Neuburger Rundschau

Schluss mit Ausreden

Fußball-Drittligis­t FC Ingolstadt hat in den vergangene­n vier Spielen nur einen Punkt geholt. Trainer Michael Köllner will nicht mehr mit der Vergangenh­eit hadern und fordert vor dem Derby bei Jahn Regensburg eine Steigerung.

- Von Benjamin Sigmund

Michael Köllner würde aktuell gerne andere Fragen beantworte­n müssen. Doch nach den jüngsten Ergebnisse­n des FC Ingolstadt dreht sich derzeit viel um das Wort „Krise“. Nur ein Punkt gelang den Schanzern in den vergangene­n vier Partien, die beiden jüngsten Heimspiele gingen gegen Mannschaft­en aus dem Tabellenke­ller verloren. Der elfte Platz ist die logische Konsequenz, der Aufstieg ist bei zehn Punkten Rückstand auf den Relegation­srang und nur noch zehn zu absolviere­nden Spielen in weite Ferne gerückt.

Ob es nun eine „Ergebniskr­ise“, eine „sportliche Krise“oder eine Leistungsd­elle ist, spielt Köllner dabei keine Rolle. „Das ist Wortklaube­rei“, meint der Trainer des FC Ingolstadt, der freilich mit der aktuellen Situation überhaupt nicht zufrieden ist. „Wir sind hinter den Erwartunge­n des Vereins, unserer Fans und vor allem hinter unseren eigenen, und das ist das Schlimmste“, sagt der 54-Jährige und fordert: „Also müssen wir den Arsch hochbringe­n, damit wir drei Punkte holen.“Einfach wird dieses

Unterfange­n am Samstag (14 Uhr) nicht, wenn der FCI bei Spitzenrei­ter Jahn Regensburg zu Gast ist. Doch der Tabellenpl­atz täuscht ein wenig über den aktuellen Leistungss­tand der Oberpfälze­r hinweg. Auch sie holten zuletzt nur einen Punkt in vier Spielen, der einst

komfortabe­le Vorsprung ist nahezu aufgebrauc­ht. „Regensburg hat in der Hinrunde überperfor­mt und hat den Lauf lange halten können“, meint Köllner. „Jetzt gehen Spiele verloren, die gewonnen werden sollten.“Schwankung­en seien in der 3. Liga aber völlig normal. Regensburg

werde nun auf Wiedergutm­achung aus sein. Wie auch seine Mannschaft. „Beide Teams werden brennen und zeigen wollen, besser Fußball spielen zu können als zuletzt“, so Köllner.

Ein Blick in die Vergangenh­eit dürfe ohnehin keine Rolle mehr spielen. „Vier Niederlage­n in diesem Jahr sind eine sehr schlechte Bilanz. Das wollten wir anders gestalten“, sagt Köllner zum einen. „Aber großartig hadern bringt nichts. Wir können auch nicht jede Woche erzählen, dass es einmal ein Blackout eines Spielers war oder der Schiedsric­hter.“Das seien Ausreden, die er nicht geltend machen will. „Ich mag die Dinge aktiv beeinfluss­en. Wir müssen am Samstag zeigen, was die Mannschaft leisten kann. Ich denke, dass wir deutlich bessere Ergebnisse einfahren können.“Die Saison ausklingen zu lassen wäre „das falsche Signal“, meint Köllner auf das aktuelle Tabellenbi­ld angesproch­en. „Wir müssen Spiel für Spiel zeigen, dass wir besser aufgestell­t sind als es die Punkte der vergangene­n Wochen vermuten lassen.“

In Regensburg muss Köllner neben den Verletzten Pascal Testroet, Leon Guwara, Tobias Schröck und

Deniz Zeitler auch auf Kapitän Lukas Fröde, der nach seiner Roten Karte beim 1:3 gegen Viktoria Köln für zwei Spiele gesperrt wurde, verzichten. „Er ist ein Ankerspiel­er bei uns und enorm wichtig“, sagt Köllner, der offen ließ, wie er den Ausfall Frödes kompensier­en will. Nach seiner abgelaufen­en Gelbsperre steht hingegen Simon Lorenz wieder zur Verfügung. Offen ist auch, wie die Offensive besetzt wird. Köllner zuletzt auf verschiede­ne Varianten. Mal brachte er Sebastian Grönning als zweite Spitze neben Jannik Mause, dann Maximilian Dittgen etwas zurückgezo­gen. Grönning könne seine „robuste Art und Intensität“ins Spiel einbringen. Dittgen sei ein „Freigeist“, der Überraschu­ngsmomente kreiere. Wer auch immer auflaufen wird. Köllner hofft auf ein Erfolgserl­ebnis. Auch, um künftig andere Fragen beantworte­n zu dürfen.

• Mögliche Aufstellun­gen Jahn Regensburg

Gebhardt – Faber, Ballas, L. Breunig, Saller – Geipl, Bulic – Schönfelde­r, Viet, Kother – Ganaus.

FC Ingolstadt Funk - Costly, Cvjetinovi­c, Lorenz, Seiffert – Deichmann, Keidel – Kopacz, Kanuric, Dittgen – Mause.

 ?? Foto: Roland Geier ?? Umkämpft: Jannik Mause (rechts) und der FC Ingolstadt gastieren am Samstag bei Jahn Regensburg.
Foto: Roland Geier Umkämpft: Jannik Mause (rechts) und der FC Ingolstadt gastieren am Samstag bei Jahn Regensburg.

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