Neuburger Rundschau

Wenn Worte ihre Wirkung erzielen

Panther-Kapitän Fabio Wagner hatte seine Mannschaft am 2. Februar nach der 1:3-Pleite in Wolfsburg öffentlich angezählt. Seitdem hat der ERC Ingolstadt in jeder seiner fünf Partien gepunktet. Am Dienstag kommt der Tabellenzw­eite Bremerhave­n.

- Von Dirk Sing

Wer Fabio Wagner etwas genauer kennt, würde den Kapitän des ERC Ingolstadt zweifelsoh­ne zum ruhigen und geduldigen Menschensc­hlag zählen. Wenn der 28-Jährige aus der Haut fährt, muss in der Regel schon eine ganze Menge passieren. So wie beispielsw­eise am Abend des 2. Februars 2024. Unmittelba­r nach der 1:3-Niederlage bei den Grizzlys Wolfsburg wurde Wagner ans Mikrofon von MagentaSpo­rt gebeten, wo es – zumindest für seine Verhältnis­se – regelrecht aus ihm herausbrac­h.

„Es ist einfach nicht genug und teilweise eine Frechheit, was wir spielen. Es geht mit den verlorenen Zweikämpfe­n an und hört mit der Effizienz auf. Es tut mir leid für die mitgereist­en Fans. Unsere Anhänger haben endlich eine Antwort von uns verdient“, schimpfte der deutsche Nationalve­rteidiger, dessen deutliche Worte ganz offensicht­lich ihre Wirkung innerhalb der Mannschaft nicht verfehlten. In den fünf darauffolg­enden Partien gingen die Panther kein einziges Mal mit leeren Händen vom Eis. Gegen Iserlohn (3:2 n.P.), Düsseldorf (4:3 n.V.) und Berlin (3:2 n.P.) holte die French-Truppe jeweils zwei Zähler, gegen Meister München (1:2 n.V.) immerhin noch einen. Am Sonntag in Mannheim (3:1) sprang zudem der erste „Dreier“seit dem 14. Januar (ebenfalls gegen Mannheim/4:0) heraus.

„Meine damalige Aussage war doch eher spontan beziehungs­weise aus der ersten Emotion heraus“, sagt Wagner und ergänzt: „Allerdings muss man meiner Meinung nach als Kapitän auch mal deutliche Worte finden, wenn es die Situation erfordert. Und zu diesem Zeitpunkt war das einfach der Fall.“Ob es zwischen seinem Statement und der darauffolg­enden Punkte-Serie des ERCI einen direkten Zusammenha­ng gibt? „Schwer zu sagen“, meint Wagner. „Der Wendepunkt war in meinen Augen das Match in Iserlohn, als wir nach einem 0:2-Rückstand im Schlussabs­chnitt noch zurückgeko­mmen sind und zwei Punkte mitgenomme­n haben.“Darüber hinaus sei auch die anschließe­nde Länderspie­l-Pause „zum richtigen Zeitpunkt“gekommen.

Auch wenn zuletzt unter dem Jubel der über 900 per Sonderzug mitgereist­en Panther-Anhänger (Wagner: „Unsere Fans haben für eine sensatione­lle Stimmung auf den Rängen gesorgt.“) in der SAPArena ein 3:1-Erfolg auf dem Video-Würfel stand, weiß der gebürtige Landshuter die Leistung seines Teams richtig einzuschät­zen. „Im ersten und dritten Drittel sind wir defensiv gut und kompakt gestanden. Zwischendr­in haben die Adler jedoch sehr viel Druck aufgebaut. Da konnten wir uns bei unserem Goalie Michael Garteig bedanken, der uns im Spiel gehalten hat“, bilanziert Wagner.

Obwohl der Rückstand auf den Tabellense­chsten Schwenning­en, der zudem bereis eine Partie mehr ausgetrage­n hat, auf sieben Punkte verkürzt werden konnte, gehen die Blicke der ERCI-Profis gar nicht allzu sehr in Richtung Klassement. „Wir schauen jetzt von Spiel zu Spiel und wollen unseren aktuellen Flow beibehalte­n“, erklärt Wagner. Dabei bekommen es die Oberbayern am Dienstag (19.30 Uhr) im ersten von vier finalen Heimspiele­n in der Hauptrunde mit dem Zweiten aus Bremerhave­n zu tun.

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Foto: Johannes Traub Klare Ansage: Nach der Niederlage in Wolfsburg platzte Ingolstadt­s Kapitän Fabio Wagner der Kragen. Seitdem läuft es beim ERC Ingolstadt deutlich besser.

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