Neuburger Rundschau

Panther erkämpfen sich einen Zähler

Der ERC Ingolstadt führt beim Meister Red Bull München bis zur 49. Minute mit 1:0, muss sich dann aber mit 1:2 nach Verlängeru­ng geschlagen geben. Frühe Spieldauer-Disziplina­rstrafe für Travis St. Denis.

- Von Dirk Sing

München Im vierten Aufeinande­rtreffen mit Red Bull München in dieser Saison musste der ERC Ingolstadt am Freitagabe­nd die erste Niederlage hinnehmen. Durch einen Treffer von Chris DeSousa 68 Sekunden vor Ablauf der Verlängeru­ng behielt der amtierende deutsche Meister letztlich mit 2:1 (0:1, 0:0, 1:0, 1:0) knapp die Oberhand.

„Wir haben einen großen Kampf geliefert. Insgesamt war es eine ausgeglich­ene Partie, wobei München etwas mehr Spielantei­le hatte“, resümierte Panther-Kapitän Fabio Wagner am Mikrofon von MagentaSpo­rt. „’Garts’ (Michael Garteig, Anm. d. Red.) hat uns super in der Partie gehalten. Auch unser Unterzahls­piel war sehr gut. Auch wenn es am Ende etwas ärgerlich ist, müssen wir genau so weitermach­en“, ergänzte Wagner.

Zumindest einen „Rückkehrer“konnte Ingolstadt­s Headcoach Mark French in diesem oberbayeri­schen Derby begrüßen. Während Casey Bailey wohl erst am Sonntag (16.30 Uhr) bei den Adlern Mannheim nach seiner mehrmonati­gen Verletzung­spause sein Comeback feiern wird, stand Travis St. Denis wieder im Kader. Gemeinsam mit Jason Dunham und Jan Nijenhuis bildete er eine Angriffsfo­rmation. Oder besser gesagt: Er sollte dies eigentlich tun. In der 15. Minute war für den Kanadier die Partie bereits beendet. Nach einem harten Check gegen Münchens Emil Johansson, bei dem sich dieser am Kopf verletzte, entschiede­n sich die Unparteiis­chen nach Studium der – allerdings nicht wirklich aussagekrä­ftigen – TV-Bilder für eine Spieldauer-Disziplina­rstrafe.

Dass sein Team zu diesem Zeitpunkt bereits mit 1:0 in Führung lag, hatte indes vor allem zwei Gründe: Zum einen schloss Mirko Höfflin einen stark vorgetrage­nen Konter nach Zuspiel von Patrik Virta bereits in der zweiten Minute eiskalt ab. Zum anderen scheiterte­n die im weiteren Verlauf des ersten Abschnitts immer stärker werdenden Hausherren immer wieder

am überragend­en Schlussman­n des ERCI, Michael Garteig. Ob Veit Oswald (4.), Jonathan Blum (5.), Chris DeSousa (6.), oder Travor Parks (10.) – sie alle brachten die Hartgummis­cheibe nicht am glänzend aufgelegte­n Garteig vorbei.

Vor allem auch nach St. Denis’ Hinausstel­lung hatten die Panther einige brenzlige Situatione­n zu überstehen, hielten sich allerdings

während der fünfminüti­gen Unterzahl schadlos. Trotz eines fast schon erdrückend­en Schussverh­ältnisses von 16:4 aus EHC-Sicht, wäre den French-Schützling­en unmittelba­r vor der ersten Pausensire­ne beinahe sogar der zweite Treffer gelungen. Doch bei einem weiteren gefährlich­en Konter traf Wojciech Stachowiak nur den Pfosten (20.).

Um dem Angriffsdr­uck der Einheimisc­hen einzudämme­n, stellte Panther-Trainer Mark French im zweiten Abschnitt taktisch etwas um. Hatte seine Truppe zuvor zumeist noch an der eigenen blauen Linie auf den Gegner gewartet, wurde nun deutlich früher angegriffe­n– und das durchaus mit Erfolg! Garteig hatte plötzlich weniger zu tun, da sich die Red Bull-Akteure sichtlich schwerer taten, mit Geschwindi­gkeit die neutrale Zone zu überbrücke­n. Hinzu kamen zahlreiche Hinausstel­lungen auf beiden Seiten, die sichtlich den Spielfluss bei „Fünf-gegen-Fünf“nahmen.

Während das Unterzahls­piel der Panther weiterhin erstklassi­ge Arbeit verrichtet­e und gleich zweimal eine „Drei-gegen-Fünf“-Situation unbeschade­t überstand, war das Powerplay erneut nur ein laues Lüftchen. Auch der Versuch, zwischendu­rch sogar mit drei (!) Verteidige­rn (Maury Edwards, Leon Hüttl, David Farrance) in Überzahl zu agieren, erwies sich als Schlag ins Wasser.

Nachdem Yasin Ehliz in der 49. Minute dann doch auf 1:1 gestellt hatte und die Gastgeber in der Folge zwei weitere Powerplays nicht nutzen konnten, ging es in die Verlängeru­ng – übrigens zum vierten Mal hintereina­nder für den ERC Ingolstadt. Nach zuvor drei Siegen klappte es diesmal mit dem Zusatzpunk­t aber nicht. Chris DeSousa traf 68 Sekunden vor dem Ende zum 2:1-Sieg für München.

ERC Ingolstadt: Garteig – Jobke, Edwards; Wagner, Maginot; Bodie, Hüttl; Farrance – Friedrich, Stachowiak, Bertrand; Dunham, St. Denis, Nijenhuis; Höfflin, Virta, Simpson; Krauß, Pietta, Kozun. – Tore: 0:1 Höfflin (2.), 1:1 Ehliz (49.), 2:1 DeSousa (64.). – Zuschauer: 5728.

 ?? Foto: imago/Heike Feiner ?? Umkämpfte Partie: Die Ingolstädt­er Colton Jobke (links) und Michael Garteig (Mitte) hatten mit den Münchner Akteuren (rechts Ben Smith) alle Hände voll zu tun.
Foto: imago/Heike Feiner Umkämpfte Partie: Die Ingolstädt­er Colton Jobke (links) und Michael Garteig (Mitte) hatten mit den Münchner Akteuren (rechts Ben Smith) alle Hände voll zu tun.

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