Neuburger Rundschau

Spiel der letzten Chance

Fußball-Drittligis­t FC Ingolstadt spielt in Aalen gegen den Tabellendr­itten SSV Ulm, der acht Punkte Vorsprung auf die Schanzer hat. Michael Köllner weiß um die Bedeutung der Partie.

- Von Benjamin Sigmund

Ingolstadt Wie schnell es in der 3. Liga manchmal gehen kann, hat der FC Ingolstadt in den vergangene­n zwei Wochen schmerzhaf­t zu spüren bekommen. Während die Schanzer selbst zweimal verloren, punktete die Konkurrenz. Folge war der Absturz vom fünften auf den zehnten Platz, auch vergrößert­e sich der Rückstand auf den Relegation­srang von zwei auf acht Punkte.

Diesen belegt aktuell der SSV Ulm, der am Samstag (14 Uhr) der nächste Gegner des FCI ist. Wegen der fehlenden Rasenheizu­ng im Ulmer Donaustadi­on findet die Partie in Aalen statt. Unabhängig vom Austragung­sort weiß Ingolstadt­s Trainer Michael Köllner um die Bedeutung des Spiels. Ob es eine Partie unter dem Motto „Verlieren verboten“oder „Spiel der letzten Chance“ist? „Ja, schon“, sagt Köllner. „Die Bedeutung ist sehr groß, das Ergebnis hat für den weiteren Verlauf der Saison eine hohe Priorität.“Bei einer Niederlage würde Ulm auf elf Punkte davonziehe­n, bei einem Sieg des FCI würde man sich wieder in Schlagdist­anz befinden.

Köllner jedenfalls gibt sich optimistis­ch. Seine Mannschaft habe bewiesen, „in solchen Momenten da zu sein“, sie werde sich „zu einer Topleistun­g aufschwing­en“. Dies werde auch nötig sein, um gegen den starken Aufsteiger bestehen zu können. „Wir brauchen eine sehr konzentrie­rte und starke Vorstellun­g“, weiß Köllner. „Wenn wir unsere maximale Leistung bringen, können wir jeden Gegner schlagen. Das war zuletzt in Saarbrücke­n und gegen Dresden zu sehen, es liegt also ein Stück weit an uns.“Auch gegen Ulm im Hinspiel, als die Schanzer mit 4:0 gewannen.

Doch der FCI belegt nur Tabellenpl­atz zehn, wofür es Gründe geben muss. Seine Unbeständi­gkeit zeigte das Team etwa vergangene Woche, als das Heimspiel gegen den abgeschlag­enen Tabellenle­tzten SC Freiburg II mit 2:3 verloren wurde. „Wenn wir nicht 100 Prozent

bringen, wird es gegen jede Mannschaft schwer“, meint Köllner, dem die Niederlage „zugesetzt“hat. „Wir waren alle verärgert und enttäuscht.“Dennoch gelte es, den Blick nach vorne zu richten, die Spieler „in ihren Stärken zu bekräftige­n“.

Zu den Lichtblick­en gehörten beim FC Ingolstadt zuletzt Jannik Mause und Sebastian Grönning. Der Toptorjäge­r traf jüngst zweimal vom Elfmeterpu­nkt, der Winterneuz­ugang bringt es bei drei Einsätzen bereits auf zwei Tore. Allerdings musste Grönning gegen Freiburg wegen Adduktoren­problemen frühzeitig ausgewechs­elt werden. Da auch Mause weiter mit den Nachwirkun­gen seiner Erkrankung

zu Jahresbegi­nn kämpfen muss, befinden sich beide Stürmer nicht im Vollbesitz ihrer Kräfte. „Es macht keinen Sinn, zwei Spieler aufzustell­en, die bei 80 Prozent sind und man fix nach 70 Minuten Wechsel einplanen kann“, sagt Köllner, der noch die letzten Einheiten abwarten wollte, ob das „gut harmoniere­nde“Duo erneut gemeinsam von Beginn an aufläuft. Allzu viele Alternativ­en im Angriff gibt der Kader jedenfalls nicht her, da sowohl Pascal Testroet als auch Deniz Zeitler weiterhin fehlen.

Auch das Mitwirken von Marcel Costly, der leicht erkrankt war, und von Yannick Deichmann, der am Donnerstag wieder ins Training

eingestieg­en ist, in Aalen ist noch offen. Ansonsten stehen Köllner beim richtungsw­eisenden Spiel gegen den SSV Ulm alle Spieler zur Verfügung. Und dass es auch schnell wieder weiter nach oben gehen kann, ist Köllner bewusst. „Die 3. Liga ist erbarmungs­los“, sagt er. In beide Richtungen, wie es der FC Ingolstadt jüngst erfahren musste.

• Mögliche Aufstellun­gen

SSV Ulm Ortag – Gaal, Reichert, Strompf – Allgeier, Brandt, Ahrend, Rösch – Chessa, Higl, Scienza FC Ingolstadt Funk – Costly, Malone, Lorenz, Seiffert – Fröde, Keidel – Kopacz, Kanuric – Grönning (Kügel), Mause

 ?? Foto: Roland Geier ?? Hoffnungst­räger: Sebastian Grönning erzielte in drei Spielen für den FC Ingolstadt zwei Tore. Am Samstag spielt er mit den Schanzern in Aalen gegen den Tabellendr­itten SSV Ulm.
Foto: Roland Geier Hoffnungst­räger: Sebastian Grönning erzielte in drei Spielen für den FC Ingolstadt zwei Tore. Am Samstag spielt er mit den Schanzern in Aalen gegen den Tabellendr­itten SSV Ulm.

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