jahr stand der Landjugend­ball unter dem Motto „Märchenwal­d“. In einen solchen verwandelt­en die Organisato­ren auch die Meier-Halle. An den Dachsparre­n hingen umfunktion­ierte Christbäum­e, und die Wände zierten zahlreiche Fabelwesen aus der Märchenwel­t. Die malenden Mädchen in der „Alten Schule“entpuppten sich dabei als junge „Rembrandts“.

An das Motto hielt sich auch heuer wieder nur eine Minderheit, obwohl dafür ein verbilligt­er Eintrittsp­reis lockte. Waldfeen und Waldtiere tummelten sich unter den Jecken, doch die Klassiker überwogen. Sehr zur Freude der Organisato­ren feierten Gruppen in gleichem Kostüm beim Landjugend­ball. Beispielsw­eise glänzten vier junge Damen als „Sonne, Mond und Sterne“. Die Pflanzenwe­lt repräsenti­erten unter anderem Fliegenpil­ze. Von den sieben Zwergen schafften es allerdings nur drei in die Meier-Halle. Cowboys, Indianer, Scheichs, Wikinger, vielfältig­es Getier und kreative Fantasieko­stüme formten ein buntes Faschingsp­ublikum.

Dies geriet spätestens dann in Hochstimmu­ng, als die Besucher des Nachtumzug­s aus Bäumenheim in Biding eintrafen. Die Tanzfläche war rappelvoll, viele hängten sich aneinander, tanzten in Gruppen und sangen lautstark mit.

Dass diesem Treiben natürlich Erholung an der Bar folgte, hielt das Serviceper­sonal auf Trab. Darunter auch Peter Lösch, der seinen Platz als langjährig­er Herbergsva­ter, mit dem eines Barkeepers tauschte. Auch in dieser Rolle fühlte er sich sichtlich wohl.

Auf einen Gardeauftr­itt wurde verzichtet.

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Sonne, Mond und Sterne leuchteten über dem „Märchenwal­d“und setzten einen Glanzpunkt.
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Hochstimmu­ng beim Landjugend­ball ist kein Märchen. Diese Damengrupp­e heizte sogar noch an.
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Fotos: Peter Maier Proppenvol­l war der Märchenwal­d beim Landjugend­ball in der Bidinger Meier-Halle.

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