Costly und der Wohlfühlfaktor
Der 28-jährige Rechtsverteidiger hat seinen Vertrag beim FC Ingolstadt langfristig verlängert. Mit den Schanzern will er mittelfristig in die 2. Liga. Was für den Verbleib gesprochen hat.
Kaum ein Spieler des FC Ingolstadt verfügt über mehr Erfahrung in der 3. Liga als Marcel Costly. Nur Pascal Testroet (241 Partien) hat mehr Einsätze vorzuweisen als der Rechtsverteidiger, der 219-mal in dieser Spielklasse aufgelaufen ist.
Costly kann demnach gut einschätzen, worauf es ankommt, um erfolgreich zu sein. Die „Konstanz“über 38 Spieltage sei entscheidend, um am Ende den „Coup“zu schaffen. Der 28-Jährige kennt das Gefühl eines Aufstiegs. Neben dem FSV Mainz 05 und Waldhof Mannheim spielte er in der 3. Liga für den 1. FC Magdeburg, mit dem 2018 der Sprung in die 2. Liga gelang. Die Erinnerung an diesen Erfolg sind bei Costly noch präsent, er bezeichnet ihn als Höhepunkt seiner bisherigen Karriere. „Wir haben damals Spiele gewonnen, die wir aus Sicht anderer eigentlich nicht hätten ziehen können. Ob 1:0, 2:1 oder 3:2. Wir haben die Partien gewonnen und die entsprechenden Punkte geholt, um aufzusteigen.“
Diese Konstanz geht dem FC Ingolstadt derzeit ab. Die Schanzer haben zwar die meisten Tore der
Liga geschossen und zeigen immer wieder ansprechende Leistungen wie beim 2:1 vor drei Wochen gegen Dynamo Dresden. Allerdings mischen sich auch Auftritte wie beim 2:3 daheim gegen Schlusslicht SC Freiburg II in die Bilanz. Costly moniert zu viele „individuelle
Fehler“, die Trainer Michael Köllner auch klar angesprochen habe. Die logische Konsequenz sind der neunte Tabellenplatz und acht Punkte Rückstand auf den Relegationsrang. Diesen belegt aktuell der SSV Ulm, gegen den die Schanzer am vorigen Wochenende immerhin ein 0:0 erreichten. War der eine Punkt ein Erfolg oder wurden doch zwei verloren? Costly ist unschlüssig: „Wenn man sieht, wo Ulm aktuell steht und wie heimstark diese Truppe ist, ist ein Unentschieden in Ordnung.“Andererseits wäre ein Sieg möglich gewesen: „Wir haben davor zwei Spiele verloren, die du nicht zwingend verlieren musst. Es war mehr drin in Ulm.“
Noch sind freilich genügend Zähler zu vergeben, um noch einmal oben herankommen zu können. „Wir wollen die maximale Punktausbeute holen und alles dafür investieren“, sagt Costly. „Uns ist allen bewusst, dass es nicht leichter geworden ist. Aber es ist verkehrt, zu sagen, nicht mehr daran zu glauben.“Einen ersten Schritt können die Schanzer im Heimspiel am Sonntag (13.30 Uhr) gegen Viktoria Köln machen. Fünf der bisher sechs Aufeinandertreffen mit den Rheinländern hat der FCI indes verloren, weswegen sich durchaus von einem „Angstgegner“sprechen lässt. „Ich bin kein Fan von Statistiken“, entgegnet Costly, der sich erhofft, dass die Mannschaft an die Leistungen in Ulm und beim 5:0 im Viertelfinale des bayerischen Toto-Pokals gegen
Türkgücü München anknüpfen kann.
Unabhängig vom Ausgang dieser Saison wird Costly weiterhin beim FCI spielen. Der 28-Jährige hat seinen Vertrag unter der Woche langfristig verlängert. „Ivo Grlic hat mir frühzeitig das Gefühl gegeben, mit mir in Ingolstadt weiterarbeiten zu wollen“, sagt Costly, „Das ganze Paket passt. Ich habe mich schnell eingelebt und fühle mich wohl.“Daran geändert habe auch die „schwierige vergangene Saison“mit mehreren Trainerwechseln nichts. „Jetzt haben wir einen klaren Weg gefunden, ich möchte weiter ein Teil davon sein.“
Beim FC Ingolstadt kann er sich auch den Traum von der Rückkehr in die 2. Liga erfüllen. Dort absolvierte er für den 1. FC Magdeburg in der Saison 2018/19 28 Spiele. Diese Anzahl würde Costly gerne erhöhen. „Als Fußballer habe ich mir dieses Ziel natürlich gesetzt und kann mir sehr gut vorstellen, es mit dem FC Ingolstadt 04 mittelfristig zu erreichen.“
• Mögliche Aufstellung FC Ingolstadt M. Funk – Costly, Ml. Cvjetinovic, Malone, Seiffert – Y. Deichmann, Fröde – Kopacz, Kanuric – Grönning, Mause.