Das Modegeschäft Keidler schließt
Neuburg verliert ein inhabergeführtes und alteingesessenes Geschäft: Das Modehaus Keidler in der Schmidstraße wird schließen. Bald startet der Räumungsverkauf.
Die Neuburger Innenstadt verliert ein weiteres alteingesessenes Geschäft. Das Modehaus Keidler in der Schmidstraße wird zum 16. April schließen, bestätigt Bernhard Keidler auf Anfrage unserer Redaktion. Der Geschäftsführer bezeichnet die Entscheidung als „leider alternativlos“und erklärt die Gründe dafür.
Hauptfaktoren seien die Branchen-, Personal- und Stadtentwicklung. „Die immer stärker werdende Konkurrenz durch E-Commerce sowie die ungleichmäßigen Besteuerungen und Wettbewerbsverzerrungen sehen wir dabei mit als Hauptgründe für die Geschäftsaufgabe“, so Keidler. Viele Einzelhandelsgeschäfte hätten in den vergangenen Jahren in Neuburg schließen müssen, vieles sei auf die grüne Wiese ausgelagert worden. Banken hätten mit ihrer Hauptverwaltung die Innenstadt verlassen oder Filialen geschlossen. „Hinzu kommt, spätestens seit Corona, die eklatante Schwierigkeit, Mitarbeiter für die im Handel unabdingbaren Arbeitszeiten zu gewinnen.“Aus all diesen Gründen habe man auch keinen Nachfolger gefunden, berichtet der Geschäftsmann. Ab dem 14. März bis voraussichtlich 16. April führt das Modegeschäft einen Räumungsverkauf mit Angeboten durch – Schnäppchenjäger können also nochmals fündig werden.
Dann werden die Türen des Geschäfts endgültig zugesperrt. Die Entscheidung habe er „schweren Herzens“treffen müssen, betont
Keidler, der wehmütig auf die vergangenen Jahrzehnte zurückblickt. „Es war mir eine Freude und Ehre, 32 Jahre als gesellschaftender Geschäftsführer in Neuburg Mode mitprägen zu dürfen.“Nach 49 Jahren im Berufsleben wolle er sich dann zurückziehen. „Ich werde all die Jahre und Jahrzehnte nicht vergessen.“Zum Schluss ist dem Geschäftsmann eine Botschaft wichtig: „Wir wollen uns bei allen von Herzen bedanken, die uns all die Jahre begleitet haben.“
Mit dem Modegeschäft Keidler verliere die Innenstadt ein inhabergeführtes Geschäft und eine „Institution“, betont Nils Lahn, was „sehr, sehr schade“sei. Der neue Geschäftsführer des Stadtmarketings verweist auf die große Ladenfläche, für die man nun eine neue Nutzung finden müsse.