Neuburger Rundschau

Schanzer hadern mit dem Schiedsric­hter

Bei der 1:3-Niederlage des FC Ingolstadt gegen Viktoria Köln steht der Unparteiis­che Leonidas Exuzidis gleich mehrfach im Brennpunkt. Auch bei der frühen Roten Karte für Kapitän Lukas Fröde.

- Von Adrian Hauk Zusch.:

„Wenn man sich die Szenen noch einmal anschaut, fehlen einem die Worte. Es lag heute nicht an unserer Leistung, dass wir nicht punkten konnten.“Mit diesen Worten fasste Michael Köllner, Trainer des Drittligis­ten FC Ingolstadt, die 1:3-Niederlage gegen Viktoria Köln zusammen.

Bereits vor der Partie wussten die Schanzer, dass man gegen den Angstgegne­r Viktoria Köln (in sieben Partien nur einen Sieg) punkten musste, um die Aufstiegsh­offnungen am Leben zu halten. So legten die Köllner-Schützling­e furios los und kamen in der zwölften Minute durch Moritz Seiffert zur ersten Großchance. Sein Schuss wurde jedoch per Kopf von der Abwehr der Viktoria geklärt. Nur 60 Sekunden später zeigte Schiedsric­hter Leonidas Exuzidis auf den „ominösen“Punkt. Nach einer Ecke nahm David Kopacz einen leichten Kontakt am Knöchel dankend an. Maximilian Dittgen nutzte den anschließe­nden Elfmeter zur Führung für den FCI.

In der 35. Minute kam es dann zur ersten strittigen Entscheidu­ng des Referees, welcher noch mehrmals im Mittelpunk­t stehen sollte. Nach einer Grätsche von Lukas Fröde, bei dem der Ingolstädt­er Kapitän sowohl den Ball als auch den Knöchel seines Gegenspiel­ers traf, entschied das Schiedsric­hterGespan­n nach langer Besprechun­g

auf „Rot“. „Die Rote Karte ist eine zu harte Entscheidu­ng. So früh in der Partie darf man nicht Rot zeigen“, waren sich Köllner und Dittgen einig. Die Schanzer ließen sich von der Unterzahl jedoch kaum beirren und kamen in der 42. Minute durch Jannik Mause zur nächsten guten Chance. Der Topstürmer verpasste jedoch knapp.

Auch nach Wiederbegi­nn merkte man die Unterzahl der Hausherren kaum. So rettete Kölns Torhüter Ben Voll sowohl gegen Kanuric (47.) als auch Kopacz (48.) in letzter Not. In der 58. Minute hatten die Ingolstadt dann erneut Grund, sich aufzuregen. So blockte Kölns Innenverte­idiger Michael Schultz den Ball im eigenen Strafraum mit

der Hand. Der Elfmeterpf­iff blieb jedoch aus. „Für mich sind Situatione­n wie diese nicht umstritten, sondern es sind klare Fehlentsch­eidungen“, bewertet Köllner die Situation. Nur zwei Minuten später gibt es erneut Diskussion­sbedarf. Nach einem harten Einsteigen gegen Mause eroberten sich die Kölner das Spielgerät und erzielten durch Patrick Koronkiewi­cz den Ausgleich (60.).

„Wenn man Fröde die Rote Karte für die Grätsche zeigt, muss man das Foul an Mause auch pfeifen und darf das Tor nicht zählen lassen“, meinte Dittgen nach der Partie. Nach dem Ausgleich entglitt den Schanzern die Partie. Köln kam sieben Minuten nach dem 1:1 der 2:1-Führungstr­effer. Lopes Cabral flankt völlig unbedrängt auf Andre Becker, welcher Funk per Kopf keine Chance ließ. Wiederum neun Zeigerumdr­ehungen später zeigt der Schiedsric­hter erneut auf den Punkt. Nach einem Foul von Ryan Malone an Lukas Marseiller sorgte abermals Becker für den 3:1-Endstand. „Das einzig Richtige vom Schiedsric­hter heute war der An- und Abpfiff, meinte FCI Sportdirek­tor Ivica Grlic und fügte an: „Das Spiel ist vom Schiedsric­hter zugunsten Kölns entschiede­n worden. Es waren zu viele Fehlentsch­eidungen.“

FC Ingolstadt 04: Funk – Costly, Cvjetinovi­c, Malone, Seiffert – Fröde, Deichmann - Kopacz (80. Nduka), Dittgen (73. Llugiqi), Kanuric (64. Kayo) – Mause (73. Grönning).

Viktoria Köln: Voll – Koronkiewi­cz, Schultz, Lorch (89. Fritz), Lopes Cabral – F. Engelhardt (77. L. Dietz), Russo – de Meester de Tilbourg (85. Sticker), Handle – A. Becker, Marseiler (85. El Mala)

Tore: 1:0 Dittgen (14./Foulelfmet­er), 1:1 Koronkiewi­cz (60.), 1:2 A. Becker (67.), 1:3 A. Becker (76./Foulelfmet­er). – Schiedsric­hter: Leonidas Exuzidis (Castrop-Rauxel). – 5000.

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Foto: Roland Geier Redebedarf: Schiedsric­hter Leonidas Exuzidis musste gleich mehrfach seine Entscheidu­ngen den Akteuren und Verantwort­lichen beider Teams erklären.

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