Region 10 wird zum Wasserstoff-Hub
Der Landkreis ist Teil eines Netzwerks aus Wirtschaft und Wissenschaft, um die Potenziale von Wasserstoff voll auszuschöpfen. An welchen Wasserstoff-Projekten schon gearbeitet wird.
Neuburg-Schrobenhausen Unter der Bezeichnung HY10 haben sich die Landkreise Neuburg-Schrobenhausen, Eichstätt, Pfaffenhofen sowie die Stadt Ingolstadt zusammengeschlossen, um die Region auf dem Gebiet der Wasserstofftechnologie stärker zu vernetzen. Den Auftakt dazu machte vor Kurzem die Gründung eines Wasserstoffclusters für die Region 10 auf dem Campus der Technischen Hochschule (THI) in Neuburg. Über 150 Vertreterinnen und Vertreter aus der Wirtschaft, der Gründerszene sowie den Kommunen waren der Einladung gefolgt.
Landrat Peter von der Grün betonte, dass es bereits eine Reihe an interessanten Projekte zur Erzeugung und Nutzung von grünem Wasserstoff gebe. Bei der Umsetzung bietet die THI wissenschaftliche Unterstützung an. Sie bildet Fachkräfte für die Arbeit in diesem Bereich aus und integriert Aufgabenstellungen aus der Praxis in den Studienbetrieb. Darüber hinaus vernetzt sie verschiedene Akteure der Wasserstofftechnologie und -wirtschaft.
Mit dem Wasserstoff beschäftigen bereits mehrere Kommunen bzw. Unternehmen. So schilderte der Karlshulder Bürgermeister Michael Lederer die Erfahrungen seiner Gemeinde bei der Realisierung eines Energiekonzepts gemeinsam mit den Stadtwerken Ingolstadt.
Die Möglichkeit der Wasserstofferzeugung vor Ort mittels modularem Elektrolysebaukasten erläuterte Dr. Markus Ostermeier von der Firma H2ydrogen Solutions aus Schweitenkirchen. Er erklärte, wie mithilfe einer Wasserstoffbatterie Sonnenenergie für dunkle und kalte Tage konserviert werden kann.
Dass sich auch mit Biogas Wasserstoff
produzieren lässt, zeigte Martin Baumgärtl von der Firma Sypox aus Freising auf. Eine erste Pilotanlage sei bereits am Standort Dollnstein im Landkreis Eichstätt in Betrieb.
Wie sich wasserstoffbetriebene Müllsammelfahrzeuge in der Praxis bewähren, stellte Dr. Thomas Schweiger von den Ingolstädter Kommunalbetrieben vor. Und schließlich erklärte Daniel von Wachter von der Firma Bayernets GmbH den Aufbau eines bundesweiten H2-Kernnetzes. Auch in der Region könne ein resilientes Wasserstofftransportnetz als Teil des deutschlandweiten Netzes aufgebaut werden.
Diese praktischen Beispiele und Erkenntnisse dienten den Teilnehmerinnen und Teilnehmern als Diskussionsgrundlage für den anschließenden Austausch an den Thementischen. Dabei standen ihnen die Referenten mit weiteren Informationen zur Seite. Darüber hinaus gaben Rudolf Dietrich von Bayernoil sowie Delia Stelzer von Gunvor Einblicke in WasserstoffÖkosysteme, und Elisabeth Gruber vom Zentrum Wasserstoff Bayern informierte über Fördermöglichkeiten. (AZ)