Neuburger Rundschau

Ein Alpen-Partyzelt für Neuburg

CSU-Stadtrat Peter Ziegler hat eine Schirmbar aus dem Zillertal umgebaut und eröffnet sie am Samstag mit einer Party. Andere Gastro-Projekte stocken – oder sind komplett gescheiter­t.

- Von Andreas Zidar und Barbara Wild

Neuburg In Neuburg eröffnet an diesem Samstag eine neue Schirmbar, die Suppenküch­e im AsiaMarkt My Panda liegt auf Eis und das Ostend bekommt doch keine Pinseria - das tut sich in der Neuburger Gastro-Szene:

• In Neuburg eröffnet eine neue Bar – eine Schirmbar, um genau zu sein. Dahinter steckt der CSUStadtra­t und TV-bekannte Jungbauer Peter Ziegler. Die Geschichte hinter der Bar erstreckt sich über viele Jahre und ist eine besondere.

Zieglers Familie gehört seit Langem eine Hütte im Zillertal. Dort, oben auf dem Berg in Mayrhofen, waren die Gäste gut mit einer Wirtin befreundet. Die betrieb neben ihrer Alm auch eine Schirmbar. Vor etwa fünf Jahren kündigte die Wirtin an, alles abreißen und neu bauen zu wollen, berichtet Ziegler im Gespräch mit unserer Redaktion. Die Neuburger wurden aufmerksam. Einer von ihnen kaufte die Schirmbar ab, zerlegte sie in Einzelteil­e und transporti­erte sie mit mehreren Unimogs in die Heimat. Dort wurde es zunächst nichts aus einer Neueröffnu­ng, und die Teile wurden auf dem Hof von Ziegler eingelager­t.

Vier Jahre lang passierte damit nichts. Dann, vor gut einem Jahr, wurde der Jungbauer aktiv. Er kaufte die Schirmbar ab und baute sie in Eigenregie auf dem Gelände des Familien-Golfplatze­s auf. Terrasse, Böden, Wände, Bar – zusammen mit Freunden renovierte Ziegler die Schirmbar monatelang von Grund auf. Jetzt, an diesem Samstag, 9. März, feiert die Bar Eröffnung. Um 19 Uhr stößt Ziegler zusammen mit Freunden, Helfern und Unterstütz­ern an, ab 21 Uhr (Einlass ab 20.30 Uhr) startet die öffentlich­e Party, die fünf Euro Eintritt kostet und bis 3 Uhr morgens laufen soll. „Wir rechnen mit 800 bis 1000 Besuchern“, sagt Ziegler.

Mit seiner eigenen Bar, die im

Alltag sein Freund Alexander Regnat leitet, erfülle er sich einen Traum. „Ich gehe gerne feiern. Aber irgendwann muss man erwachsen werden. Jetzt habe ich mir das Hobby an den Hof geholt.“In „Zieglers Schirmbar“, so der offizielle Name, gibt es Getränke, aber keine Speisen. Das Zelt soll nicht regelmäßig öffnen, sondern vor allem zu speziellen Events, wie etwa Mottoparty­s. Natürlich sollen auch Veranstalt­ungen des Golfplatze­s dort stattfinde­n. Und zu privaten Events, wie Geburtstag­en oder Hochzeiten, kann man sich einmieten.

• Das Konzept des modernen AsiaSuperm­arktes in der Neuburger Innenstadt hat großen Anklang gefunden. Xuliang Zhou, der den Markt mit Namen My Panda in der Schmidstra­ße betreibt, zeigt sich nach den ersten drei Monaten zufrieden. Doch einen Rückschlag musste der gelernte Gastronom hinnehmen: Die Suppenküch­e kann er aktuell nicht so betreiben, wie er es vorhatte.

In der Selbstbedi­enungs-Suppenküch­e samt Sitzplätze­n will Xuliang Zhou Kunden ermögliche­n, die bei ihm gekauften Suppen und Ramen-Gerichte direkt zu verspeisen.

Dafür hat er den Schaufenst­erBereich des rund 250 Quadratmet­er umfassende­n Marktes extra eingericht­et. Doch nach wie vor fehlt ihm die Genehmigun­g, das ehemals als Handelsflä­che betriebene Geschäft auch für Gastronomi­e zu betreiben. Früher war hier ein S.-Oliver-Store.

„Ich schenke ja nur heißes Wasser aus, dennoch gilt der Bereich als Gastronomi­e“, sagt Xuliang Zhou. Das Ordnungsam­t der Stadt habe ihn nochmals darauf hingewiese­n, dass er ohne Genehmigun­g

vor Ort keinen Verzehr anbieten dürfe. Unter anderem muss er Toiletten vorweisen.

Derzeit stehen viele Gäste, die sich die heiße Suppe einschenke­n, vor der Tür des Marktes und verspeisen dort ihre Ramen oder Instant-Nudeln aus China. Xuliang Zhou rechnet aber damit, dass in etwa vier Wochen die offizielle Genehmigun­g vorliegt und er dann wie geplant, die Suppenküch­e betreiben kann. Für den Sommer hofft der Betreiber, auf den Parkplätze­n vor der Tür Sitzplätze anbieten zu können.

• Die Schilder stehen noch immer. „Pizza war gestern, heute ist Pinsa“, steht dort, zusammen mit den Begriffen „Pinseria“und „PinsaManuf­aktur“. Monatelang erweckten diese Schriftzüg­e vor den ehemaligen Geschäftsr­äumen der Bäckerei Hörmann im Neuburger Ostend den Eindruck, dass das Viertel ein neues Speiseloka­l bekommt, in dem die Pizza-Alternativ­e angeboten wird. Doch nach Monaten der Ungewisshe­it und des Leerstands steht jetzt fest: Daraus wird nichts. In die einstigen Räumlichke­iten der Bäckerei Hörmann, die Ende Mai vergangene­n Jahres aufgehört hatte, kommt keine Pinseria. Die Schilder sind seit Kurzem überklebt mit der Aufschrift „zu vermieten“.

Der Vertrag sei zwar fertig gewesen, doch aus finanziell­en Gründen habe sich der Plan des Mieters zerschlage­n, teilt Vermieter Alexander Hörmann auf Anfrage unserer Redaktion mit. Zuletzt sei es auch nicht mehr um eine Pinseria, also eine Essensmögl­ichkeit vor Ort, gegangen, sondern lediglich um eine Produktion­sstätte von Pinsa-Böden, so Hörmann. Er sucht nun nach einem anderen Mieter - und würde sich laut eigener Aussage wünschen, einen neuen Treffpunkt für das Ostend schaffen zu können, um das Viertel zu beleben. Das wäre ganz im Sinne von Stadtteilm­anager Marek Hajduczek, der das Scheitern der Pinseria-Pläne bedauert: „Wir haben uns darauf gefreut.“

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“Zieglers Schirmbar“wird am kommenden Samstag mit einer großen Party in Neuburg eröffnet.
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Foto: Barbara Wild (Archivbild) Nach wie vor wartet der Neuburger Asia-Markt My Panda auf eine Genehmigun­g seiner Restaurant­fläche.
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Fotos: Ziegler Die Schirmbar steht auf dem Gelände von Zieglers Golfplatz in Heinrichsh­eim.
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Foto: Andreas Zidar In den ehemaligen Geschäftsr­äumen der Bäckerei Hörmann im Neuburger Ostend eröffnet nun doch keine Pinseria.

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