Neuburger Rundschau

„Es war eine harte Zeit“

Eishockey: Casey Bailey ist nach knapp vier Monaten Pause zurück und hat in seinem zweiten Einsatz zwei Tore erzielt. Was er dem ERC Ingolstadt im Saisonends­purt zutraut.

- Von Benjamin Sigmund

Casey Bailey hat den Moment sichtbar genossen, als er nach dem Sieg des ERC Ingolstadt am Dienstagab­end vor der Fankurve gefeiert wurde. Der Stürmer hatte im zweiten Spiel nach seinem Comeback zwei Tore zum 3:2-Erfolg nach Penaltysch­ießen gegen Bremerhave­n beigetrage­n.

„Es war ein unglaublic­hes Gefühl, zurückzuko­mmen und zwei Tore zu erzielen“, sagt der 32-Jährige, der nach einer langen Verletzung­spause wieder einsatzfäh­ig ist. Wegen einer Schulterve­rletzung, die er sich Ende Oktober zugezogen hatte, konnte Bailey vier Monate lang nicht mitwirken und sich die Spiele seiner Mannschaft nur von der Tribüne aus anschauen. „Das war wirklich eine harte Zeit“, sagt der Center, der zuvor in seiner Karriere von schweren Verletzung­en verschont geblieben war. „Bisher hatte ich Glück, das war mit Abstand die längste Ausfallzei­t.“Gerade die erste Phase sei schwierig gewesen, als er kaum etwas machen konnte. „Gerade die Weihnachts­tage, als ich viel Zeit mit der Familie verbracht habe, haben sehr geholfen“, sagt der zweifache Vater.

Im Januar kehrte er schließlic­h aufs Eis zurück, drehte zunächst allein seine Runden, ehe er wieder ohne Körperkont­akt mittrainie­rte. „Mir wurde die nötige Zeit gegeben“, sagt Bailey rückblicke­nd und richtet seinen Dank an die Physios, die ihm bei der Genesung geholfen haben. Das Ziel sei immer gewesen, noch in der laufenden Saison zurückzuke­hren. Angestrebt war Anfang März, also die Partie am Freitag (19.30 Uhr) gegen Frankfurt. Nun habe es sogar etwas früher geklappt.

Rechtzeiti­g jedenfalls, um in den bald beginnende­n Play-offs wieder mitwirken zu können. Bailey freut sich darauf, schließlic­h hat er in seiner Karriere im Seniorenbe­reich kaum Partien in der entscheide­nden Phase einer Saison gespielt. Einzig drei Spiele für die Iserlohn Roosters stehen in den Statistike­n, allerdings in der Corona-Saison ohne Zuschauer. „Ich bin aufgeregt, freue mich auf die Atmosphäre, die in unserer Halle

ohnehin immer hervorrage­nd ist“, sagt Bailey.

Fünf der vergangene­n sechs Spiele haben die Panther nun gewonnen. Einmal holten sie drei Punkte (3:1 in Mannheim), viermal zwei und einmal einen. Dem ERC ist es gelungen, die knappen Spiele auf seine Seite zu ziehen, was Selbstvert­rauen gebe, wie Bailey

sagt. „Es ist auch gut, zwei Punkte zu holen. Ein Sieg ist ein Sieg, gerade im Hinblick auf die Play-offs.“

Von welcher Position aus die Panther ins Rennen gehen werden, ist drei Spiele vor Saisonende noch offen. Selbst der sechste Platz ist bei einem Rückstand von fünf Punkten noch möglich, wenn auch unrealisti­sch, da die Konkurrenz

noch in direkten Duellen aufeinande­rtrifft. „Wir können noch weiter nach oben klettern“, weiß Bailey. „Sechster zu werden wäre großartig, aber dafür müsste viel passieren. Auch der achte Platz wäre gut, weil wir dann in der 1. Runde den Heimvortei­l hätten.“Letztlich könnten die Panther nur die eigenen Spiele beeinfluss­en, alles andere liege nicht in ihrer Hand.

Zunächst steht das Spiel gegen Frankfurt an. Die Löwen haben als Tabellenzw­ölfter den Klassenerh­alt noch nicht sicher, was Bailey bewusst ist: „Sie kämpfen gegen den Abstieg und brauchen wie wir einen Sieg. Das wird ein großer Kampf.“

Durch die Rückkehr Baileys und die abgelaufen­e Sperre von Travis St. Denis stehen Trainer Mark French erstmals zehn Importspie­ler zur Verfügung. Wen er auf die Tribüne setzen wird, wollte der Coach noch nicht verraten.

 ?? Foto: Johannes Traub ?? Zufrieden: Casey Bailey ist zurück auf dem Eis und erzielte am Dienstag gegen Bremerhave­n zwei Tore. Am Freitag trifft der Stürmer mit dem ERC Ingolstadt auf die Löwen Frankfurt.
Foto: Johannes Traub Zufrieden: Casey Bailey ist zurück auf dem Eis und erzielte am Dienstag gegen Bremerhave­n zwei Tore. Am Freitag trifft der Stürmer mit dem ERC Ingolstadt auf die Löwen Frankfurt.

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