Feuerwerk statt Lasershow
Einige Parteien aus Ingolstadt wollten die Feuerwerke während des Volksfests durch eine Lasershow ersetzen. Letztendlich waren die Kosten ausschlaggebend für die Entscheidung.
Lärm, Feinstaub, Funkenflug und überhaupt der ganze Müll – Argumente gegen ein Feuerwerk gibt es viele. Doch die Aaaahs und Ooooohs der Besucherinnen und Besucher, wenn oben am Himmel die Raketen explodieren, lassen die Kritikpunkte schnell in den Hintergrund rücken. Beim Pfingstvolksfest und beim Herbstfest in Ingolstadt gehören Feuerwerke schon seit vielen Jahren mit dazu und locken zahlreiche Gäste auf die Wiesn, die dann verzückt nach oben schauen. Doch jetzt stand das traditionelle Feuerwerk in Ingolstadt auf den Prüfstand.
SPD, die Grünen, die ÖDP und die UWG wollten das Feuerwerk auf den Volksfesten abschaffen und gegen eine Lasershow oder eine Drohnenlichtshow ersetzen. Letztendlich ist es dann aber doch nicht so weit gekommen. Im Veranstaltungsausschuss hat der Preis den Ausschlag dafür gegeben, dass auch weiterhin Raketen und Böller an den Volksfestfreitagen in den Himmel über dem Volksfestplatz steigen. Die Mehrheit der Mitglieder hat sich dafür ausgesprochen, dass alles beim Alten bleiben soll.
Die Schausteller auf dem Ingolstädter Volksfest organisieren und bezahlen die jährlich vier Feuerwerk-Shows. Und die haben offenbar tatsächlich den beabsichtigten
Effekt, denn die Betriebe auf der Wiesn verzeichnen dank des Feuerwerks einen höheren Umsatz, heißt es in der Sitzungsvorlage. Die Schausteller haben bei einem Gespräch mit der Stadtverwaltung grundsätzlich ihre Bereitschaft bekundet, zugunsten einer Laseroder Drohnenshow auf das Feuerwerk zu verzichten – allerdings kommt hier der Preis ins Spiel.
Während ein zehnminütiges Feuerwerk jeweils 4000 Euro kostet, liegt der Preis bei den Alternativen deutlich drüber. Eine nur halb so lange Laser- oder Drohenshow kostet laut Verwaltung mindestes 15.000 Euro. Auf die vier Shows im Jahr hochgerechnet bedeutet das: Das Feuerwerk kostet die Schausteller 16.000 Euro, die Drohnenund Lasershows mindestens 60.000 Euro. Für die Schausteller ist das aktuell schlicht nicht zu stemmen.
Letztendlich stimmten drei Ausschussmitglieder
gegen die Beibehaltung des Feuerwerks, die Mehrheit jedoch dafür. Steffi Kürten von den Grünen sprach davon, dass ein derartiges Spektakel „nicht mehr zeitgemäß“sei. Die Stadt Ingolstadt solle sich „langsam, aber sicher von dieser Tradition verabschieden“. Das Unternehmen, das die Feuerwerke in Ingolstadt durchführt, betont den Unterschied zum privaten Böllern. Die Abschussrohre könnten wiederverwendet werden, außerdem wird der Feinstaub nur in einer großen Höhe verteilt. In der Sitzungsvorlage ist auch ein Vergleich aufgeführt: Bei einem Großfeuerwerk wie „Rhein in Flammen“sei der CO2-Ausstoß mit dem einer durchschnittlichen Tankfüllung für ein Auto vergleichbar.
Für Silvester gibt es bereits ein begrenztes Feuerwerksverbot in Ingolstadt. Rund um den Jahreswechsel darf in der Altstadt nicht geböllert werden.