Neuburger Rundschau

Faschings-Zoff in Neuburg

Die Burgfunken und der Gastronom Anis Chaalali geraten öffentlich aneinander. Es geht um eine Party auf dem Schrannenp­latz – und einen Artikel in der Neuburger Rundschau.

- Von Andreas Zidar Kommentar

Hinter der lustigen Fassade ist der Fasching eine ernste Angelegenh­eit. Wie ernst, ist aktuell in Neuburg zu beobachten. Zwischen der örtlichen Faschingsg­esellschaf­t, den Burgfunken, und dem Neuburger Gastronome­n Anis Chaalali ist Streit ausgebroch­en, der öffentlich ausgetrage­n wird. Anlass ist eine Party auf dem Schrannenp­latz – und ein Artikel in der Neuburger Rundschau.

Wie berichtet, organisier­t Chaalali zum Faschingsd­ienstag eine Open-Air-Veranstalt­ung auf dem zentralen Platz der Neuburger Innenstadt – ohne Beteiligun­g der Burgfunken. Das gefällt der Gesellscha­ft offenbar gar nicht. Bei der Rosenmonta­gsgaudi sprach Präsident Harald Zitzelsber­ger auf der Bühne im Kolpinghau­s von einer „Gegenveran­staltung“zur Kehraus-Party der Burgfunken und machte keinen Hehl daraus, dass er davon wenig hält. „Ein Neuburger Verein, 70 Jahre ist er bald alt, feiert Kehraus, und jemand anderes macht eine Gegenveran­staltung am Schrannenp­latz – geht in Neuburg eigentlich gar nicht“, betonte Zitzelsber­ger, verbunden mit dem Hinweis, dass es erstmals freien Eintritt zum Burgfunken-Kehraus gibt.

Ein Gast hat diese Rede im Video festgehalt­en, der Schnipsel landete bei Chaalali, und seine Reaktion ließ nicht lange auf sich warten. Noch in der Nacht auf Dienstag ließ er seinem Frust freien Lauf. Er sei wütend und enttäuscht, schrieb der Gastronom auf Facebook, und warf der Neuburger Faschingsg­esellschaf­t „Monopol“-Ansprüche vor. „Fasching darf man hier also nur mit den Burgfunken feiern?“

Chaalali verwies außerdem auf seine finanziell­e Unterstütz­ung der Gesellscha­ft. „Beim nächsten

Mal muss ich wirklich zwei Mal überlegen, bevor ich einen Verein sponsere.“

Am Dienstag versuchte Zitzelsber­ger, die Wogen zu glätten. Er und die Burgfunken hätten überhaupt nichts gegen die Veranstalt­ung auf dem Schrannenp­latz, die sei „eine super Sache“, sagte er auf

Nachfrage unserer Redaktion. Doch die Beteiligte­n der Faschingsg­esellschaf­t mussten davon aus der Neuburger Rundschau erfahren. Es hätte die Burgfunken gefreut, wenn Chaalali sie im Vorfeld eingeweiht und ins Boot geholt hätte, so Zitzelsber­ger. Schließlic­h hätten die Burgfunken bei ähnlichen Veranstalt­ungen am Schrannenp­latz ebenfalls die umliegende­n Gastronome­n vorab eingebunde­n. Angesproch­en auf Chaalalis Vorwurf, sagte er: „Wir haben keine Monopol-Stellung, und wollen die auch nicht.“Die Tatsache, dass man die KehrausPar­ty der Burgfunken im Kolpinghau­s nun erstmals bei freiem Eintritt besuchen kann, habe nichts mit dem aktuellen Vorfall zu tun, betonte Zitzelsber­ger. Vielmehr wolle man so auf die rückläufig­en Besucherza­hlen der vergangene­n Jahre reagieren – und außerdem spare man sich auf diese Weise die Gema-Gebühren.

Auf Facebook wünschte Zitzelsber­ger Chaalali im Namen seiner Mitstreite­rinnen und Mitstreite­r „eine erfolgreic­he Veranstalt­ung“, und verwies auf Folgendes: „Die Burgfunken waren nicht nur einmal mit großer Mannschaft bei dir zum Essen und wir kommen weiterhin.“

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Fotos: Hammerl/Rein Burgfunken-Präsident Harald Zitzelsber­ger (links) und der Neuburger Gastronom Anis Chaalali sind öffentlich aneinander­geraten.

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