Ein Alpen-Partyzelt für Neuburg
CSU-Stadtrat Peter Ziegler hat eine Schirmbar aus dem Zillertal umgebaut und eröffnet sie am Samstag mit einer Party. Andere Gastro-Projekte stocken – oder sind komplett gescheitert.
Neuburg In Neuburg eröffnet an diesem Samstag eine neue Schirmbar, die Suppenküche im AsiaMarkt My Panda liegt auf Eis und das Ostend bekommt doch keine Pinseria - das tut sich in der Neuburger Gastro-Szene:
• In Neuburg eröffnet eine neue Bar – eine Schirmbar, um genau zu sein. Dahinter steckt der CSUStadtrat und TV-bekannte Jungbauer Peter Ziegler. Die Geschichte hinter der Bar erstreckt sich über viele Jahre und ist eine besondere.
Zieglers Familie gehört seit Langem eine Hütte im Zillertal. Dort, oben auf dem Berg in Mayrhofen, waren die Gäste gut mit einer Wirtin befreundet. Die betrieb neben ihrer Alm auch eine Schirmbar. Vor etwa fünf Jahren kündigte die Wirtin an, alles abreißen und neu bauen zu wollen, berichtet Ziegler im Gespräch mit unserer Redaktion. Die Neuburger wurden aufmerksam. Einer von ihnen kaufte die Schirmbar ab, zerlegte sie in Einzelteile und transportierte sie mit mehreren Unimogs in die Heimat. Dort wurde es zunächst nichts aus einer Neueröffnung, und die Teile wurden auf dem Hof von Ziegler eingelagert.
Vier Jahre lang passierte damit nichts. Dann, vor gut einem Jahr, wurde der Jungbauer aktiv. Er kaufte die Schirmbar ab und baute sie in Eigenregie auf dem Gelände des Familien-Golfplatzes auf. Terrasse, Böden, Wände, Bar – zusammen mit Freunden renovierte Ziegler die Schirmbar monatelang von Grund auf. Jetzt, an diesem Samstag, 9. März, feiert die Bar Eröffnung. Um 19 Uhr stößt Ziegler zusammen mit Freunden, Helfern und Unterstützern an, ab 21 Uhr (Einlass ab 20.30 Uhr) startet die öffentliche Party, die fünf Euro Eintritt kostet und bis 3 Uhr morgens laufen soll. „Wir rechnen mit 800 bis 1000 Besuchern“, sagt Ziegler.
Mit seiner eigenen Bar, die im
Alltag sein Freund Alexander Regnat leitet, erfülle er sich einen Traum. „Ich gehe gerne feiern. Aber irgendwann muss man erwachsen werden. Jetzt habe ich mir das Hobby an den Hof geholt.“In „Zieglers Schirmbar“, so der offizielle Name, gibt es Getränke, aber keine Speisen. Das Zelt soll nicht regelmäßig öffnen, sondern vor allem zu speziellen Events, wie etwa Mottopartys. Natürlich sollen auch Veranstaltungen des Golfplatzes dort stattfinden. Und zu privaten Events, wie Geburtstagen oder Hochzeiten, kann man sich einmieten.
• Das Konzept des modernen AsiaSupermarktes in der Neuburger Innenstadt hat großen Anklang gefunden. Xuliang Zhou, der den Markt mit Namen My Panda in der Schmidstraße betreibt, zeigt sich nach den ersten drei Monaten zufrieden. Doch einen Rückschlag musste der gelernte Gastronom hinnehmen: Die Suppenküche kann er aktuell nicht so betreiben, wie er es vorhatte.
In der Selbstbedienungs-Suppenküche samt Sitzplätzen will Xuliang Zhou Kunden ermöglichen, die bei ihm gekauften Suppen und Ramen-Gerichte direkt zu verspeisen.
Dafür hat er den SchaufensterBereich des rund 250 Quadratmeter umfassenden Marktes extra eingerichtet. Doch nach wie vor fehlt ihm die Genehmigung, das ehemals als Handelsfläche betriebene Geschäft auch für Gastronomie zu betreiben. Früher war hier ein S.-Oliver-Store.
„Ich schenke ja nur heißes Wasser aus, dennoch gilt der Bereich als Gastronomie“, sagt Xuliang Zhou. Das Ordnungsamt der Stadt habe ihn nochmals darauf hingewiesen, dass er ohne Genehmigung
vor Ort keinen Verzehr anbieten dürfe. Unter anderem muss er Toiletten vorweisen.
Derzeit stehen viele Gäste, die sich die heiße Suppe einschenken, vor der Tür des Marktes und verspeisen dort ihre Ramen oder Instant-Nudeln aus China. Xuliang Zhou rechnet aber damit, dass in etwa vier Wochen die offizielle Genehmigung vorliegt und er dann wie geplant, die Suppenküche betreiben kann. Für den Sommer hofft der Betreiber, auf den Parkplätzen vor der Tür Sitzplätze anbieten zu können.
• Die Schilder stehen noch immer. „Pizza war gestern, heute ist Pinsa“, steht dort, zusammen mit den Begriffen „Pinseria“und „PinsaManufaktur“. Monatelang erweckten diese Schriftzüge vor den ehemaligen Geschäftsräumen der Bäckerei Hörmann im Neuburger Ostend den Eindruck, dass das Viertel ein neues Speiselokal bekommt, in dem die Pizza-Alternative angeboten wird. Doch nach Monaten der Ungewissheit und des Leerstands steht jetzt fest: Daraus wird nichts. In die einstigen Räumlichkeiten der Bäckerei Hörmann, die Ende Mai vergangenen Jahres aufgehört hatte, kommt keine Pinseria. Die Schilder sind seit Kurzem überklebt mit der Aufschrift „zu vermieten“.
Der Vertrag sei zwar fertig gewesen, doch aus finanziellen Gründen habe sich der Plan des Mieters zerschlagen, teilt Vermieter Alexander Hörmann auf Anfrage unserer Redaktion mit. Zuletzt sei es auch nicht mehr um eine Pinseria, also eine Essensmöglichkeit vor Ort, gegangen, sondern lediglich um eine Produktionsstätte von Pinsa-Böden, so Hörmann. Er sucht nun nach einem anderen Mieter - und würde sich laut eigener Aussage wünschen, einen neuen Treffpunkt für das Ostend schaffen zu können, um das Viertel zu beleben. Das wäre ganz im Sinne von Stadtteilmanager Marek Hajduczek, der das Scheitern der Pinseria-Pläne bedauert: „Wir haben uns darauf gefreut.“