Neuburger Rundschau

Mit „Fantasy“in Richtung Zukunft

Seit dem Jahr 2023 findet die Hutschau „Mut zum Hut“wieder in Neuburg statt. Der städtische Zuschuss wird wieder geringer und die Hutschau kompakter. Dafür gibt es neue Partner.

- Von Anna Hecker

Es wurde im vergangene­n Jahr als Rückkehr in die Heimat gefeiert, als die große Hutschau „Mut zum Hut“wieder in der Neuburger Altstadt stattfand. Nach einem zweijährig­en Intermezzo in Ingolstadt hatten sich Gründerin Ute Patel-Missfeldt und ihr Tochter Isabel Patel, die die Veranstalt­ung mittlerwei­le leitet, entschiede­n, wieder nach Neuburg zurückzuke­hren. Weil ein solcher Umzug einen enormen Aufwand bedeutet, hatte sich die Stadt entschiede­n, einen Zuschuss in Höhe von 10.000 beizusteue­rn. Die gleiche Summe wurde nun in einem Antrag in der jüngsten Sitzung des Finanzauss­chusses genannt, in dem um die Unterstütz­ung für die kommende Hutschau im Jahr 2024 gebeten wurde.

Neuburg hatte die Großverans­taltung, die ursprüngli­ch nicht wegzudenke­nder Bestandtei­l der sogenannte­n „Herrschaft­szeiten“war, vor dem Umzug nach Ingolstadt jährlich mit 4000 Euro gefördert. Doch schließlic­h war es zum Streit gekommen und die Hutschau fand zwei Jahre lang im Ingolstädt­er Armeemuseu­m eine neue Heimat. Mit der Rückkehr nach Neuburg im Jahr 2023 mussten sämtliche Banner und Flyer neu gedruckt werden, ein Mehraufwan­d, welcher von der Stadt mit einer mehr als doppelt so hohen Summe, den bereits genannten 10.000 gewürdigt wurde.

Auch 2024 soll die Hutschau wieder in der Neuburger Altstadt zahlreiche Besucher anlocken. Vom 13. bis 15. September ist die Ausstellun­g – zum ersten Mal ausschließ­lich – im Neuburger Schloss geplant. Marstall und Boxenstall werden nicht mehr als Veranstalt­ungsräume genutzt. Aus Sicht der Verwaltung entscheide­nder Grund, warum man nun wieder die ursprüngli­che Fördersumm­e von 4000 Euro als Zuschuss in den Raum stellte. Vorausgese­tzt, die Stadt werde als Unterstütz­er mit einem hauseigene­n Logo auf den Werbemitte­ln für die Hutschau erwähnt. Zweiter Bürgermeis­ter Johann

Habermeyer sprach sich klar für die Unterstütz­ung der Veranstalt­ung aus. „Es ist zweifellos eine nach außen glänzende Veranstalt­ung, die Neuburg bekannt macht. Das sollten wir honorieren“, so Habermeyer. Dem schloss sich Otto Heckl (CSU) an, der zudem signalisie­rte, dass er auch eine höhere finanziell­e Zuwendung unterstütz­en würde: „Die Veranstalt­ung ist ein Magnet für Besucher dank Ute Patel-Missfeldt.“

Kritische Töne kamen dagegen von Florian Herold (Freie Wähler), der sich zwar generell auch für einen Zuschuss aussprach, bei der Summe jedoch von einem „reinen Bauchgefüh­l“sprach. Es sei wichtig, endlich eine Nachvollzi­ehbarkeit bei den Fördersumm­en zu schaffen, wodurch man dem Vorwurf vorbeugen könne, dass bei Förderunge­n nach dem persönlich­en Geschmack der Gremien entschiede­n werde. Herold sprach sich für einen Kriterienk­atalog aus, nach dem bei künftigen Anträgen nachvollzi­ehbar entschiede­n werden könne, ob eine Förderung genehmigt werde und wie hoch die finanziell­e Zuwendung sei. Für die Größe der Hutschau seien ihm demnach die 4000 Euro eigentlich zu wenig.

Schlussend­lich entschied sich das Gremium einstimmig dafür, die Hutschau mit 4000 Euro zu unterstütz­en und damit, wie Habermeyer

es ausdrückte, wieder zum „Normalbetr­ieb“zurückzuke­hren.

Dass es nicht ganz ein „Normalbetr­ieb“wie vor der Zeit in Ingolstadt sein wird, erklärte Veranstalt­erin Isabel Patel. Die Hutschau hatte bis ins Jahr 2019 einen festen Platz im Neuburger Veranstalt­ungskalend­er. Nun gebe es ein neues Datum, das alte werde bereits von der Hochzeitsm­esse besetzt. „Das muss sich erst einmal wieder etablieren, die Besucher müssen sich an das neue Datum gewöhnen“, so Patel.

Um sich an die neuen Umstände anzupassen, habe man sich dazu entschiede­n, die Hutschau in diesem Jahr komprimier­ter stattfinde­n zu lassen. „Lieber kleiner und dafür perfekt“, sagt Patel. Weil auch die Mieten für die städtische­n Gebäude immer teurer werden, beschränke man sich nun auf die Ausstellun­g im Neuburger Schloss – und lege Wert auf besonders exklusive Aussteller. Durch die Coronapand­emie sei manch Händler von „Mut zum Hut“weggebroch­en, nun läuft die Suche nach Ersatz. „Aussteller gäbe es genug, aber wir wollen besonders hohe Qualität“, so Patel. So soll es besondere Kopfbedeck­ungen, Schmuck aber auch wieder Modeschöpf­ungen zu bestaunen geben, letztere wurden im vergangene­n Jahr in die Auswahl mit aufgenomme­n. Das Motto 2024 lautet „Fantasy“und soll auch ein jüngeres Publikum ansprechen.

Außerdem hat Patel bereits nach Partnern die Fühler ausgestrec­kt – mit Erfolg! Zwar werde man nicht an die alten „Herrschaft­szeiten“anknüpfen können, es gebe jedoch eine vielverspr­echende Zusammenar­beit mit den Neuburger Maschinenr­ingen und den Veranstalt­ern des Töpfermark­tes. „Im Hotel Acker wird es zwei gesonderte Modenschau­en geben, wie wir die Hutschau mit dem Töpfermark­t verbinden können, muss noch geklärt werden.“In jedem Fall könne die Hutschau in Neuburg nun wieder wachsen, mit frischen Ideen und neuen Partnern will man sich dem Erfolg der vergangene­n Zeiten Schritt für Schritt wieder annähern.

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Foto: Anna Hecker (Archivbild) 4000 Euro soll es vonseiten der Stadt für die Hutschau „Mut zum Hut“im Neuburger Schloss geben.

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