„Wir spielen Jugendfußball“
Bezirksliga: Trainer Marco Küntzel lobt zwar die Einstellung und den Zusammenhalt beim VfR Neuburg. Sportlich sieht er nach einer durchwachsenen Vorbereitung aber Steigerungsbedarf.
Neuburg Fußball-Bezirksligist VfR Neuburg startet am Samstag (14 Uhr) mit dem Heimspiel gegen den TSV Hollenbach in die Restsaison.
• Ausgangslage Nach einem durchwachsenen Saisonstart steigerten sich die Lila-Weißen und belegen vor dem Start der Restsaison den fünften Platz. In den verbleibenden zwölf Saisonspielen geht es in erster Linie um die „Entwicklung der jungen Mannschaft“, wie Trainer Marco Küntzel sagt. Denn nach oben geht bei einem Rückstand von 18 Punkten auf Rang zwei nichts mehr. Und der Vorsprung von zehn Zählern auf die Abstiegsplätze ist komfortabel.
• Vorbereitung Küntzel macht keinen Hehl daraus, mit der Vorbereitung nicht zufrieden zu sein. In vier Testspielen gelang nur ein Sieg, und das „mit Ach und Krach“, wie er sagt. Bei der SpVgg Joshofen-Bergheim gewannen die Lila-Weißen mit 1:0, gegen zwei weitere Kreisligisten gelangen nur Unentschieden (0:0 gegen Gerolfing, 2:2 gegen Klingsmoos). Die Partie gegen Bezirksligist TSV Gaimersheim wurde deutlich mit 0:4 verloren. „Wir haben gerade einmal drei Tore gemacht, zwei davon nach Standards“, berichtet Küntzel, der folgert: „Uns fehlt die Durchschlagskraft. Wir spielen teilweise wieder Jugendfußball, arbeiten vorne kaum mit dem Körper.“Dinge also, die nach dem schwachen Saisonstart und einer deutlichen Steigerung längst abgestellt schienen. „So wird es nicht funktionieren. Wir haben viel Aufholbedarf, gerade die jungen Spieler müssen sich noch entwickeln“, fordert der Trainer, der sich zuversichtlich gibt, dass dies gelingen wird.
• Perspektive Im Winter verlängerte der ehemalige Profi seinen Vertrag um eine weitere Saison. „Ich habe beim VfR den Spaß am Fußball und am Trainerjob wiedergefunden“, sagt er. Dies sei nach seiner Zeit in Jena nicht mehr vorhanden
gewesen, weswegen er eine Pause eingelegt habe. „Die Philosophie und der neue Weg des Vereins haben mich inspiriert. Ich fühle mich nun bestätigt, habe genau das Richtige gemacht.“Die Zusammenarbeit mit der Mannschaft bereite ihm große Freude, „die Jungs ziehen voll mit“. Einen ähnlich großen Zusammenhalt innerhalb eines Teams habe er in dieser Form noch nicht erlebt. „Jeder kommt mit jedem zurecht, egal, wie alt die Spieler sind. Alle harmonieren, es gibt keine Grüppchen.“Daher will er das jüngste viertägige Trainingslager am Gardasee auch gar nicht als Teambuilding-Maßnahme sehen. Die Spieler hätten in den
Einheiten „intensiv gearbeitet“und sich „voll reingekniet“.
• Personal Philippe Bauer ist nach Stationen beim VfB Eichstätt II und TSV Rain II zum VfR Neuburg zurückgekehrt. „Er selbst sieht sich als Stürmer, kann vorne aber verschiedene Positionen einnehmen“, sagt Küntzel über den 19-Jährigen, den er als „sehr guten Fußballer“bezeichnet, der aber noch an „gewissen Dingen“arbeiten müsse. „Philippe muss mehr aus sich herauskommen, ist zu leise“, meint der Trainer. „Wie die anderen jungen Spieler auch, setzt er zu wenig seinen Körper ein.“
• Auftakt Das erste Pflichtspiel bestreiten die Lila-Weißen daheim
gegen den TSV Hollenbach, der mit anderen Erwartungen in die Saison gegangen ist. Aktuell belegt der Landesligaabsteiger lediglich Platz zehn. Kopfzerbrechen bereitet Küntzel die Torhüterposition. Während sich Dominik Jozinovic nach seinem Kreuzbandriss im Aufbautraining befindet, aber mit einer Rückkehr erst Ende April oder Anfang Mai zu rechnen ist, hat sich nun auch Moritz Maiershofer verletzt und fällt auf unbestimmte Zeit aus. „Da müssen wir durch“, sagt Küntzel, der sich noch nicht entschieden hat, wer gegen Hollenbach im Tor steht. Infrage kommen Nils Lahn und Robin Stamenkov.