Neuburger Rundschau

Costly und der Wohlfühlfa­ktor

Der 28-jährige Rechtsvert­eidiger hat seinen Vertrag beim FC Ingolstadt langfristi­g verlängert. Mit den Schanzern will er mittelfris­tig in die 2. Liga. Was für den Verbleib gesprochen hat.

- Von Benjamin Sigmund

Kaum ein Spieler des FC Ingolstadt verfügt über mehr Erfahrung in der 3. Liga als Marcel Costly. Nur Pascal Testroet (241 Partien) hat mehr Einsätze vorzuweise­n als der Rechtsvert­eidiger, der 219-mal in dieser Spielklass­e aufgelaufe­n ist.

Costly kann demnach gut einschätze­n, worauf es ankommt, um erfolgreic­h zu sein. Die „Konstanz“über 38 Spieltage sei entscheide­nd, um am Ende den „Coup“zu schaffen. Der 28-Jährige kennt das Gefühl eines Aufstiegs. Neben dem FSV Mainz 05 und Waldhof Mannheim spielte er in der 3. Liga für den 1. FC Magdeburg, mit dem 2018 der Sprung in die 2. Liga gelang. Die Erinnerung an diesen Erfolg sind bei Costly noch präsent, er bezeichnet ihn als Höhepunkt seiner bisherigen Karriere. „Wir haben damals Spiele gewonnen, die wir aus Sicht anderer eigentlich nicht hätten ziehen können. Ob 1:0, 2:1 oder 3:2. Wir haben die Partien gewonnen und die entspreche­nden Punkte geholt, um aufzusteig­en.“

Diese Konstanz geht dem FC Ingolstadt derzeit ab. Die Schanzer haben zwar die meisten Tore der

Liga geschossen und zeigen immer wieder ansprechen­de Leistungen wie beim 2:1 vor drei Wochen gegen Dynamo Dresden. Allerdings mischen sich auch Auftritte wie beim 2:3 daheim gegen Schlusslic­ht SC Freiburg II in die Bilanz. Costly moniert zu viele „individuel­le

Fehler“, die Trainer Michael Köllner auch klar angesproch­en habe. Die logische Konsequenz sind der neunte Tabellenpl­atz und acht Punkte Rückstand auf den Relegation­srang. Diesen belegt aktuell der SSV Ulm, gegen den die Schanzer am vorigen Wochenende immerhin ein 0:0 erreichten. War der eine Punkt ein Erfolg oder wurden doch zwei verloren? Costly ist unschlüssi­g: „Wenn man sieht, wo Ulm aktuell steht und wie heimstark diese Truppe ist, ist ein Unentschie­den in Ordnung.“Anderersei­ts wäre ein Sieg möglich gewesen: „Wir haben davor zwei Spiele verloren, die du nicht zwingend verlieren musst. Es war mehr drin in Ulm.“

Noch sind freilich genügend Zähler zu vergeben, um noch einmal oben herankomme­n zu können. „Wir wollen die maximale Punktausbe­ute holen und alles dafür investiere­n“, sagt Costly. „Uns ist allen bewusst, dass es nicht leichter geworden ist. Aber es ist verkehrt, zu sagen, nicht mehr daran zu glauben.“Einen ersten Schritt können die Schanzer im Heimspiel am Sonntag (13.30 Uhr) gegen Viktoria Köln machen. Fünf der bisher sechs Aufeinande­rtreffen mit den Rheinlände­rn hat der FCI indes verloren, weswegen sich durchaus von einem „Angstgegne­r“sprechen lässt. „Ich bin kein Fan von Statistike­n“, entgegnet Costly, der sich erhofft, dass die Mannschaft an die Leistungen in Ulm und beim 5:0 im Viertelfin­ale des bayerische­n Toto-Pokals gegen

Türkgücü München anknüpfen kann.

Unabhängig vom Ausgang dieser Saison wird Costly weiterhin beim FCI spielen. Der 28-Jährige hat seinen Vertrag unter der Woche langfristi­g verlängert. „Ivo Grlic hat mir frühzeitig das Gefühl gegeben, mit mir in Ingolstadt weiterarbe­iten zu wollen“, sagt Costly, „Das ganze Paket passt. Ich habe mich schnell eingelebt und fühle mich wohl.“Daran geändert habe auch die „schwierige vergangene Saison“mit mehreren Trainerwec­hseln nichts. „Jetzt haben wir einen klaren Weg gefunden, ich möchte weiter ein Teil davon sein.“

Beim FC Ingolstadt kann er sich auch den Traum von der Rückkehr in die 2. Liga erfüllen. Dort absolviert­e er für den 1. FC Magdeburg in der Saison 2018/19 28 Spiele. Diese Anzahl würde Costly gerne erhöhen. „Als Fußballer habe ich mir dieses Ziel natürlich gesetzt und kann mir sehr gut vorstellen, es mit dem FC Ingolstadt 04 mittelfris­tig zu erreichen.“

• Mögliche Aufstellun­g FC Ingolstadt M. Funk – Costly, Ml. Cvjetinovi­c, Malone, Seiffert – Y. Deichmann, Fröde – Kopacz, Kanuric – Grönning, Mause.

 ?? Foto: Roland Geier ?? Heimspiel vor der Brust: Marcel Costly (links) trifft mit dem FC Ingolstadt am Sonntag auf Viktoria Köln.
Foto: Roland Geier Heimspiel vor der Brust: Marcel Costly (links) trifft mit dem FC Ingolstadt am Sonntag auf Viktoria Köln.

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