Marc Ziegler krönt sich zum Europameister
Der 16-jährige Stockschütze der TG Königsmoos gewinnt mit Deutschland in Italien den Mannschaftstitel auf Eis. Warum die Vorbereitung auf das Turnier schwierig war und welches Ziel er für die Zukunft hat.
Für Marc Ziegler ist in der vergangenen Woche ein Traum in Erfüllung gegangen. Der 16-Jährige kann sich nun Jugend-Europameister im Stockschießen nennen.
Der Weg zum Titel, erklärt der Stengelheimer, war jedoch alles andere als einfach. Und begann bereits weit vor dem Turnier. So habe er im voraus mit seinem Heimatverein TG Königsmoos an der deutschen Meisterschaft teilgenommen. Dort habe ihn ein Nationaltrainer zum Qualifikationslehrgang für die Nationalmannschaft eingeladen. Unter acht Teilnehmern setzte sich der 16-Jährige durch und wurde Teil des vierköpfigen Nationalteams.
Die Vorbereitung auf das Turnier in Italien war jedoch alles andere als einfach. So fand die Europameisterschaft auf Eis statt, die TG Königsmoos trainiert jedoch auf Asphalt. „Ich konnte leider nur einmal die Woche in der Ingolstädter Saturn Arena auf Eis trainieren. Die restliche Woche trainierte ich auf Asphalt“, fasst Ziegler die Trainingsphase zusammen. Dennoch habe er sich kurz vor dem Turnier sehr gut vorbereitet gefühlt.
In der Turnierwoche wurde Ziegler vom Bus des Nationalteams abgeholt und das Team fuhr geschlossen nach Bruneck (Südtirol). „Insgesamt war das Turnier eine große Erfahrung für mich, weil ich auch mal international mitspielen konnte.“Nachdem am Montag und Dienstag Probeeinheiten auf dem Plan standen, fand der eigentliche Wettbewerb von Mittwoch bis Samstag statt. Insgesamt nahmen sieben Länder an der Meisterschaft teil, darunter auch Lettland und Slowenien. Für Ziegler
startete die Meisterschaft am ersten Tag eher wenig erfolgreich. Im Einzelwettkampf wurde der 16-Jährige Achter von 32 Teilnehmenden. Dabei erspielte er sich 259 Punkte.
Die besten zwölf qualifizierten sich für das Finale. Trotz der Finalqualifikation war Ziegler zu dem Zeitpunkt „eher unzufrieden“, wie er sagt. „Ich bin leider nicht so gut in das Turnier gekommen. Da wäre
mehr gegangen“, meint der Schüler. Am Finaltag lief es für den Europameister jedoch deutlich besser und er kämpfte sich auf Platz sechs. An diesem Tag erspielte er sich begeisternde 317 Punkte. Dies war gleichzeitig der Tagesbestwert.
Am letzten Tag spielte Ziegler dann im Mannschaftswettbewerb gegen Österreich im Finale. In einem Kopf-an-Kopf-Rennen konnte erst mit dem letzten Schub der Titel eingetütet werden. Schlussendlich war Ziegler sowohl mit seiner eigenen Leistung als auch der Teamleistung sehr zufrieden. Vor allem der zweite Tag, an dem der Europameister den Tagesbestwert schoss, bleibt ihm wohl noch länger in Erinnerung. Insgesamt nahmen am Turnier alle Altersklassen unter der U23 teil. Ziegler kämpfte in der U19 um den Titel.
Vor allem die Atmosphäre in der Halle begeisterte den Nachwuchsschützen. So hatten einige Zuschauer Trommeln und Tröten dabei, wodurch die Stimmung angeheizt wurde. „Da wurde man schon mal etwas aufgeregter beim Schuss“, fasst Ziegler die Situation zusammen. Zur Belohnung für den Titel gab es neben der Europameisterschaftsmedaille eine komplette Ausrüstung durch die Sponsoren.
Zieglers Ziel werde es in Zukunft sein, an einer Weltmeisterschaft teilnehmen zu dürfen. Da es diese jedoch erst in der U23 gibt, wird es noch mindestens drei Jahre dauern, bis der derzeit 16-Jährige sich diesen Traum erfüllen kann. Zumindest bei der Europameisterschaft im nächsten Jahr gibt es wieder die Möglichkeit, mit dabei zu sein. Jedoch wird dies laut Ziegler schwieriger als heuer, da aus den jüngeren Jahrgängen „viele talentierte Spieler“nachrücken werden. Wenn Ziegler an seine bisherigen Leistungen weiter anknüpft, hat er sicherlich eine große Chance, auch im nächsten Jahr wieder ein Teil des Nationalkaders zu sein.