„Es war eine harte Zeit“
Eishockey: Casey Bailey ist nach knapp vier Monaten Pause zurück und hat in seinem zweiten Einsatz zwei Tore erzielt. Was er dem ERC Ingolstadt im Saisonendspurt zutraut.
Casey Bailey hat den Moment sichtbar genossen, als er nach dem Sieg des ERC Ingolstadt am Dienstagabend vor der Fankurve gefeiert wurde. Der Stürmer hatte im zweiten Spiel nach seinem Comeback zwei Tore zum 3:2-Erfolg nach Penaltyschießen gegen Bremerhaven beigetragen.
„Es war ein unglaubliches Gefühl, zurückzukommen und zwei Tore zu erzielen“, sagt der 32-Jährige, der nach einer langen Verletzungspause wieder einsatzfähig ist. Wegen einer Schulterverletzung, die er sich Ende Oktober zugezogen hatte, konnte Bailey vier Monate lang nicht mitwirken und sich die Spiele seiner Mannschaft nur von der Tribüne aus anschauen. „Das war wirklich eine harte Zeit“, sagt der Center, der zuvor in seiner Karriere von schweren Verletzungen verschont geblieben war. „Bisher hatte ich Glück, das war mit Abstand die längste Ausfallzeit.“Gerade die erste Phase sei schwierig gewesen, als er kaum etwas machen konnte. „Gerade die Weihnachtstage, als ich viel Zeit mit der Familie verbracht habe, haben sehr geholfen“, sagt der zweifache Vater.
Im Januar kehrte er schließlich aufs Eis zurück, drehte zunächst allein seine Runden, ehe er wieder ohne Körperkontakt mittrainierte. „Mir wurde die nötige Zeit gegeben“, sagt Bailey rückblickend und richtet seinen Dank an die Physios, die ihm bei der Genesung geholfen haben. Das Ziel sei immer gewesen, noch in der laufenden Saison zurückzukehren. Angestrebt war Anfang März, also die Partie am Freitag (19.30 Uhr) gegen Frankfurt. Nun habe es sogar etwas früher geklappt.
Rechtzeitig jedenfalls, um in den bald beginnenden Play-offs wieder mitwirken zu können. Bailey freut sich darauf, schließlich hat er in seiner Karriere im Seniorenbereich kaum Partien in der entscheidenden Phase einer Saison gespielt. Einzig drei Spiele für die Iserlohn Roosters stehen in den Statistiken, allerdings in der Corona-Saison ohne Zuschauer. „Ich bin aufgeregt, freue mich auf die Atmosphäre, die in unserer Halle
ohnehin immer hervorragend ist“, sagt Bailey.
Fünf der vergangenen sechs Spiele haben die Panther nun gewonnen. Einmal holten sie drei Punkte (3:1 in Mannheim), viermal zwei und einmal einen. Dem ERC ist es gelungen, die knappen Spiele auf seine Seite zu ziehen, was Selbstvertrauen gebe, wie Bailey
sagt. „Es ist auch gut, zwei Punkte zu holen. Ein Sieg ist ein Sieg, gerade im Hinblick auf die Play-offs.“
Von welcher Position aus die Panther ins Rennen gehen werden, ist drei Spiele vor Saisonende noch offen. Selbst der sechste Platz ist bei einem Rückstand von fünf Punkten noch möglich, wenn auch unrealistisch, da die Konkurrenz
noch in direkten Duellen aufeinandertrifft. „Wir können noch weiter nach oben klettern“, weiß Bailey. „Sechster zu werden wäre großartig, aber dafür müsste viel passieren. Auch der achte Platz wäre gut, weil wir dann in der 1. Runde den Heimvorteil hätten.“Letztlich könnten die Panther nur die eigenen Spiele beeinflussen, alles andere liege nicht in ihrer Hand.
Zunächst steht das Spiel gegen Frankfurt an. Die Löwen haben als Tabellenzwölfter den Klassenerhalt noch nicht sicher, was Bailey bewusst ist: „Sie kämpfen gegen den Abstieg und brauchen wie wir einen Sieg. Das wird ein großer Kampf.“
Durch die Rückkehr Baileys und die abgelaufene Sperre von Travis St. Denis stehen Trainer Mark French erstmals zehn Importspieler zur Verfügung. Wen er auf die Tribüne setzen wird, wollte der Coach noch nicht verraten.