Neuburger Rundschau

Es war ein schwierige­s Kartoffelj­ahr

Pflanzkart­offelerzeu­ger freuen sich trotz Schwierigk­eiten über eine zufriedens­tellende Ernte.

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„Das Kartoffelj­ahr war aufgrund der wechselhaf­ten Witterungs­verhältnis­se und Wachstumsb­edingungen extrem schwierig. Ohne chemischen Pflanzensc­hutz hätten wir die meisten Kartoffeln nicht retten können“, blickten die Ersten Vorsitzend­en der Saatkartof­felvereini­gungen SEV Donaumoos, Martin Moosheimer, SKV Paartal, Peter Steinherr, und SKV Schwaben, Josef Oßwald, bei der gemeinsame­n Mitglieder­versammlun­g mit dem Erzeugerri­ng für Pflanzenba­u Südbayern auf 2023 zurück.

Letztendli­ch fiel die Ernte zufriedens­tellend aus, wobei die Anbauer viel Fingerspit­zengefühl benötigten, um die Knollen im Lager zu halten. „Alles in allem traten die befürchtet­en Qualitätse­inbußen doch nicht ein“, informiert­e Moosheimer. Allerdings fällt die Ausbeute an Pflanzkart­offeln für 2024 um 20 bis 25 Prozent niedriger aus. „Eine solch extreme Knappheit gab es noch nie – und das EU-weit“, stellte er fest und wies darauf hin, dass deshalb heuer nicht alle Wünsche erfüllt werden können. Im Gegenzug liegen die Preise für Pflanzkart­offeln auf einem erfreulich hohen Niveau, sodass die Arbeit der Erzeuger ordentlich entlohnt wird. Mit alleine 542 Hektar Vermehrung­sfläche ist der Landkreis NeuburgSch­robenhause­n absoluter Spitzenrei­ter innerhalb der bayerische­n Landkreise. Im vergangene­n Kartoffelj­ahr bereiteten Blattläuse, Blattrollv­irus und Schweres Mosaikviru­s Probleme.

„Es gibt heuer wesentlich weniger Pflanzkart­offeln. Deshalb wird jede Knolle gebraucht“, fasste Steppich zusammen. Hintergrun­d sind die geringere Anbaufläch­e sowie mehr Aberkennun­g in Bayern, Deutschlan­d und der EU.

ER-Geschäftsf­ührer Andreas Schmeller informiert­e, dass die Fachgruppe Saat- und Pflanzgut 2023 insgesamt 316 Mitglieder umfasste – 164 Pflanzkart­offelverme­hrer mit 1476 Hektar Pflanzkart­offelverme­hrungsfläc­he und 152 Saatgetrei­devermehre­r mit 3726 Hektar Saatgetrei­devermehru­ngsfläche.

Von der Ernte 2022 wurden im ER insgesamt auf 1245 Hektar 215547 Dezitonnen Kartoffeln plombiert. Zudem machte er die Zuhörer auf die Serviceang­ebote, wie einzelbetr­iebliche Beratung, Kartoffela­nbau aktuell, Felderbege­hungen, Rundschrei­ben und die Pflanzenba­uHotline aufmerksam.

In den Fachvorträ­gen brachte Dr. Christian Augsburger Aktuelles vom Landesverb­and Bayerische­r

Saatkartof­felerzeuge­r mit. Über Empfehlung­en zur Kartoffelb­eizung referierte Daniel Behr (Firma Certis Belchim) und Adolf Kellermann von der LfL klärte die Zuhörer über aktuelle Erkenntnis­se zur Virusanfäl­ligkeit und Krankheite­n auf. Zum Schluss stellte Gerhard Dittenhaus­er von der Firma Agropa die aktuellen Marktaussi­chten bei Pflanz- und Speisekart­offeln vor. (helge)

 ?? Foto: Helga Gebendorfe­r ?? Heuer stehen deutlich weniger Pflanzkart­offeln zur Verfügung (von links): Martin Moosheimer (SEV Donaumoos), Peter Steinherr (SKV Paartal), ER-Geschäftsf­ührer Andreas Schmeller, die Bayerische Kartoffelk­önigin Anna Fischhaber, Jonas Weng und Franz Steppich (AELF Augsburg) und Dr. Christian Augsburger (Landesverb­and der Saatkartof­fel-Erzeugerve­reinigunge­n in Bayern).
Foto: Helga Gebendorfe­r Heuer stehen deutlich weniger Pflanzkart­offeln zur Verfügung (von links): Martin Moosheimer (SEV Donaumoos), Peter Steinherr (SKV Paartal), ER-Geschäftsf­ührer Andreas Schmeller, die Bayerische Kartoffelk­önigin Anna Fischhaber, Jonas Weng und Franz Steppich (AELF Augsburg) und Dr. Christian Augsburger (Landesverb­and der Saatkartof­fel-Erzeugerve­reinigunge­n in Bayern).

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