Faschings-Zoff in Neuburg
Die Burgfunken und der Gastronom Anis Chaalali geraten öffentlich aneinander. Es geht um eine Party auf dem Schrannenplatz – und einen Artikel in der Neuburger Rundschau.
Hinter der lustigen Fassade ist der Fasching eine ernste Angelegenheit. Wie ernst, ist aktuell in Neuburg zu beobachten. Zwischen der örtlichen Faschingsgesellschaft, den Burgfunken, und dem Neuburger Gastronomen Anis Chaalali ist Streit ausgebrochen, der öffentlich ausgetragen wird. Anlass ist eine Party auf dem Schrannenplatz – und ein Artikel in der Neuburger Rundschau.
Wie berichtet, organisiert Chaalali zum Faschingsdienstag eine Open-Air-Veranstaltung auf dem zentralen Platz der Neuburger Innenstadt – ohne Beteiligung der Burgfunken. Das gefällt der Gesellschaft offenbar gar nicht. Bei der Rosenmontagsgaudi sprach Präsident Harald Zitzelsberger auf der Bühne im Kolpinghaus von einer „Gegenveranstaltung“zur Kehraus-Party der Burgfunken und machte keinen Hehl daraus, dass er davon wenig hält. „Ein Neuburger Verein, 70 Jahre ist er bald alt, feiert Kehraus, und jemand anderes macht eine Gegenveranstaltung am Schrannenplatz – geht in Neuburg eigentlich gar nicht“, betonte Zitzelsberger, verbunden mit dem Hinweis, dass es erstmals freien Eintritt zum Burgfunken-Kehraus gibt.
Ein Gast hat diese Rede im Video festgehalten, der Schnipsel landete bei Chaalali, und seine Reaktion ließ nicht lange auf sich warten. Noch in der Nacht auf Dienstag ließ er seinem Frust freien Lauf. Er sei wütend und enttäuscht, schrieb der Gastronom auf Facebook, und warf der Neuburger Faschingsgesellschaft „Monopol“-Ansprüche vor. „Fasching darf man hier also nur mit den Burgfunken feiern?“
Chaalali verwies außerdem auf seine finanzielle Unterstützung der Gesellschaft. „Beim nächsten
Mal muss ich wirklich zwei Mal überlegen, bevor ich einen Verein sponsere.“
Am Dienstag versuchte Zitzelsberger, die Wogen zu glätten. Er und die Burgfunken hätten überhaupt nichts gegen die Veranstaltung auf dem Schrannenplatz, die sei „eine super Sache“, sagte er auf
Nachfrage unserer Redaktion. Doch die Beteiligten der Faschingsgesellschaft mussten davon aus der Neuburger Rundschau erfahren. Es hätte die Burgfunken gefreut, wenn Chaalali sie im Vorfeld eingeweiht und ins Boot geholt hätte, so Zitzelsberger. Schließlich hätten die Burgfunken bei ähnlichen Veranstaltungen am Schrannenplatz ebenfalls die umliegenden Gastronomen vorab eingebunden. Angesprochen auf Chaalalis Vorwurf, sagte er: „Wir haben keine Monopol-Stellung, und wollen die auch nicht.“Die Tatsache, dass man die KehrausParty der Burgfunken im Kolpinghaus nun erstmals bei freiem Eintritt besuchen kann, habe nichts mit dem aktuellen Vorfall zu tun, betonte Zitzelsberger. Vielmehr wolle man so auf die rückläufigen Besucherzahlen der vergangenen Jahre reagieren – und außerdem spare man sich auf diese Weise die Gema-Gebühren.
Auf Facebook wünschte Zitzelsberger Chaalali im Namen seiner Mitstreiterinnen und Mitstreiter „eine erfolgreiche Veranstaltung“, und verwies auf Folgendes: „Die Burgfunken waren nicht nur einmal mit großer Mannschaft bei dir zum Essen und wir kommen weiterhin.“