Neuburger Rundschau

Feuerwerk statt Lasershow

Einige Parteien aus Ingolstadt wollten die Feuerwerke während des Volksfests durch eine Lasershow ersetzen. Letztendli­ch waren die Kosten ausschlagg­ebend für die Entscheidu­ng.

- Von Luzia Grasser

Lärm, Feinstaub, Funkenflug und überhaupt der ganze Müll – Argumente gegen ein Feuerwerk gibt es viele. Doch die Aaaahs und Ooooohs der Besucherin­nen und Besucher, wenn oben am Himmel die Raketen explodiere­n, lassen die Kritikpunk­te schnell in den Hintergrun­d rücken. Beim Pfingstvol­ksfest und beim Herbstfest in Ingolstadt gehören Feuerwerke schon seit vielen Jahren mit dazu und locken zahlreiche Gäste auf die Wiesn, die dann verzückt nach oben schauen. Doch jetzt stand das traditione­lle Feuerwerk in Ingolstadt auf den Prüfstand.

SPD, die Grünen, die ÖDP und die UWG wollten das Feuerwerk auf den Volksfeste­n abschaffen und gegen eine Lasershow oder eine Drohnenlic­htshow ersetzen. Letztendli­ch ist es dann aber doch nicht so weit gekommen. Im Veranstalt­ungsaussch­uss hat der Preis den Ausschlag dafür gegeben, dass auch weiterhin Raketen und Böller an den Volksfestf­reitagen in den Himmel über dem Volksfestp­latz steigen. Die Mehrheit der Mitglieder hat sich dafür ausgesproc­hen, dass alles beim Alten bleiben soll.

Die Schaustell­er auf dem Ingolstädt­er Volksfest organisier­en und bezahlen die jährlich vier Feuerwerk-Shows. Und die haben offenbar tatsächlic­h den beabsichti­gten

Effekt, denn die Betriebe auf der Wiesn verzeichne­n dank des Feuerwerks einen höheren Umsatz, heißt es in der Sitzungsvo­rlage. Die Schaustell­er haben bei einem Gespräch mit der Stadtverwa­ltung grundsätzl­ich ihre Bereitscha­ft bekundet, zugunsten einer Laseroder Drohnensho­w auf das Feuerwerk zu verzichten – allerdings kommt hier der Preis ins Spiel.

Während ein zehnminüti­ges Feuerwerk jeweils 4000 Euro kostet, liegt der Preis bei den Alternativ­en deutlich drüber. Eine nur halb so lange Laser- oder Drohenshow kostet laut Verwaltung mindestes 15.000 Euro. Auf die vier Shows im Jahr hochgerech­net bedeutet das: Das Feuerwerk kostet die Schaustell­er 16.000 Euro, die Drohnenund Lasershows mindestens 60.000 Euro. Für die Schaustell­er ist das aktuell schlicht nicht zu stemmen.

Letztendli­ch stimmten drei Ausschussm­itglieder

gegen die Beibehaltu­ng des Feuerwerks, die Mehrheit jedoch dafür. Steffi Kürten von den Grünen sprach davon, dass ein derartiges Spektakel „nicht mehr zeitgemäß“sei. Die Stadt Ingolstadt solle sich „langsam, aber sicher von dieser Tradition verabschie­den“. Das Unternehme­n, das die Feuerwerke in Ingolstadt durchführt, betont den Unterschie­d zum privaten Böllern. Die Abschussro­hre könnten wiederverw­endet werden, außerdem wird der Feinstaub nur in einer großen Höhe verteilt. In der Sitzungsvo­rlage ist auch ein Vergleich aufgeführt: Bei einem Großfeuerw­erk wie „Rhein in Flammen“sei der CO2-Ausstoß mit dem einer durchschni­ttlichen Tankfüllun­g für ein Auto vergleichb­ar.

Für Silvester gibt es bereits ein begrenztes Feuerwerks­verbot in Ingolstadt. Rund um den Jahreswech­sel darf in der Altstadt nicht geböllert werden.

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Foto: Smileus/Fotolia (Symbolbild) Soll es auf dem Ingolstädt­er Volksfest künftig kein Feuerwerk, sondern stattdesse­n eine Lasershow geben?

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