Ein Jubiläumszug zieht durch Rennertshofen
Bereits zum 40. Mal fand in der Marktgemeinde der Faschingsumzug statt. Manch eine der Gruppen sind schon von Anfang an mit dabei.
Rennertshofen Nicht der ORF, sondern das ORF war am Sonntag in Rennertshofen verantwortlich. Denn ORF bedeutet nicht Österreichischer Rundfunk, sondern ist die Abkürzung des Organisationskomitees Ranzhofer Fasching. Und deren rote Lokomotive gibt in guter alter Tradition den Weg des Gaudiwurms vor. Bereits zum 40. Mal organisierte das ORF heuer den Faschingsumzug in der Marktgemeinde, der Besucherinnen und Besucher aus dem gesamten Umland anzieht.
Gestoppt nur wenige Male durch Kriege und Corona, freuten sich die Organisatoren rund um Ramon Burkhard über die vielen Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Knapp 60 Gruppen und Vereine und irgendetwas zwischen 2000 und 2500 Aktive waren es wohl dieses Mal. Allerdings nur Schätzungen, da die teilnehmenden Vereine und Gruppen ihre Mitwirkenden nicht genau melden. Unter den Akteuren waren auch heuer wieder viele Stammgäste, die schon von Anfang an und damit schon zum 40. Mal mit von der Partie waren, wie zum Beispiel die Goaßlschnoizer aus Egweil oder der Riedensheimer Faschingswagen und der Arbeiterverein Rennertshofen. Aber auch aus Bertoldsheim finden immer viele Akteure nach Rennertshofen. In Bertoldsheim hatte, auch jedes Jahr Tradition, der Faschingsumzug am Samstag vorher stattgefunden.
Ebenfalls seit immer und natürlich tatkräftig unterstützend mit dabei ist das Moderatorenduo Hildegard Altenbuchner und Juliane Gebert, das gleich zu Beginn des Zuges noch vor dem Westtor die Besucher in Stimmung brachte. An der Kirche unterhielt David Wilhelm das Publikum und am Rathaus hatte Steffi Czerny das Mikrofon fest im Griff.
Natürlich brachten manche Gruppen, wie bei Faschingsumzügen so üblich, politische Themen auf ganz eigene Weise auf’s Tablett. Vor allem die Ampelregierung in
Berlin bekam ihr Fett weg. „Zieht der Ampel den Stecker“hatte der Riedensheimer Nachwuchs auf ein Plakat gemalt. „Ohne Landwirtschaft ist alles doof“, befanden die Mauerner Faschingsfreunde und warnten: „Kommt die Ampel nicht bald weg, fressen wir in Zukunft nur noch Dreck.“
Die Ussletaler Faschingsfreunde „flogen“als Top-Gun-Helden durch Rennertshofen. Der Jugendtreff Bertoldsheim ging als Jagdverein auf Marderjagd. Oder waren die Akteure doch hinter dem Wolf her? Auch die Never-ending-Story um den Radweg zwischen Neuburg, Riedensheim und Rennertshofen, der seit Jahren versprochen wurde, es aber bisher noch nicht einmal in die Planung geschafft hat, wurde vom Faschingswagen Riedensheim thematisiert. Der Themenwagen zeigte die verschlungenen Wege von Stepperg über Riedensheim nach Neuburg.
Ja, sag mal, die gibt es ja zweimal. Der eine oder andere Besucher rieb sich verwundert die Augen, als die rote Gaudi-Lok des ORF zum zweiten Mal vorbeifuhr. Heuer begleitete eine Zwillingsschwester der Führungslokomotive den Faschingsumzug. Verantwortlich dafür war die Rennertshofener Jugend, die die Lok liebevoll nachgebaut hatte. Aber allen Wägen voran gaben sich das Rennertstshofener Prinzenpaar Laura I. und Max I. mit ihrem Hofstaat gemeinsam mit dem Kinderprinzenpaar Helena I. und Kilian I. und derem Gefolge die Ehre. Außerdem winkten die Prinzenpaare aus Konstein/Wellheim, aus Egweil und aus Bertoldsheim dem Puplikum zu. Die Zuschauerzahl ist in Rennertshofen immer schwer zu schätzen. Waren es 2000? Oder 3000? Egal. Diejenigen, die dort waren, hatten einen riesen Spaß und erfreuten sich an den teils sehr aufwendig gestalteten Kostümen der Akteure.
Die Polizei hatte, zusammen mit der Freiwillige Feuerwehr, für die Absperrung gesorgt. Bis zum Nachmittag konnten sie alle keine besonderen Vorkommnisse vermelden.