Wenn ein Traum in Erfüllung geht
Eishockey: Jan Nijenhuis hat in der deutschen Nationalmannschaft debütiert und in seinem ersten Spiel zwei Tore erzielt. Was sich der Stürmer für die Zukunft erhofft und welche Ziele er mit dem ERC Ingolstadt verfolgt.
Für Jan Nijenhuis ist in der vergangenen Woche „ein Traum in Erfüllung“gegangen, wie der 22-Jährige selbst sagt. Erstmals in seiner Karriere spielte der Stürmer des ERC Ingolstadt für die deutsche Nationalmannschaft und erzielte obendrein seine ersten Länderspieltore.
Mit einem Perspektivkader war der DEB für zwei Testspiele in die Slowakei gereist. Trotz der zwei Niederlagen (2:5, 3:4 nach Verlängerung) hätte es persönlich für Nijenhuis nicht besser laufen können. Bei seinem Debüt traf er zweimal und verhalf seiner Mannschaft zu einer zwischenzeitlichen 2:0-Führung. Auch wenn das Spiel noch mit 2:5 verloren ging, wird es dem Angreifer wohl für immer in Erinnerung bleiben. „Es war bereits ein super Gefühl, vor dem Spiel die Hymne zu singen“, erzählt Nijenhuis, der von einer „tollen Erfahrung“spricht. „Ich kann viele positive Dinge aus den Tagen ziehen, die ich in den Verein mitnehmen will.“
Mit dem ERC Ingolstadt geht es für den Stürmer in die entscheidende Phase der Saison. Acht Spiele sind in der Deutschen Eishockey-Liga noch zu absolvieren. Aktuell belegen die Panther Platz neun. Rang sechs und damit direkte Play-off-Qualifikation ist bei elf Punkten Rückstand kaum mehr zu erreichen. Der Vorsprung auf den elften Platz beträgt aktuell acht Zähler. Zumindest der Teilnahme an den Pre-Play-offs könnten die Panther am Donnerstag (19.30 Uhr) mit einem Erfolg im Heimspiel gegen den Tabellenzehnten Düsseldorfer EG einen Schritt näher kommen. „Die DEG ist eine sehr konterstarke Mannschaft. Sie
steht hinten sicher und hat mit Henrik Haukeland einen sehr guten Torwart“, sagt Nijenhuis über den Gegner. „Wir müssen die Scheibe gut kontrollieren und in der Offensive Chancen kreieren.“
Dies funktionierte in den Wochen vor der Länderspielpause meist, doch die Torausbeute ließ zu wünschen übrig. Folglich verloren
die Panther fünf Spiele am Stück, ehe sie in Iserlohn (3:2 nach Penaltyschießen) wieder gewannen und die Negativserie beendeten. „Der Sieg war sehr wichtig für uns. Wir haben gesehen, im letzten Drittel einen 0:2-Rückstand aufholen zu können“, sagt Nijenhuis. Dies habe gezeigt, welche Qualität die Mannschaft habe.
Die Probleme, gerade in der Offensive, sind aber auch dem Stürmer bewusst. „Wir haben gute Spiele geliefert, müssen aber in Richtung Tor mehr Konsequenz zeigen.“Der ERC müsse das Spiel „einfach halten, geradliniger agieren und zweite Scheiben kreieren“. Selbst hat Nijenhuis in dieser Saison drei Tore erzielt und drei vorbereitet. Der letzte Treffer liegt allerdings bereits knapp zwei Monate zurück und gelang am 14. Dezember beim 2:1 gegen München. „Man darf nicht in Selbstmitleid verfallen, muss dran bleiben und nach vorne schauen“, sagt der Stürmer. Natürlich denke man darüber nach, wenn man eine Chance vergebe, die man im Normalfall nutze: „Ich schaue mir im Anschluss das Video an und überlege, was ich besser machen könnte, und arbeite im Training daran.“Es bringe einfach nichts, mit der Vergangenheit zu hadern.
Ähnliches trifft auf die gesamte Mannschaft zu. „Wir wollen alle acht Spiele gewinnen“, sagt Nijenhuis zum Ziel bis zum Ende der Hauptrunde. „Das wird natürlich schwierig, aber in dieser Phase ist es wichtig, jeden einzelnen Punkt mitzunehmen. Dafür werden wir kämpfen.“Eine genaue Platzierung nennt der 22-Jährige nicht und hofft auf eine „bestmögliche Ausgangsposition, um in den Playoffs einen Run starten zu können“. Erschwerend kommt hinzu, dass die Panther in der Offensive Personalprobleme plagen. Andrew Rowe fällt mindestens bis zum Ende der Hauptrunde aus. Die Rückkehr der zuletzt fehlenden Enrico Henriquez und Casey Bailey verzögert sich weiter. Zudem steht Travis St. Denis gegen Düsseldorf und am Sonntag (14 Uhr) in Berlin nicht zur Verfügung.
Das Spiel bei seinem Ex-Klub, der Tabellenführer ist, bezeichnet Nijenhuis als etwas „Besonderes“. Zunächst aber gelte der Fokus der Düsseldorf-Partie. Weiter in die Zukunft schaut der gebürtige Münchner in Sachen Nationalmannschaft. „Ich bin sehr happy über mein Debüt. Das ist ein Ansporn, es irgendwann in den Hauptkader zu schaffen.“