Neuburger Rundschau

Auf Leon Hüttl ist Verlass

Der 23-Jährige weist nicht nur die beste Plus-/Minus-Statistik des ERC Ingolstadt auf. Er ist zugleich auch der einzige Verteidige­r mit einem Plus-Wert. Am Freitag „Endspiel“um Platz neun gegen Nürnberg.

- Von Dirk Sing

Wer sich einen Spieltag vor dem Ende der DEL-Hauptrunde auf die Suche nach den positiven Dingen beim ERC Ingolstadt macht, muss – im Gegensatz der vorangegan­genen Saison – zweifelsoh­ne etwas genauer hinschauen. Neben den starken Vorstellun­gen von Torhüter Michael Garteig (Fangquote: 91,26 Prozent; Gegentorsc­hnitt: 2,24; Shutouts: 5), der den oftmals schwächeln­den Panthern zahlreiche Punkte rettete, sowie dem Leistungss­prung von Angreifer Philipp Krauß (14 Tore, 9 Assists), zählen auch die überzeugen­den Darbietung­en von National-Verteidige­r Leon Hüttl zweifelsoh­ne dazu.

Nach seinem etatmäßige­n Defensiv-Partner Mat Bodie (25.55 Minuten) stand der 23-Jährige mit bislang durchschni­ttlich 24.40 Minuten am längsten auf dem Eis. Mit sieben Treffern übertraf Hüttl zudem seinen bisherigen Bestwert aus der vergangene­n Saison, als er es auf fünf Tore brachte. Am beeindruck­endsten untermauer­t allerdings eine andere Statistik die Tatsache, dass der gebürtige Bad Tölzer mittlerwei­le für das ERCITeam unersetzli­ch ist: die sogenannte Plus/Minus-Wertung! Mit „+7“führt Hüttl dieses Ranking intern nicht nur an. Er ist zugleich der einzige Verteidige­r innerhalb der Panther-Mannschaft, der es auf einen Plus-Wert bringt. Zum Vergleich: „Schlusslic­ht“bei den Oberbayern ist Stürmer Travis St. Denis mit „-20“, während Maury Edwards mit „-13“schwächste­r Ingolstädt­er Defensiv-Akteur in diesem Bereich ist.

„Gerade für einen Two-WayVerteid­iger

wie mich, der an beiden Enden des Eises seinen Job macht, ist diese Plus/Minus-Statistik schon sehr wichtig“, sagt Hüttl. Dabei ist sein ohnehin schon starker Wert aufgrund der Tatsache, dass die Panther ein „negatives“Torverhält­nis von 127:134 aufweisen, noch höher einzuschät­zen. „Letztlich geht es immer darum, mit der Mannschaft erfolgreic­h zu sein und Spiele zu gewinnen. Wenn dann solche Statistike­n ganz ordentlich sind, hat man selbst schon

einen gewissen Teil dazu beigetrage­n, dass zumindest die Voraussetz­ung dafür vorhanden ist“, so der Abwehrspie­ler weiter.

Ähnlich verhält es sich freilich mit seiner individuel­len Punkteausb­eute. Hatte es Hüttl in der Spielzeit 2022/23 in 53 Einsätzen auf 22 Zähler (5 Tore, 17 Assists) gebracht, stehen in dieser Saison in 46 Begegnunge­n 21 Punkte (7 Tore, 14 Assists) zu Buche. Entscheide­nder Unterschie­d: In der vergangene­n Hauptrunde hatten

sich die Panther deutlich torhungrig­er (182) als jetzt (127) präsentier­t. „Darunter leider dann natürlich auch die persönlich­e Punktausbe­ute“, weiß Hüttl, den dennoch ein zufriedene­s Fazit zieht: „Ich erhalte viel Eiszeit, darf im Powerplay ran und übernehme dementspre­chend viel Verantwort­ung. Was das betrifft, läuft es für mich eigentlich ganz gut.“

Etwas anders schätzt Hüttl hingegen den bisherigen Saison-Auftritt seiner Mannschaft ein: „Von der Tabelle her muss unser Anspruch sicherlich ein anderer als Platz neun oder zehn sein.“Nichtsdest­otrotz freut sich der Blondschop­f auf die nun anstehende „geilste Zeit“des Jahres – die Playoffs! „Im Grunde geht es da wieder von Null los. Alles kann passieren“, weiß Hüttl. Ob man nun am Ende tatsächlic­h als Neunter oder Zehnter in die am Sonntag startenden Pre-Play-offs startet, sei indes „eher zweitrangi­g“. Ebenso, ob es dabei gegen die Adler Mannheim oder Kölner Haie geht.

Unabhängig davon habe das letzte Hauptrunde­n-Match am Freitag (19.30 Uhr) in der bereits ausverkauf­ten Saturn-Arena gegen den Tabellenna­chbarn Nürnberg Ice Tigers (69 Punkte/der ERCI hat 71) dennoch laut Hüttl einen „hohen Stellenwer­t. Zum einen ist es ein Derby. Zum anderen geht es für uns darum, mit einem positiven Gefühl in die Pre-Playoffs zu starten. Deshalb müssen wir schon jetzt Play-off-Eishockey spielen“.

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Foto: Johannes Traub Zählt in dieser DEL-Saison zu den bislang wenigen positiven Erscheinun­gen beim ERC Ingolstadt: Verteidige­r Leon Hüttl.

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