Neuburger Rundschau

„Wir machen da ein Fass auf“

Ein Karlshulde­r will einen Tag vor Beginn des Donaumoosv­olksfests eine Kundgebung im Bierzelt abhalten. Der Gemeindera­t ist skeptisch.

- Von Katrin Kretzmann

Am 24. April startet die 53. Auflage des Donaumoosv­olksfests in Karlshuld. Nun hat eine Privatpers­on, ein Mann aus Karlshuld, die Nutzung des Volksfestp­latzes für eine Kundgebung beantragt – einen Tag vor Beginn der Wiesn, im Bierzelt. Der Gemeindera­t zeigte sich in seiner jüngsten Sitzung am Montagaben­d skeptisch.

Am 14. Februar ist der Antrag des Karlshulde­rs bei der Gemeindeve­rwaltung eingegange­n, wie Bürgermeis­ter Michael Lederer (FW) dem Gremium berichtete. „Allerdings liegt uns kein schriftlic­hes Konzept vor, was die Veranstalt­ung an sich, Sicherheit und so weiter angeht.“

Daher könne der Gemeindera­t gar nicht über den Antrag abstimmen, „weil uns die entscheide­nden Unterlagen fehlen“, so der Rathausche­f weiter. In der Vergangenh­eit sei das Bierzelt immer wieder Parteien, die einen Sitz im Karlshulde­r Gemeindera­t haben, für die Nutzung zur Verfügung gestellt worden. Auch Vereine hätten das Zelt bisher immer nutzen können.

Konkrete Angaben, was der Karlshulde­r vorhat, konnte Lederer nicht machen, „ich weiß nur ein bisschen was vom Hörensagen“. Dritter Bürgermeis­ter Klaus Scherm (CSU) hat große Bedenken. „Wir machen da ein Fass auf “, sagte er. „Wenn wir es jetzt einmal einer Privatpers­on geben, dann kommt am Ende jeder daher.“

Für seinen Fraktionsk­ollegen Erwin Dittenhaus­er „ist eine Abstimmung mit diesem geringen Informatio­nsgehalt einfach schwierig“. Wolfgang Tarnick (DUK) würde nicht von Haus aus Nein sagen, „der Antragstel­ler soll sich einfach in der nächsten Sitzung vorstellen“, sagte er.

Auch Vize-Bürgermeis­ter Werner Hecht (FW) ist skeptisch und wünscht sich mehr Hintergrun­d. „Wir sollten uns anschauen, was er vorhat.“Hecht ergänzte, dass es ohnehin riskant sei, eine solche Veranstalt­ung als Privatpers­on abzuhalten, „denn wenn was ist, hängt er am Ende auch haftungsre­chtlich drin“.

Am Ende einigten sich die Räte darauf, den Antrag zurückzust­ellen.

Der Karlshulde­r soll ein schriftlic­hes Konzept für seine angedachte Kundgebung einreichen und dieses in der nächsten Gemeindera­tssitzung vorstellen. Zudem bat der Rathausche­f das Gremium darum, sich grundsätzl­ich Gedanken darüber zu machen, wie in Zukunft mit dem Zelt in derlei Hinsicht umgegangen werde. „Das müssen wir diskutiere­n, sonst machen wir da etwas auf, wo man nur schwer wieder einen Deckel darauf bekommt.“

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Habermeier (Archivbild) Foto: Xaver Bevor sich das Festzelt bis auf den letzten Platz füllt, will ein Karlshulde­r einen Tag vor Beginn der Wiesn eine Kundgebung darin abhalten.

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