Gestus der Geometrie
Der Kölner Künstler Max Stiller stellt im Rathausfletz aus. Die Bilder des Mathematikers sind im Konstruktivismus, in der Konkreten Kunst oder im Kubismus angesiedelt.
Wie extra für die Städtische Galerie im Rathausfletz gemacht, scheinen die Arbeiten des Künstlers Max Stiller aus Köln. Unter dem Titel „Gestus der Moderne“zeigt der Künstler Arbeiten – angesiedelt im Konstruktivismus, in der Konkreten Kunst oder im Kubismus.
Bis zum 7. April sind die Ölgemälde und Pigmentdrucke zu sehen. Die ausgestellten Arbeiten sind innerhalb der letzten 20 Jahre entstanden und gehören unterschiedlichen Werkgruppen an. So zeigen die gegenständlichen Ölbilder Architektur und Landschaft – wie zum Beispiel das „Doonagore Castle“oder „Mull of Kintyre“.
Doch es gibt auch Konkrete Raumkonstruktionen, deren Systematik von Max Stiller als „Trigonometrischer Kubismus“bezeichnete wird.
Der autodidaktische Künstler, studierter Mathematiker, hat einen eigenen Bildsprachendialekt entwickelt, dessen Anliegen die
Verknüpfung von Räumen unter Anwendung geometrischer Bildsprachen ist. Auch wenn sich dies recht kompliziert anhört, so sind die Ergebnisse doch überaus zugänglich.
Die Geometrie zeigt hier ihre künstlerische Ausdruckskraft.
Die neuesten Arbeiten sind digitale Zeichnungen oder genauer gesagt „chromatische“Grafiken – in kleiner Auflage auf Büttenpapier gedruckt und eindeutig der konkreten Formensprache zuzuordnen. Sie tragen Titel wie ZR-49 oder ZF-1 und überzeugen mit formaler Strenge.
Stadträtin und Kulturreferentin Dr. Gabriele Kaps, die in die Ausstellung einführte, freute sich jedenfalls, dass sie trotz anfänglicher Skepsis gegenüber den so deutlich geometrisch verankerten Arbeiten doch einen Zugang zu den ausgestellten Werken gefunden habe. Gerade in so schwierigen und turbulenten Zeiten hätten formal klare Kunstwerke eine besondere Anziehungskraft. Und Neuburg zeigt – dank des aktiven Kulturamt-Teams um Marieluise Kühnl – bis zum 7. April einmal mehr, wie wichtig der Blick über den kulturellen Tellerrand ist. Besonders in Zeiten, in denen man Kunst- und Musikstunden einsparen will.
Die Ausstellung ist donnerstags und freitags von 17 bis 19 Uhr geöffnet, an Samstagen, Sonntagen und Feiertagen von 11 bis 19 Uhr. (AZ)